Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wie Erzählen im Raum funktioniert
Dritte Folge des Videotagebuchs zur Neugestaltung des Stadtmuseums gibt Einblicke in Ausstellungskonzepte
TETTNANG (sz) - Die Neugestaltung des Tettnanger Stadtmuseums ist in vollem Gange – wenngleich das zugehörige Seminar mit dem Titel „Schuld und Schulden“der beteiligten Konstanzer Studenten in Corona-Zeiten nur digital stattfinden kann. Dabei wird ein Konzept für die Dauerausstellung im Stadtmuseum erarbeitet.
Seminarleiter Albert KümmelSchnur gibt jedoch in einem Videotagebuch Einblicke in den Gestaltungsprozess und lässt so manche Anekdote aus der Tettnanger Stadtgeschichte wieder aufleben. In der dritten Folge des Videotagebuchs erklärt Kümmel-Schnur, wie eine Ausstellung im Raum Geschichten erzählt. Denn auf der einen Seite stehen die Museumsmacher, auf der anderen die Besucher. Doch direkt begegnen sich die beiden Gruppen nur selten. Und doch entsteht, ähnlich wie in der Literatur, eine Erzählung in einer Art Geistergespräch.
Für das Erzählen in einem Museum gelte das wohl in noch stärkerer Weise als für das Erzählen zwischen zwei Buchdeckeln. Denn Ausstellungsbesucher können frei entscheiden, Objekte nicht anzusehen, Ausstellungstexte nicht zu lesen oder die einzelnen Ausstellungselemente in anderer Reihenfolge anzusehen, als von den Kuratoren gedacht. Kaum ein Leser versuche schließlich, ein Buch von hinten zu lesen. Einen Ausstellungsbesuch können Besucher aber durchaus im letzten Raum anfangen. Anhand der momentanen Dauerausstellung des Tettnanger Stadtmuseums erläutert Albert Kümmel-Schnur, wie Raumerzählungen im Museum entstehen.
Alle bisher erschienenen Folgen des Videotagebuchs zur Neugestaltung des Tettnanger Stadtmuseums sind zu finden unter
G» www.schwaebische.de/
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