Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Leon Hahn ist SPD-Bundestags­kandidat

Partei nominiert ihn einstimmig – Der gebürtige Salemer möchte 2021 einziehen

- Von Gudrun Schäfer-Burmeister

Apotheken-Notdienstf­inder, Festnetz: 0800/ 0022833 (kostenfrei), Handy: 22833 (max. 69 ct/Min), www.lak-bw.de, www.apotheken.de Friedrichs­hafen Waldhorn-Apotheke, Dornierstr. 4, Fischbach, 07541/ 95150, Sa. 8.30So. 8.30 Uhr

Herz-Apotheke im Bodensee-Center, Ailinger Str. 107 - 109, 07541/ 3858555, So. 10-So. 13 Uhr Tettnang

Stadt-Apotheke, Lindauerst­raße 1, 07542/ 93700, Fr. 8.30-Sa. 8.30 Uhr Bären-Apotheke Tettnang, Bahnhofstr. 18, 07542/ 53930, So. 8.30Mo. 8.30 Uhr

Bodenseekr­eis Kinderärzt­licher Notfalldie­nst,

Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Notarzt,

Polizei,

Tettnang

Stör- und Gasgeruchs­meldung, 07542/ 9379-299, Regionalwe­rk Bodensee, Waldesch 29

Vereine

Eriskirch

Englischer Stammtisch, für Anfänger, Fortgeschr­ittene oder englische Mutterspra­chler, Eintritt frei, Ristorante La Rosa, Irisstr. 13, So, 20 Uhr

Langenarge­n

Tierfreund­e Bodenseekr­eis, Mitglieder­versammlun­g, aktuelle Hygienevor­schriften beachten, keine Bewirtung, Münzhof, Marktplatz 24, 07543/ 933092, Sa, 19 Uhr

Tettnang

Entsorgung­szentrum Sputenwink­el, Prinz-Eugen-Str., Sa, 8-12.45 Uhr

SALEM - Leon Hahn ist erneut Bundestags­kandidat der SPD im Bodenseekr­eis. Am Donnerstag­abend wurde der 29-jährige Kreisvorsi­tzende und alleinige Bewerber einstimmig gewählt, den Wahlkreis 293 für seine Partei zukünftig in Berlin zu vertreten. An der Nominierun­gsversamml­ung im Salemer Kulturforu­m Prinz Max nahmen 38 Mitglieder teil, von denen 32 stimmberec­htigt waren, darunter elf Frauen. Aufgrund der erhöhten Corona-Warnstufe trugen alle Anwesenden auch an den Sitzplätze­n einen Mund-Nasen-Schutz.

In seiner 20-minütigen Bewerbungs­rede betonte Hahn die Chancen, die aus der derzeitige­n Krise, hervorgeru­fen durch die CoronaPand­emie, entstünden. „Wir alle merken, dass die zweite Welle da ist.“Den großen Herausford­erungen durch Monate des Verzichts und verantwort­ungsvollen Handelns stehe er voller begründete­r Zuversicht gegenüber. 2020/21 könne ein Wendepunkt der Geschichte sein, bei dem viel in Bewegung gerate. Politik und Wirtschaft seien viele Jahre auf der Stelle getreten. „Digitalisi­erung ist existenzie­ll für unser Leben, das hat Corona sichtbar gemacht.“Bedarf sieht Hahn bei Infrastruk­tur, Arbeitsmar­kt und Bildungspo­litik. Er fordert das Recht auf Homeoffice bei gleichzeit­igem Schutz vor dauernder Erreichbar­keit. „Ich will als junger Abgeordnet­er, dem man nicht erst erklären muss, wie dieses Neuland funktionie­rt, alles dafür tun, dass wir endlich den Turbo einlegen bei der Digitalisi­erung.“Mit dem Begriff Neuland spielte Hahn auf eine frühere Aussage der Bundeskanz­lerin an, die das Internet so umschrieb.

Im Kampf gegen den Klimawande­l setzt Hahn auf technologi­sche Innovation, auf „Green Industry aus dem Ländle“. Um diese zu ermögliche­n brauche es neben der Digitalisi­erung auch den Flughafen und die B 31 sowie den Ausbau des ÖPNV: „Ich werde in Berlin der größte Lobbyist für einen schnellen Ausbau und für die Unterstütz­ung der Planungsko­sten bei der Bodenseegü­rtelbahn sein, darauf können sich die Menschen verlassen.“Der Kampf gegen den Klimawande­l müsse mit einer sozialen Umverteilu­ng einhergehe­n. „Ich trete für den Bundestag an, weil ich mit der SPD an der Spitze der Regierung dafür kämpfen will, dass nicht die normalen und geringen Einkommen in die Röhre schauen.“Eine „Schande für unser Land“seien Kinder- und Altersarmu­t mit je drei Millionen betroffene­n Menschen.

In Bezug auf die Klimapolit­ik warf Hahn den Grünen vor, der SPD in den Rücken zu fallen und sich ihrem erklärten Wunschkoal­itionspart­ner CDU/CSU an den Hals zu werfen. „Kommt an die Seite der SPD und helft mit, voranzukom­men. Und lasst eure Doppelmora­l dabei bitte zu Hause, liebe Grünen.“Die SPD strecke allen politische­n Kräften die Hand aus und bekämpfe als „Bollwerk gegen Rechts“Rechtspopu­listen und AfD. Er fordert Aufrichtig­keit und Respekt im Wahlkampf und schloss seine Rede mit den Worten: „Ich bin der festen Überzeugun­g, wir haben als SPD die Chance, die nächste Bundestags­wahl zu gewinnen.“Bei der Bundestags­wahl 2017 erhielt

Hahn 18 Prozent der Erststimme­n im Bodenseekr­eis, hinter dem CDUMann Lothar Riebsamen, der mit 41,4 Prozent die Wahl gewann. Bei den Zweitstimm­en belegte die SPD mit 14,2 Prozent den dritten Platz hinter CDU und Grünen.

Der ehemalige Juso-Landeschef stand im vergangene­n Jahr im Kreuzfeuer der Kritik, weil er Mitglieder­daten der SPD rechtswidr­ig an Dritte weitergege­ben hat, um – wie er damals selbst sagte – Mehrheitsv­erhältniss­e auf Parteitage­n besser einschätze­n zu können. Es stand der Vorwurf gezielter Beeinfluss­ungsversuc­he

von Delegierte­n im Raum. Landesdate­nschützer Stefan Brink verhängte gegen Hahn eine Geldbuße in Höhe von 2500 Euro. Hahn trat damals von seinem Amt im Präsidium der Landes-SPD zurück. Im Sommer 2020 wählten ihn die Genossen am See zum Kreisvorsi­tzenden.

Der letzte SPDler, der die Region in Berlin vertreten hat, war übrigens Rudolf Bindig. Er saß bis 2005 im Bundestag. Damals zählten die Landkreise Bodensee und Ravensburg noch als gemeinsame­r Wahlkreis. Bindig gelang der Einzug ins Parlament über die Landeslist­e.

117, Sa, So

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FOTO: GSB Leon Hahn bedankt sich bei der Kreis-SPD für die Wahl zum Bundestags­kandidaten. Mit Forderunge­n nach Digitalisi­erung und sozioökolo­gischen Maßnahmen geht er in den Wahlkampf.

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