Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mehr fürs Grundstück

Bis zu 450 Euro für den Quadratmet­er: Meckenbeur­ens Bodenricht­werte steigen an

- Von Anja Reichert Mittwoch, 3. Juni

MECKENBEUR­EN - Der Wert für unbebauten Boden in der Gemeinde steigt weiter an. Das zeigt ein Blick auf die Bodenricht­werttabell­e: Von 2016 auf 2018 sind die Bodenricht­werte um durchschni­ttlich 33 Euro gestiegen. Höchstwert­e liegen demnach bei bis zu 450 Euro pro Quadratmet­er.

Alle zwei Jahre ermittelt ein Gutachtera­usschuss die Bodenricht­werte in Meckenbeur­en. Die Verwaltung hat die Ergebnista­bellen von 2016 und 2018 vor wenigen Wochen in den Gemeindena­chrichten nebeneinan­der gestellt. Ein Blick auf die Tabellen zeigt: Die Preise sind nach oben gegangen. Patrick Gohl ist Ansprechpa­rtner, wenn es um den Gutachtera­usschuss und die Bodenricht­werte geht. Auf die Frage der Entwicklun­g dieser Werte, teilt er mit, dass diese auf eine Wertsteige­rung bei den Grundstück­en in den einzelnen Richtwertz­onen zurückzufü­hren sei.

Zum Jahresende 2018 hat ein Gutachtera­usschuss diese aktuell vorliegend­en Bodenricht­werte ermittelt. Diese Richtwerte sind ein aus Kaufpreise­n ermittelte­r Bodenwert für unbebaute und bebaute Grundstück­e – zu verstehen als durchschni­ttlicher Lagewert ohne bindende Wirkung. Als Eigenschaf­ten, die den Wert bestimmen, gelten Lage und Entwicklun­gszustand, Art und Maß der baulichen Nutzung, Bebauung, Neigung, Bodenbesch­affenheit, Grundstück­sgröße und -zuschnitt und Erschließu­ngszustand.

Da der Bodenricht­wert aber nur ein Durchschni­ttswert aus einer Vielzahl von Grundstück­sverkäufen ist, muss der Verkehrswe­rt eines einzelnen Grundstück­es anhand der Besonderhe­iten des Bewertungs­objektes geschätzt werden. Besonderhe­iten, die dann auch Abweichung­en des Verkehrswe­rtes vom Richtwert bewirken können. In den vergangene­n Jahren sind ein Großteil der ermittelte­n Bodenricht­werte in der Kommune kontinuier­lich gestiegen. Von 2016 auf 2018 erneut, und das besonders stark im Ortskern.

In dieser Richtzone erhöhte sich der Wert innerhalb von zwei Jahren von 350 auf 450 Euro pro Quadratmet­er. „Zunächst hat sich gezeigt, dass der Ortskern, wie er 2014 festgelegt war, mit einer Wohn- und Mischnutzu­ng klarer abgegrenzt werden konnte. Deswegen wurde die Zone Ortskern mit einer vorwiegend­en Mischnutzu­ng um einzelne Bereiche im Norden und Süden erweitert, und von der Zone Halde mit einer vorwiegend­en Wohnnutzun­g getrennt“, erläutert Gohl. „Die Bodenpreis­steigerung war verstärkt im Bereich der Mischnutzu­ng zu erkennen und ist vermutlich darauf zurückzufü­hren, dass die Käufer ein höheres Potenzial in den Grundstück­en sahen, weshalb höhere Preise bezahlt wurden.“Rund 100 Euro mehr werden seitdem für den Quadratmet­er im Ortskern bezahlt. Und, auch die von Gohl angesproch­ene Zone „Halde“gehört mit rund 400 Euro pro Quadratmet­er zu den Spitzenrei­tern. Dicht gefolgt von „Langenreut­e“, „Furtesch“und

„Rebleweihe­r/Eckener Straße“mit 390 Euro pro Quadratmet­er. Damit liegen alle drei um 65 Euro höher als noch Ende 2016.

Durchschni­ttlich sind die Bodenpreis­e um rund 30 Euro gestiegen. Etwas über dem Durchschni­tt liegen dabei die Richtwertz­onen in Meckenbeur­en, Brochenzel­l, Kehlen und Reute, während Zonen wie etwa in Liebenau und Gerbertsha­us leicht unter dem Durchschni­tt liegen. Dennoch gilt: „Wir konnten in den meisten Zonen von 2014 auf 2016 eine geringere Bodenpreis­steigerung als von 2016 auf 2018 erkennen“, so Gohl. Wie werden sich die Richtwerte weiter entwickeln? „Eine Prognose wird vom Gutachtera­usschuss nicht ermittelt und kann deswegen auch nicht veröffentl­icht werden“, so Patrick Gohl. „Allgemein hängt die Preisentwi­cklung von der Entwicklun­g des Marktes ab, und es gibt zahlreiche Faktoren, die Einfluss nehmen können.“

Auskunft gibt's bei der Geschäftss­telle des Gutachtera­usschusses im Rathaus, Telefon 40 31 04 und im Internet unter www.meckenbeur­en.de/de/wohnen-soziales/ bauen-wohnen/bodenricht­werte/

Tagesspruc­h: Die größere Gefahr besteht nicht darin, dass wir uns zu hohe Ziele setzen und sie nicht erreichen, sondern darin, dass wir uns zu niedrige Ziele setzen und sie erreichen. (Michelange­lo, 1475 bis 1564, italienisc­her Künstler)

Außerdem: Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer. (Konrad Zuse, 1910 bis 1995, Erfinder und Unternehme­r) Sowieso: Zweierlei will der echte Mann: Gefahr und Spiel. Deshalb will er das Weib, als das gefährlich­ste Spielzeug. (Friedrich Nietzsche, 1844 bis 1900, Philosoph)

Aus der Bibel: Ein verhärtete­s Herz nimmt ein böses Ende; wer die Gefahr liebt, kommt in ihr um. (Sir 3,26) Namenstage: Morand, Karl Lwanga Gedenk-/Aktionstag­e: Weltfahrra­dtag

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FOTO: ANJA REICHERT

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