Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Viertklässler drücken wieder die Schulbank
Irisschule in Eriskirch startet ohne Probleme – Auch in Kressbronn läuft‘s gut an
ERISKIRCH - Die Wiederaufnahme des Schulbetriebes für die vierten Klassen ist am Montag in der Irisschule in Eriskirch ohne Probleme angelaufen. Die Bildungseinrichtung schloss ihre Türen im Zuge der Corona-Maßnahmen am 17. März, bevor für die meisten Schüler ein Fernunterrichtsmodell eingerichtet wurde. „Wir werden den Unterricht langsam und bedacht wieder hochfahren. Für alle Beteiligten war und ist die Situation nicht gerade einfach zu bewältigen – auch, weil wir ständig neue Anweisungen erhalten“, sagt Schulleiterin Susanne Biermann. Auch das Parkschulzentrum in Kressbronn meldet einen gelungenen Start.
Mit Spannung haben Rektorin Susanne Biermann und ihr Kollegium am Montag die Wiederaufnahme des Schulbetriebes in Eriskirch für die 41 Viertklässler verfolgt, nachdem die Einrichtung am 17. März offiziell geschlossen wurde. Wie die Pädagogin gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“erklärte, habe man bereits einen Tag später eine Notbetreuung für die Kinder eingerichtet, deren Eltern systemrelevanten Berufen nachgingen, kurz danach auch Gruppen für Schüler etabliert, die aus verschiedensten Gründen nicht am Fernunterricht teilnehmen konnten. „Die zurückliegenden Wochen waren alles andere als einfach. Vor allem die organisatorischen Aufgaben zur Einteilung der Klassen, zum Unterrichtsablauf wie auch die Tatsache, dass fast täglich neue oder abgeänderte Anweisungen kamen, brachten uns Verantwortliche an die Grenzen. Es mussten und müssen in enger Abstimmung mit dem Schulträger Konzepte erstellt werden, die explizit auf diese Schule zugeschnitten sind“, blickt Susanne Biermann zurück, die zudem damit zu kämpfen habe, dass nicht alle Lehrkräfte zur Verfügung stünden, die Anzahl der Kinder, beispielsweise bei der Notbetreuung, dagegen täglich steige.
Dass der Start so reibungslos funktioniert hat, freut die Schulleiterin: „Mein Lob gilt unseren Schülern aber auch den Eltern, die ihren Kindern im Vorfeld die ausgefertigten Hygienepläne vorgestellt und mitgeteilt haben. Wir alle sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht.“Damit die Infektionsgefahr so gering wie möglich gehalten wird, wurden beziehungsweise werden die Klassen halbiert und die Schüler zeitversetzt zum Unterricht geladen. Aufstellungsmarkierungen auf dem Schulhof, Desinfektionsstationen, Maskenpflicht außerhalb der Klassenzimmer, das Ausziehen der Schuhe, dreimal tägliches Händewaschen, aber auch das Einhalten der erforderlichen Abstände samt einem Einwegesystem im Schulgebäude würden sehr ernst genommen. Biermann:
„Dazu werden die Kinder von den Lehrkräften einzeln vom Schulhof in die Zimmer hineingeführt. Während des Unterrichts hat jedes Kind eine Nasen-Mundschutz-Maske bei sich, die allerdings nur getragen werden muss, falls ein näherer Kontakt zu den Lehrkräften, beispielsweise bei Verständnisfragen, erforderlich ist.“Zudem würden die Klassenzimmer, Treppengeländer, Türknaufe oder auch WC-Anlagen durch Mitarbeiter der Gemeinde desinfiziert und regelmäßig nach jeder Einheit gründlich gereinigt.
Gelernt wird übrigens im Frontalunterricht mit sogenannten Inputstunden, was Gruppen- und Partnerarbeiten oder gemeinsame Inselkonstellationen
ausschließt. Laut Susanne Biermann ist es wichtig, dass die Schüler zwar weniger Schulstunden haben, dafür jedoch regelmäßig den Unterricht besuchen: „Aus Erfahrung wissen wir, dass die Schüler zum Ende eines langen Vormittages ermüden, sodass ein Einhalten von Hygieneund Abstandsregeln immer schwieriger wird. Aus diesem Grunde werden pro Woche nur zehn Unterrichtsstunden in Mathe, Deutsch sowie Heimat- und Sachunterricht abgehalten.“Weiterhin gebe es für zu Hause entsprechende Lernpakete, die abzuarbeiten seien. Bereits nach den Pfingstferien sollen auch die Erst- und Drittklässler die Schule besuchen dürfen, wobei der Unterricht im zeitlichen Wechsel mit den Zweitund Viertklässlern stattfinden soll. Dazwischen wird der Plan durch den Fernunterricht ergänzt.
„Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Schulbeginn unter den gegebenen Umständen auch bei uns reibungslos über die Bühne gegangen ist“, sagt Konrektorin Gudrun Teumer-Schwaderer vom Bildungszentrum Parkschule. Dennoch beschäftige die Viertklässler eine für sie wichtige Frage: „Wie kommen sie zu einem gemeinsamen Abschlussfoto? Werden sie ihre komplette Klasse überhaupt noch einmal sehen? Bei diesen Fragen und den Reaktionen der Kinder merkt man, dass die Corona-Krise die Viertklässler voll erreicht hat.“