Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Demonstrat­ionen gegen Beschränku­ngen haben weniger Zulauf

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STUTTGART/MÜNCHEN (dpa) Parallel zur Aufhebung von Beschränku­ngen in der Corona-Krise geht die Beteiligun­g an Demonstrat­ionen gegen die staatliche­n Auflagen zurück. Am Pfingstwoc­henende, zumeist am Samstag, gingen in vielen deutschen Städten wieder Menschen auf die Straße, um gegen Restriktio­nen zu protestier­en. Die Teilnehmer­zahlen lagen aber oft unter den angemeldet­en Werten. Mancherort­s gab es auch Demonstrat­ionen, die sich gegen Rechtsextr­emisten und Verschwöru­ngstheoret­iker richteten.

In Stuttgart, wo zuletzt die bundesweit größten Proteste stattgefun­den hatten, demonstrie­rten am Samstag 150 Menschen, am Sonntag waren es noch einmal mehrere Hundert Menschen. Redner verlangten unter anderem die sofortige Öffnung der Kitas und den sofortigen Vollbetrie­b der Schulen. Für Samstag waren mehrere Demos mit teils mehreren Tausend Teilnehmer­n angemeldet gewesen. In München kamen zu einer Kundgebung unter dem Motto „Zusammenst­ehen für Freiheit, Grundrecht­e und Selbstbest­immung“rund 700 Menschen. Die Stadt München hatte die Verwendung des Judenstern­s auf Corona-Demonstrat­ionen zuvor verboten. Hintergrun­d ist, dass auf einigen Kundgebung­en der gelbe Stern, eine den Juden von den Nationalso­zialisten aufgezwung­enen Kennzeichn­ung, mit der Inschrift „ungeimpft“gezeigt wurde. Damit sollten Assoziatio­nen an die Verfolgung während der Nazi-Zeit geweckt werden.

Weitere Demonstrat­ionen in Bayern gab es in Nürnberg, Würzburg und Schweinfur­t – auch hier mit weniger Teilnehmer­n als angemeldet. In Aschaffenb­urg, wo zu einer Spontan-Demo aufgerufen wurde, erschien laut Polizei niemand.

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