Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der Autolindwurm steht weiter
Der Auto-Lindwurm wird sich jetzt also bis nach den Pfingstferien durch Tettnang ziehen. Die B 467 bleibt erst mal gesperrt, bis neue Leitplanken stehen. Dabei sehnen Rad- und Autofahrer das Ende der Arbeiten herbei. Denn viele Motorisierte nutzen die alte Trasse zwischen Gießenbrücke und Reutenen als Umgehung – da sind Konflikte zwischen den verschiedenartigen Verkehrsteilnehmern quasi programmiert. Alle freuen sich, wenn sie sich wieder aus dem Weg fahren können. Bis dahin – und darüber hinaus – gilt besondere Rücksichtnahme. Und Tempo 50. Obacht: Es wird auch geblitzt.
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Statt um Geschwindigkeit könnte es bald bei der neuen Schussenbrücke um Gewicht gehen. Denn über die dann breitere Fahrbahn könnten später theoretisch besonders schwere Laster rollen. Da die Polizei den Wunsch der Meckenbeurer nach Pflanztrögen und Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Kehlen zur Verkehrsberuhigung ablehnt, wird es für die Gemeinde ein schwerer Gang durch die Instanzen. Hoffentlich steht am Ende nicht die Einsicht, dass man sich die 20,8 Millionen Euro für die Südumfahrung ganz hätte sparen können. Dafür wäre ein Tunnel unter Kehlen drin gewesen. Oder hohe Lärmschutzwände und Fußgängerbrücken. Oder, oder, oder.
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Das Wort „Palmöl“sorgt bei manchem Kressbronner mittlerweile für allergische Reaktionen. Obgleich in einer warmen Region Deutschlands gelegen, gibt es hier eben noch keine Palmölplantagen. Der Klimawandel ermöglicht das vielleicht irgendwann, aber derzeit führt der Rohstoff zur Zerstörung von Lebensräumen für Mensch und Tier woanders auf der Welt. Fachingenieur Peter Schäfer hält bei der Diskussion rund um die Modernisierung des Blockheizkraftwerks auch Alternativen wie Solarzellen für möglich. Ist nur die Frage, ob die ebenfalls so gut brennen.
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Doch bei allem Ungemach: Es geht auch voran. Familien freuen sich auf die Rückkehr der Normalität bei Schulen und Kitas. Das Spieleland hat wieder geöffnet. Wo Schatten ist, da ist eben auch immer ein Licht.