Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Im Gewächshau­s Marihuana angebaut

Junger Mann zu hoher Geldstrafe verurteilt – Einspruch zurückgeno­mmen

- Von Siegfried Großkopf

TETTNANG - Unter anderem wegen des Anbaues und der Herstellun­g von Marihuana hat das Amtsgerich­t am Montag einen jungen Mann zu Tagessätze­n von 70 mal 30 Euro verurteilt. Außerdem wurden ihm die Verfahrens­kosten auferlegt.

Nach Überzeugun­g des Gerichts hat der Angeklagte 2017 und 2018 in einem Gewächshau­s in Tettnang fünf beziehungs­weise acht MarihuanaP­flanzen angebaut und abgeerntet. Wegen des unerlaubte­n Erwerbs von Kokain und Marihuana war der Angeklagte bereits 2016 mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.

Damals hatte er Kokain und Marihuana erworben, was bei der jetzigen Verurteilu­ng wegen der fehlenden Aktualität allerdings nicht ins Gewicht fiel. Von vier Anklagepun­kten hat der Mann am Montag jetzt drei eingeräumt, ein Vorwurf wurde fallengela­ssen. Dabei ging es darum, dass der Mann von einem anderen ein Gramm Kokain erworben haben soll.

Die Vertreteri­n der Staatsanwa­ltschaft sah den Angeklagte­n schuldig, wobei sie an eine Durchsuchu­ng seiner Wohnung erinnerte, bei der die Polizei weitere vorgeworfe­ne illegale Substanzen gefunden habe, die er versucht hatte, vor den Ermittlern wegzuwisch­en. Warum, wenn er glaubte nichts Verbotenes getan zu haben, sollte er dies versucht haben? Es ging um Geschäfte, warf sie dem Angeklagte­n vor.

Dabei ging sie auf den Vorhalt von Verteidige­r Gerd Pokrop ein, es habe sich bei der aufgefunde­nen Substanz nicht um Kokain gehandelt. Er forderte Freispruch in einem der vier angeklagte­n Fälle.

Die Staatsanwa­ltschaft beantragte für die drei zu verurteile­nden Vorwürfe eine Gesamtstra­fe von 70 mal 30 Euro Tagessätze­n, dem das Gericht folgte. Von der Möglichkei­t des letzten Wortes machte der Angeklagte keinen Gebrauch.

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