Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mehr fürs Grundstück
Bis zu 450 Euro für den Quadratmeter: Meckenbeurens Bodenrichtwerte steigen an
MECKENBEUREN - Der Wert für unbebauten Boden in der Gemeinde steigt weiter an. Das zeigt ein Blick auf die Bodenrichtwerttabelle: Von 2016 auf 2018 sind die Bodenrichtwerte um durchschnittlich 33 Euro gestiegen. Höchstwerte liegen demnach bei bis zu 450 Euro pro Quadratmeter.
Alle zwei Jahre ermittelt ein Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte in Meckenbeuren. Die Verwaltung hat die Ergebnistabellen von 2016 und 2018 vor wenigen Wochen in den Gemeindenachrichten nebeneinander gestellt. Ein Blick auf die Tabellen zeigt: Die Preise sind nach oben gegangen. Patrick Gohl ist Ansprechpartner, wenn es um den Gutachterausschuss und die Bodenrichtwerte geht. Auf die Frage der Entwicklung dieser Werte, teilt er mit, dass diese auf eine Wertsteigerung bei den Grundstücken in den einzelnen Richtwertzonen zurückzuführen sei.
Zum Jahresende 2018 hat ein Gutachterausschuss diese aktuell vorliegenden Bodenrichtwerte ermittelt. Diese Richtwerte sind ein aus Kaufpreisen ermittelter Bodenwert für unbebaute und bebaute Grundstücke – zu verstehen als durchschnittlicher Lagewert ohne bindende Wirkung. Als Eigenschaften, die den Wert bestimmen, gelten Lage und Entwicklungszustand, Art und Maß der baulichen Nutzung, Bebauung, Neigung, Bodenbeschaffenheit, Grundstücksgröße und -zuschnitt und Erschließungszustand.
Da der Bodenrichtwert aber nur ein Durchschnittswert aus einer Vielzahl von Grundstücksverkäufen ist, muss der Verkehrswert eines einzelnen Grundstückes anhand der Besonderheiten des Bewertungsobjektes geschätzt werden. Besonderheiten, die dann auch Abweichungen des Verkehrswertes vom Richtwert bewirken können. In den vergangenen Jahren sind ein Großteil der ermittelten Bodenrichtwerte in der Kommune kontinuierlich gestiegen. Von 2016 auf 2018 erneut, und das besonders stark im Ortskern.
In dieser Richtzone erhöhte sich der Wert innerhalb von zwei Jahren von 350 auf 450 Euro pro Quadratmeter. „Zunächst hat sich gezeigt, dass der Ortskern, wie er 2014 festgelegt war, mit einer Wohn- und Mischnutzung klarer abgegrenzt werden konnte. Deswegen wurde die Zone Ortskern mit einer vorwiegenden Mischnutzung um einzelne Bereiche im Norden und Süden erweitert, und von der Zone Halde mit einer vorwiegenden Wohnnutzung getrennt“, erläutert Gohl. „Die Bodenpreissteigerung war verstärkt im Bereich der Mischnutzung zu erkennen und ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Käufer ein höheres Potenzial in den Grundstücken sahen, weshalb höhere Preise bezahlt wurden.“Rund 100 Euro mehr werden seitdem für den Quadratmeter im Ortskern bezahlt. Und, auch die von Gohl angesprochene Zone „Halde“gehört mit rund 400 Euro pro Quadratmeter zu den Spitzenreitern. Dicht gefolgt von „Langenreute“, „Furtesch“und
„Rebleweiher/Eckener Straße“mit 390 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen alle drei um 65 Euro höher als noch Ende 2016.
Durchschnittlich sind die Bodenpreise um rund 30 Euro gestiegen. Etwas über dem Durchschnitt liegen dabei die Richtwertzonen in Meckenbeuren, Brochenzell, Kehlen und Reute, während Zonen wie etwa in Liebenau und Gerbertshaus leicht unter dem Durchschnitt liegen. Dennoch gilt: „Wir konnten in den meisten Zonen von 2014 auf 2016 eine geringere Bodenpreissteigerung als von 2016 auf 2018 erkennen“, so Gohl. Wie werden sich die Richtwerte weiter entwickeln? „Eine Prognose wird vom Gutachterausschuss nicht ermittelt und kann deswegen auch nicht veröffentlicht werden“, so Patrick Gohl. „Allgemein hängt die Preisentwicklung von der Entwicklung des Marktes ab, und es gibt zahlreiche Faktoren, die Einfluss nehmen können.“
Auskunft gibt's bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Rathaus, Telefon 40 31 04 und im Internet unter www.meckenbeuren.de/de/wohnen-soziales/ bauen-wohnen/bodenrichtwerte/
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