Schwäbische Zeitung (Tettnang)
DLRG Langenargen feiert 60. Geburtstag
Mitglieder retten Leben und sind in vielen Bereichen aktiv tätig – Vereinsheim ist Herzstück
LANGENARGEN - Die Langenargener DLRG feiert am Donnerstag, 15. Oktober, einen besonderen Geburtstag: Vor genau 60 Jahren wurde die Ortsgruppe im Hotel Helvetia gegründet, nachdem zuvor die Ortsgruppe Friedrichshafen 1959 Langenargen als Stützpunkt ins Leben gerufen hatte. Schon damals appellierte der Vorsitzende Gerhard Buck an die 16 Mitglieder und anwesenden Gäste: „Die großen Aufgaben hier am Bodensee können nur gelöst werden, wenn alle, insbesondere auch die Jugend sich zur Mitarbeit zur Verfügung stellt.“Heute zählt die Ortsgruppe 293 Mitglieder, unter ihnen 188 Kinder und Jugendliche.
Wie der heutige Vorsitzende Gerhard Moll berichtet, habe man in der Vergangenheit Höhen und Tiefen erlebt, vor allem aber habe man zum Wohle der Menschen am See aktiv Lebensrettung betrieben. „Die Aufgaben der DLRG sind im Laufe der Zeit vielschichtig gewachsen. Neben der Kerntätigkeit, Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen, bilden wir Rettungsschwimmer aus, leisten Rettungs-, Wasser- und Wachdienst, fördern und pflegen die Jugendarbeit samt Kameradschaft, bilden junge Einsatzkräfte im Jugend-Einsatz-Team ,JET’ aus und nehmen an Aus-, Fortund Weiterbildungsmaßnahmen teil“, berichtet Moll, der selbst seit 47 Jahren Mitglied ist.
Um die Ortsgruppe in Langenargen überhaupt gründen zu können und alle Voraussetzungen zu erfüllen, habe man laut eines Berichtes im Montfortboten in Friedrichshafen eigens 22 Grundscheine und sieben Leistungsscheinprüfungen abgenommen. Heimat der engagierten Lebensretter ist seit jeher das DLRGHeim in den Seewiesen im Schwedi. Archivberichten zufolge ist dieses Herzstück den französischen Soldaten zu verdanken, die 1945 eine
Baracke aus dem ehemaligen Lager der Küstenjäger an der Lindauer Straße ab- und am Strand der Seewiesen als Freizeiteinrichtung wieder aufbauten. „1960 konnten Teile des Gebäudes als Sitz der neu gegründeten Ortsgruppe als ,Rettungsstation mit Aufenthaltsraum’ übernommen werden. Viel Fleiß und Arbeit waren erforderlich, um den heruntergekommenen Schuppen in Schuss zu bringen. Mit der Vermietung der Räume samt Küche, Aufenthaltsund Schlafbereiche, generieren wir zur Deckung unserer laufenden Kosten dringend notwendige Einnahmen. Diese fallen 2020 aufgrund von Corona leider weg, so dass wir auf unsere Rücklagen zurückgreifen müssen“, stellt Gerhard Moll fest, der zum Jubiläum mit Christian und Heike Baltrusch, Chiara Henkel, Simon Matzka, Verena Fix-Sorg, Lyn Harrison-Bart sowie mit Andreas Fuchs vom Gemeindearchiv eine Festschrift zusammengestellt hat.
Was sich der Vorsitzende für die Gruppe wünscht? „Dass wir uns weiter erfolgreich nach vorne bewegen und dass sich stets Menschen finden, die den Gedanken der DLRG – Verantwortung, Humanität, Kompetenz – aufnehmen und weitertragen. Ich wünsche der Ortsgruppe alles Gute, Vertrauen, eine gute Kameradschaft, vor allem aber, dass unsere Retter immer gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.“