Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Carmen Huber leitet das Staatliche Schulamt Markdorf
Schüler sollen trotz Corona bestmöglich und individuell gefördert werden – Sie setzt auf Teamleistung und vernetzte Lösungen
MARKDORF - Jetzt ist es auch offiziell soweit: An diesem Dienstag übernimmt Carmen Huber die Leitung des Staatlichen Schulamts Markdorf. Sie folgt damit Klaus Moosmann nach, der bereits Ende April 2019 in den Ruhestand verabschiedet worden war. In der Zeit der Vakanz hatte Martina Plümacher das Schulamt Markdorf kommissarisch geleitet.
„Ich weiß, dass Carmen Huber einen großen Erfahrungshintergrund mitbringt und freue mich, dass Sie den Schritt hierher gewagt hat“, betonte Susanne Pacher, Abteilungspräsidentin für Schule und Bildung am Regierungspräsidium Tübingen, bei der gestrigen Amtseinführung, die coronabedingt nur im kleinen Rahmen stattfinden konnte. Freude auch bei Marina Plümacher. „Sie werden sehen, dass Ihnen viele Türen offenstehen“, sagte sie bei der Übergabe des Generalschlüssels an die neue Schulamtsdirektorin.
Die Staatlichen Schulämter tragen die Personalverantwortung für die Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Werkreal-, Haupt-, Real-, Gemeinschafts- und Sonderschulen. Zu ihren Aufgaben zählt neben der Dienst- und Fachaufsicht über die Schulleitungen und Lehrkräfte auch die Personalversorgung und die Unterstützung, Beratung und Begleitung der Schulen. Die Staatlichen Schulämter sind Ansprechpartner für alle Bereiche der Bildungs- und Schulentwicklung in der Region. Das
Schulamt Markdorf ist wie die Ämter in Albstadt, Biberach und Tübingen dem Regierungspräsidium Tübingen unterstellt. Im Bodenseekreis und im Landkreis Ravensburg ist es für 161 öffentliche Schulen, 36 Privatschulen,
4200 Lehrkräfte und insgesamt rund 34 000 Schüler zuständig und damit eines der größten Schulämter in ganz Baden-Württemberg.
Carmen Huber wurde 1963 in Gießen geboren. Nach einer Ausbildung zur Technischen Zeichnerin studierte sie nach dem Abitur, das sie im zweiten Bildungsweg ablegte, die Fächer Deutsch, Sport und Bildende Kunst für das Lehramt der Grundund Sekundarstufe. 2001 wechselte sie vom hessischen in den badenwürttembergischen Schuldienst. Sie engagierte sich schon früh in der Erwachsenenbildung, schloss 2008 ein Kontaktstudium zur lösungsorientierten Beratung und Supervision in pädagogischen Handlungsfeldern ab und arbeitete mehrere Jahre als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Als Schulrätin war sie später ab 2009 am Staatlichen Schulamt Rastatt tätig. Die vierfache Mutter leitete dort unter anderem den Bereich Lehrergesundheit, Arbeitssicherheit und betriebliches Eingliederungsmanagement.
„Mir ist ein vertrauensvolles und wertschätzendes Miteinander wichtig“, sagte Carmen Huber mit großer Vorfreude. Gerade zum Thema „Bewegung in der Schule“bringe sie einen „großen Koffer“und viel pädagogisches Material mit. In Bezug auf die aktuelle Situation gelte es, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und trotz körperlicher Distanz näher zusammenzurücken und neue herausfordernde Aufgaben zu meistern. „Die Pandemie hat uns Wege aufgezeigt, die bisher undenkbar waren“, betonte sie. Dazu gehörten Themen wie Homeoffice, Distance Learning oder rollierender Unterricht. Es sei zwingend, Präsenz- und Online-Unterricht in geeigneter Weise zu verbinden.
„Wir müssen noch stärker an vernetzten Lösungen arbeiten und Teamleistungen sichtbar machen“, so das Credo der neuen Schulamtsleiterin. Man wolle auch in Zeiten von Corona den Schülern bestmögliche und individuelle Förderungen ermöglichen. „Das Virus bestimmt zwar die Spielregeln“, betonte Carmen Huber. „Für uns heißt es aber trotzdem, gut zu agieren, und nicht nur zu reagieren.“