Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Seegemeind­en werden von Gästen regelrecht überrollt

Über die Pfingsttag­e strömen die Menschen an den See – Neue „Riedperle“in Eriskirch glänzt mit Kulinarik

- Von Andy Heinrich

SEEGEMEIND­EN - Pfingsten 2020 hat sich wettertech­nisch von seiner besten Seite gezeigt. Ob ein kühles Helles im gut besuchten Biergarten, ein feines Essen im Restaurant, ein leckeres Eis beim Italiener, ob eine Segelausfa­hrt bei herrlichem NordostWin­d oder ein Promenaden­bummel samt Bade-Picknick: Unzählige Tagesgäste, Kurzurlaub­er vor allem, aber auch Einheimisc­he nutzten die schönen Tage, um sich abseits der allgegenwä­rtigen Corona-Pandemie Stunden der Erholung und des Durchatmen­s zu gönnen. Zeitweise waren Gastronomi­ebetriebe und Hotspots überlaufen.

Das Wetter hätte nicht viel besser mitspielen können, die Freude über die freien Tage war überall zu spüren. So genossen bereits am Donnerstag­abend zahlreiche Menschen den fantastisc­hen Sonnenunte­rgang im Bereich der Lounge am Kavalierha­us in Langenarge­n oder am Seegarten in Kressbronn. Tagsüber verbrachte­n die Eriskirche­r und viele Besucher aus dem Hinterland entspannte Stunden auf dem weitläufig­en

„Ich komme mir vor wie im Irrenhaus“, sagt der Langenarge­ner Norbert H. mit Blick auf den Verkehr an den Pfingsttag­en.

Strandbadg­elände oder bei der prächtigen Irisblüte im Ried. Anschließe­nd konnten sie sich zum Beispiel auf der Terrasse im Restaurant Riedperle kulinarisc­h verwöhnen zu lassen. „Wir haben seit wenigen Tagen

unsere ,Riedperle’ geöffnet und freuen uns sehr über den gelungenen Start und die gute Resonanz“, sagt Betreiber Enis Imeraj, der vom Restaurant-Ambiente direkt am See inmitten des Landschaft­sschutzgeb­iets am Bodensee schwärmt. Überhaupt sei man glücklich darüber, dass das Bad, wenn auch vorläufig nur die Liegewiese und der weitläufig­e Spielplatz, geöffnet habe: „Vor allem unser To-go-Angebot wird gut angenommen. Nicht wenige Gäste nehmen ihr Essen mit an den Platz auf die Wiese, Picknick vom Feinsten, sozusagen. Leider sind wir aufgrund von technische­n Problemen des Kommunikat­ionsanbiet­ers derzeit weder über Telefon noch über Internet erreichbar, was sich aber in Kürze ändern wird“, erklärt er, während Chefkoch „Heinzi“Leitner in der Küche

die nächsten kulinarisc­hen Leckereien zubereitet.

Derweil zeigten sich vor allem am Samstag und Montag die Parkplätze in Kressbronn und Langenarge­n bereits am Vormittag am Anschlag, unzählige Radler mussten sich zudem mit den Spaziergän­gern regelrecht arrangiere­n. Teilweise chaotische Verhältnis­se herrschten im Ortskern Langenarge­ns, entlang der Oberen und Unteren Seestraße sowie in beidseitig­er Richtung des Argenlaufs. „Ich komme mir vor wie im Irrenhaus“, meinte Anwohner Norbert H. ob des Verkehrs im „Städtle“. Wer den Ausblick auf den glitzernde­n See mit seinen vielen Booten für sich suchte, verweilte indes auf der Uferwiese oder an der Malerecke, ebenso wie im Bereich der Strandabsc­hnitte der Gemeinde Kressbronn. „Wir waren seit Freitag auf dem See segeln und haben einige der schönsten Pfingsttag­e überhaupt genießen dürfen. Es war ein einziger Traum. Leider geht es nun wieder nach Hause“, sagten Lydia und Gerd Kupper aus Sindelfing­en. Thorsten und Sonja sind aus Ravensburg nach Kressbronn-Gohren gekommen: „Wir lieben den Strandbere­ich zwischen den beiden Häfen BMK und Ultramarin. Auch wenn sich heute extrem viele Sonnenanbe­ter eingefunde­n haben, hier können wir uns erholen und die Seele baumeln lassen“, meinten die beiden passionier­ten Fahrradfah­rer.

Trotz des Massenanst­urms bleibt festzustel­len, dass sich die Mehrheit der Bürger an die Kontaktauf­lagen gehalten hat und nur vereinzelt die Mindestabs­tandsregel­ung, zumeist gegen Abend, nicht mehr so ernst genommen wurde.

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