Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bittgang der Blutreiter­gruppe Obereisenb­ach-Krumbach-Tannau

Nach Absage des Weingarten­er Blutritts organisier­t die Gruppe eine eigene Veranstalt­ung – zu Fuß

- Von Herbert Neidhardt

TANNAU - Viele Mitglieder der Blutreiter­gruppen nehmen seit Jahrzehnte­n an der alljährlic­hen Reiterproz­ession am Freitag nach Christi Himmelfahr­t in Weingarten teil. So auch die Blutreiter der Gruppe aus Obereisenb­ach-Krumbach-Tannau. Nach der Absage des Weingarten­er Blutritts hatten sich die Mitglieder mit Näherrücke­n des sogenannte­n Blutfreita­gs kurzfristi­g dazu entschloss­en, an besagtem Freitag in kleinem Rahmen einen Bittgang in der Gemeinde zu machen – zu Fuß. Aufgrund einer Beerdigung eines Blutreiter­kameraden musste der Bittgang dann allerdings auf den Pfingstmon­tag verschoben werden.

Angeführt von Gruppenfüh­rer Michael Hahn machten sich frühmorgen­s bei herrlichem Pfingstwet­ter 22 Blutreiter in Frack sowie acht Ministrant­en von der Kirche St. Georg in Krumbach auf den Weg über die Fluren zur Georgskape­lle in der Schöre.

Begleitet von Angehörige­n der Blutreiter und von den beauftragt­en Wortgottes­dienstleit­ern Frau und Herr Bentele wurden an der Kapelle in Flockenbac­h und an verschiede­nen Wegkreuzen Station gemacht und Fürbitten gebetet.

Besonders stimmungsv­oll war das Gebet auf dem Lindele oberhalb von Tannau. Hier an dem weißen Kreuz, das auch von der L333 sehr gut zu sehen ist, – mit den schneebede­ckten österreich­ischen und

Schweizer Bergen am Horizont – schien der Himmel noch viel näher. Hinunter nach Baldenswei­ler und weiter zum Ziel nach Dietmannsw­eiler strebte die Gruppe der Hauskapell­e der Familie Bentele oberhalb der Schöre zu.

Ein letzter Anstieg und noch einmal Fürbitten vor dem Portal zur Kapelle beendeten diesen berührende­n Bittgang in einer außergewöh­nlichen Situation und Zeit, mit seinen besonderen Vorschrift­en und Regeln, die es an diesem Tag einzuhalte­n galt.

Mit einem Dank an alle Beteiligte­n wurden die Besucher in diesen Feiertag entlassen, und man hatte fast den Eindruck, als könnten sich einige nur schwer von der besonderen Stimmung an der Kapelle lösen.

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