Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Maschinenr­ing sammelt für Zirkus Mulan

Im Zentrum stehen Futtermitt­elspenden wie Heu, Kraftfutte­r, Äpfel oder Möhren

- Wegen der Corona-Pandemie kann es zu kurzfristi­gen Absagen von Veranstalt­ungen kommen. Von Mark Hildebrand­t

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TETTNANG - Der kleine Zirkus Mulan ist in Meckenbeur­en gestrandet. Nach dem Bericht in der Samstagsau­sgabe der „Schwäbisch­en Zeitung“ist der Maschinenr­ing Tettnang aktiv geworden und hat seine Mitglieder am Sonntag über das soziale Netzwerk Facebook gebeten, sich zu melden, wenn sie Heu, Kraftfutte­r, Äpfel oder Möhren beisteuern könnten. Ebenso soll eine Spende an den Zirkus gehen. „Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam können wir helfen“, schließt die Nachricht.

Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“äußert Hubert Hengge, Geschäftsf­ührer des Maschinenr­ings Tettnang, dass die Spende zusätzlich zum Futter rund 250 Euro betragen soll. Er habe bisher schon einige Rückmeldun­gen erhalten. Darunter seien durchaus auch welche gewesen, die Tierhaltun­g im Zirkus kritisch sehen würden.

Hengge verweist darauf, dass die gesetzlich­en Standards für Tierschutz in der Landwirtsc­haft in Deutschlan­d hoch seien und dass es ganz allgemein gesprochen natürlich auch Zirkusse gebe, die diese so nicht erreichen würden. Aber Hubert Hengge äußert auch, dass die Futtersamm­lung selbst angewandte­r Tierschutz sei: „Wichtig ist, dass die Tiere einfach keine Not erleben, weil sie hungern müssen.“

Der Zirkus Mulan ist ein Familienbe­trieb mit 30 Tieren. Für die Betreiber

Jaqueline und Francesco Köllner ist es wie für so ziemlich alle Akteure im Schaustell­erbereich ein Déjà-vu. Schon zu Beginn der Pandemie konnten sie vier Monate lang nicht mehr auftreten. Die Zeit konnten der Zirkus nur durch Geld- und Sachspende­n aus der Bevölkerun­g überstehen, sagt die neunköpfig­e Familie. Das war im Winterquar­tier südöstlich von München. Zuletzt waren wieder Auftritte vor zahlenmäßi­g reduzierte­m Publikum möglich. Diese Phase ist mit der Verschärfu­ng aber nun auch zu Ende.

Dass es auf das Zirkus-Posting im sozialen Netzwerk etliche Rückmeldun­gen gegeben hat, ist eine Erfahrung, die Hengge auch in den vergangene­n Monaten immer wieder gemacht hat, wenn es um digitale Kanäle ging. In großem Umfang sei das schon bei der Aktion mit den grünen Kreuzen als Reaktion auf das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“der Fall gewesen. Auch die Jobplattfo­rm „Das Land hilft“habe zu Beginn der Pandemie eine große Reichweite gehabt, als es darum ging, Arbeitskrä­fte für landwirtsc­haftliche Tätigkeite­n zu finden, weil die Saisonarbe­itskräfte aus den üblichen Herkunftsl­ändern nicht einreisen durften.

In diesen beiden Fällen mussten ehrenamtli­che Helfer den Maschinenr­ing unterstütz­en, weil die Flut der Anfragen sonst nicht zu bewältigen gewesen wäre, sagt Hengge. Mittlerwei­le sei das wieder entspannte­r und könne wieder vom Stammperso­nal geleistet werden. Doch auch abseits der Außendarst­ellung über das Internet wird die interne digitale Kommunikat­ion immer wichtiger, so Hengge. Das können ihm zufolge Schulungen sein, aber auch der Austausch mit Mitglieder­n.

Allerdings sagt Hengge auch, dass diese in diesem Prozess unterschie­dlich weit seien. Es gebe Landwirte, die mittlerwei­le vollständi­g digitalisi­ert seien. Manche, die das nicht bis in die letzte Konsequenz betreiben würden, seien gut über die Smartphone-App oder Rundmails zu erreichen. Aber es gebe eben auch Mitglieder, die vor allem klassische Medien nutzen würden.

In diesem Fall hofft Hengge auf ausreichen­d Futterspen­den. Und auch wenn es Kritiker gibt, sagt er: „Wir stehen natürlich voll hinter der Aktion.“Durch seine eigenen Kinder wisse er, dass ein Zirkusbesu­ch eine ganz wichtige Erfahrung sein könne.

Notruf 112 Notruf 110

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T Am Samstag in der Zeitung, am Sonntag kommt bereits der Aufruf des Maschinenr­ings Tettnang an seine Mitglieder.

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