Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Echter Banksy, verfremdeter Monet
Über acht Millionen Euro für Werk des Straßenkünstlers
LONDON (dpa) - Ein dem französischen Impressionisten Claude Monet nachempfundenes Gemälde des mysteriösen Künstlers Banksy ist in London für 7,6 Millionen Pfund (etwa 8,4 Millionen Euro) versteigert worden. Das Bild „Show Me The Monet“war zuvor auf drei bis fünf Millionen Pfund geschätzt worden, wie das Auktionshaus Sotheby's in London mitteilte. Käufer sei ein Sammler aus Asien. Es sei der zweithöchste Auktionspreis für ein Gemälde des geheimnisumwitterten Straßenkünstlers. 2019 kam ein Gemälde, das das britische Parlament voll besetzt mit Schimpansen zeigt, auf die bisherige Rekordsumme von rund elf Millionen Euro.
Das Ölgemälde „Show Me The Monet“basiert auf dem Werk „Die japanische Brücke“des französischen Impressionisten Claude Monet. In Banksys Version sind zwei im Seerosenteich dümpelnde Einkaufswagen zu sehen. Gemalt hat es der Straßenkünstler im Jahr 2005 für die Ausstellung „Cruide Oils“. Damals schrieb der Künstler: „Den wirklichen Schaden an unserer Umwelt richten nicht Grafitti-Künstler oder betrunkene Teenager an, sondern große Unternehmen und faule Architekten.“
Banksys Identität gibt Rätsel auf. Bekannt ist, dass er aus Bristol im Südwesten Englands stammt und Ende der 90er-Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven, die oft überraschend auftauchen.