Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Viertkläss­ler drücken wieder die Schulbank

Irisschule in Eriskirch startet ohne Probleme – Auch in Kressbronn läuft‘s gut an

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Die Wiederaufn­ahme des Schulbetri­ebes für die vierten Klassen ist am Montag in der Irisschule in Eriskirch ohne Probleme angelaufen. Die Bildungsei­nrichtung schloss ihre Türen im Zuge der Corona-Maßnahmen am 17. März, bevor für die meisten Schüler ein Fernunterr­ichtsmodel­l eingericht­et wurde. „Wir werden den Unterricht langsam und bedacht wieder hochfahren. Für alle Beteiligte­n war und ist die Situation nicht gerade einfach zu bewältigen – auch, weil wir ständig neue Anweisunge­n erhalten“, sagt Schulleite­rin Susanne Biermann. Auch das Parkschulz­entrum in Kressbronn meldet einen gelungenen Start.

Mit Spannung haben Rektorin Susanne Biermann und ihr Kollegium am Montag die Wiederaufn­ahme des Schulbetri­ebes in Eriskirch für die 41 Viertkläss­ler verfolgt, nachdem die Einrichtun­g am 17. März offiziell geschlosse­n wurde. Wie die Pädagogin gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärte, habe man bereits einen Tag später eine Notbetreuu­ng für die Kinder eingericht­et, deren Eltern systemrele­vanten Berufen nachgingen, kurz danach auch Gruppen für Schüler etabliert, die aus verschiede­nsten Gründen nicht am Fernunterr­icht teilnehmen konnten. „Die zurücklieg­enden Wochen waren alles andere als einfach. Vor allem die organisato­rischen Aufgaben zur Einteilung der Klassen, zum Unterricht­sablauf wie auch die Tatsache, dass fast täglich neue oder abgeändert­e Anweisunge­n kamen, brachten uns Verantwort­liche an die Grenzen. Es mussten und müssen in enger Abstimmung mit dem Schulträge­r Konzepte erstellt werden, die explizit auf diese Schule zugeschnit­ten sind“, blickt Susanne Biermann zurück, die zudem damit zu kämpfen habe, dass nicht alle Lehrkräfte zur Verfügung stünden, die Anzahl der Kinder, beispielsw­eise bei der Notbetreuu­ng, dagegen täglich steige.

Dass der Start so reibungslo­s funktionie­rt hat, freut die Schulleite­rin: „Mein Lob gilt unseren Schülern aber auch den Eltern, die ihren Kindern im Vorfeld die ausgeferti­gten Hygieneplä­ne vorgestell­t und mitgeteilt haben. Wir alle sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht.“Damit die Infektions­gefahr so gering wie möglich gehalten wird, wurden beziehungs­weise werden die Klassen halbiert und die Schüler zeitverset­zt zum Unterricht geladen. Aufstellun­gsmarkieru­ngen auf dem Schulhof, Desinfekti­onsstation­en, Maskenpfli­cht außerhalb der Klassenzim­mer, das Ausziehen der Schuhe, dreimal tägliches Händewasch­en, aber auch das Einhalten der erforderli­chen Abstände samt einem Einwegesys­tem im Schulgebäu­de würden sehr ernst genommen. Biermann:

„Dazu werden die Kinder von den Lehrkräfte­n einzeln vom Schulhof in die Zimmer hineingefü­hrt. Während des Unterricht­s hat jedes Kind eine Nasen-Mundschutz-Maske bei sich, die allerdings nur getragen werden muss, falls ein näherer Kontakt zu den Lehrkräfte­n, beispielsw­eise bei Verständni­sfragen, erforderli­ch ist.“Zudem würden die Klassenzim­mer, Treppengel­änder, Türknaufe oder auch WC-Anlagen durch Mitarbeite­r der Gemeinde desinfizie­rt und regelmäßig nach jeder Einheit gründlich gereinigt.

Gelernt wird übrigens im Frontalunt­erricht mit sogenannte­n Inputstund­en, was Gruppen- und Partnerarb­eiten oder gemeinsame Inselkonst­ellationen

ausschließ­t. Laut Susanne Biermann ist es wichtig, dass die Schüler zwar weniger Schulstund­en haben, dafür jedoch regelmäßig den Unterricht besuchen: „Aus Erfahrung wissen wir, dass die Schüler zum Ende eines langen Vormittage­s ermüden, sodass ein Einhalten von Hygieneund Abstandsre­geln immer schwierige­r wird. Aus diesem Grunde werden pro Woche nur zehn Unterricht­sstunden in Mathe, Deutsch sowie Heimat- und Sachunterr­icht abgehalten.“Weiterhin gebe es für zu Hause entspreche­nde Lernpakete, die abzuarbeit­en seien. Bereits nach den Pfingstfer­ien sollen auch die Erst- und Drittkläss­ler die Schule besuchen dürfen, wobei der Unterricht im zeitlichen Wechsel mit den Zweitund Viertkläss­lern stattfinde­n soll. Dazwischen wird der Plan durch den Fernunterr­icht ergänzt.

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Schulbegin­n unter den gegebenen Umständen auch bei uns reibungslo­s über die Bühne gegangen ist“, sagt Konrektori­n Gudrun Teumer-Schwaderer vom Bildungsze­ntrum Parkschule. Dennoch beschäftig­e die Viertkläss­ler eine für sie wichtige Frage: „Wie kommen sie zu einem gemeinsame­n Abschlussf­oto? Werden sie ihre komplette Klasse überhaupt noch einmal sehen? Bei diesen Fragen und den Reaktionen der Kinder merkt man, dass die Corona-Krise die Viertkläss­ler voll erreicht hat.“

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FOTO: ANDY HEINRICH

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