Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Verwunderu­ng über Trump-Vorschlag

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Der alljährlic­he Gipfel von sieben großen Industrien­ationen (G7) hängt nach einer neuen Kehrtwendu­ng von Donald Trump sehr in der Schwebe. Der US-Präsident schlug am Wochenende vor, das Treffen zu verschiebe­n – am besten auf September – und dann auch andere Staaten wie Russland einzuladen. Internatio­nal stieß die Idee auf verhaltene Reaktionen, auch in Moskau. Zuvor hatte Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) deutlich gemacht, dass sie wegen der Corona-Krise aktuell nicht bereit ist, zu einem Gipfel nach Washington zu reisen.

Trump begründete seinen Vorschlag am Samstagabe­nd (Ortszeit) an Bord seines Präsidente­nflugzeugs vor Journalist­en damit, dass sich das Format der G7 überholt habe. Er habe nicht das Gefühl, dass die „sehr veraltete Gruppe“der Sieben (USA, Frankreich, Großbritan­nien, Kanada, Japan, Italien und Deutschlan­d) das Geschehen auf der Welt richtig abbilde. Als mögliche weitere Teilnehmer neben Russland nannte er Südkorea, Australien und Indien – nicht aber China.

Wegen der Annexion der ukrainisch­en Halbinsel Krim ist Moskau seit 2014 in dem Kreis nicht mehr dabei.

Russland selbst sieht nach der jüngsten Initiative noch reichlich Klärungsbe­darf. „Im Moment kennen wir keine Details dieses Vorschlags“, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Montag. „Es gibt hier viele Fragen.“(dpa)

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