Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Meckenbeurer Blutreiter feiern Andacht am Feldkreuz
MECKENBEUREN (gä) - „Es ist heute ein wirklich besonderer Blutfreitag, nicht nur für uns hier, sondern für alle Blutreiter und Tausende Pilgerinnen und Pilger.“Mit diesen Worten hat Pfarrer Andreas Gälle die Meckenbeurer Blutreiter mit ihren Familien zur Andacht am Feldkreuz in Brugg begrüßt. Es sei wichtig, wenigstens in diesem kleinen Rahmen den Blutfreitag feiern zu dürfen, um den Segen Gottes, um den die Reiter normalerweise hoch zu Ross beten würden, in gebotenem Abstand hier am Feldkreuz zu erbitten. Gestaltet wurde die Andacht von Pfarrer Andreas Gälle sowie Domvikar Peter Dückers, die die Meckenbeurer Blutreiter seit Jahren beim Blutritt in Weingarten begleiten. In seiner Ansprache deutete Letzterer das Evangelium von der „wunderbaren Brotvermehrung“. Als Kern der Botschaft zeigte Dückers auf, dass „das Leeren unserer Hände“Voraussetzung für das
Sattwerden aller Menschen sei. Hier schlug er den Bogen zur Corona-Situation. Lange Zeit hätten wir einfach darauflos gearbeitet und gelebt – dies mit viel Einsatz und oft, ohne viel nachzudenken. Urplötzlich habe uns nun ein Virus aus der Bahn geworfen. Auch der Blutritt in Weingarten falle aus – und alle seien verwundert, traurig und auch ratlos. Neben dem Gebet für Mensch und Natur galt das Gedenken Theresia Brendle und Josef Reinhard
Sauter. Hubert Bernhard dankte den beiden geistlichen Begleitern wie auch Pfarrer Josef Scherer dafür, dass sie die Andacht am Feldkreuz ermöglicht hatten. „Wir haben so das Beste aus der bedauerlichen Situation machen können“, so der Gruppenführer. Der Blutfreitagsmarsch, den das Bläserquartett des Musikvereins Meckenbeuren intonierte, erinnerte noch einmal an die Besonderheit des Blutfreitags 2020. Foto: Karl Gälle