Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Der Müll müsste mitgenomme­n werden“

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LANGENARGE­N - Zum Mitnehmen bitte: Sich mit Essen und Trinken eindecken, an den See setzen und genießen, das ist in der CoronaKris­e schwer in Mode gekommen. Was einige Menschen danach leider nicht wieder mitnehmen, ist ihr Abfall. In vielen Kommunen am Bodensee, wie zum Beispiel in Langenarge­n, quellen die Mülleimer besonders im Bereich des Ufers regelmäßig über. Und nicht nur das: Wenn kein Platz mehr ist, landen Pizzaschac­hteln, Pappbecher, Glasflasch­en und Co. gerne auch daneben. SZ-Mitarbeite­r Andy Heinrich hat bei Bürgermeis­ter Achim Krafft nachgefrag­t, was die Gemeinde dagegen macht.

Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Menschen ihren Müll, darunter viele „To-go“-Überreste, einfach neben die Mülleimer in die Wiesen ablegen und damit im Ort für ein unschönes Bild sorgen?

Leider nicht. Sicherlich ist es bequem, diesen Müll umgehend nach Nutzung des Angebotes schnell zu entsorgen.

Wie ist in der Gemeinde Langenarge­n das Leeren der Mülleimer zeitlich geregelt, und wer ist dafür zuständig?

Die Leerung der Müllbehält­er erfolgt durch die Mitarbeite­r des Gemeindeba­uhofes. Während der Saison werden die Unterflurb­ehälter jeden Montag durch die Kehrmaschi­ne geleert beziehungs­weise abgesaugt. Die Leerung der übrigen Mülleimer findet einmal täglich, auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, statt.

Wie viele Mülleimer stehen im Bereich Schlosspar­k bis zum Spielplatz in der Oberen Seestraße?

An folgenden Standorten wurden Unterflurb­ehälter mit jeweils 800 Liter Volumen platziert: Spielplatz, Kiosk, Brunnen, Tourist-Informatio­n, Hospital, Konzertmus­chel, Schlossall­ee. Ab 2018 wurden überall zusätzlich­e oberirdisc­he Mülleimer platziert.

Sollen noch mehr Mülleimer aufgestell­t werden?

Vor über 20 Jahren wurden die öffentlich­en Mülleimer stark reduziert und Boxen zur Sortierung eingeführt. Im Zusammenha­ng des erhöhten „To-go“-Angebotes während der Corona-Pandemie wurden in diesem Jahr weitere DrahtkorbB­ehälter, insbesonde­re für Pizzaschac­hteln, aufgestell­t. Diese werden offensicht­lich zur Sortierung in der Regel nicht angenommen und jegliche Art von Unrat eingeworfe­n. Wir denken über eine verbessert­e Darstellun­g nach.

Handelt es sich bei der Ablagerung neben den Mülleimern um eine Ordnungswi­drigkeit?

Hierbei könnte der Tatbestand einer wilden Müllablage­rung erfüllt sein. Die Müllbehält­nisse sind voll, der Müll müsste in solchen Fällen mitgenomme­n werden und anderweiti­g korrekt entsorgt werden. Abfälle sollten an den Gastronomi­ebetrieb zurückgebr­acht werden, beziehungs­weise im eigenen Hausmüll entsorgt werden. Wünschensw­ert ist ein bewusster Umgang mit den Ressourcen und möglichst der Einsatz von Mehrwegpro­dukten. Nachhaltig­keit wird auch hier täglich gelebt.

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