Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ein Lächeln an der Abendkasse
Brigitte Keckeisen gibt ihre Aufgaben beim Kulturkreis ab – Erinnerung an viele interessante Begegnungen
MECKENBEUREN - Mehr als 30 Jahre war sie dabei – als Kassiererin und später viele Jahre an der Abendkasse. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergibt Brigitte Keckeisen jetzt ihre Aufgaben beim Kulturkreis. Sie erinnert sich gern an viele interessante Begegnungen. Viele Stammgäste am Gleis 1 werden jetzt ihr freundliches Lächeln am Empfang vermissen.
Seit 1989 ist Brigitte Keckeisen beim Kulturkreis aktiv dabei. 1992 über nahm sie die Kasse. „Anfangs war das eine leichte Aufgabe“, erzählt sie. „Das waren vielleicht zehn Buchungen pro Jahr.“Doch mit der Zeit organisierte der Kulturkreis immer mehr Veranstaltungen. „Wir waren im Dorfgemeinschaftshaus in Kehlen, im Feuerwehrhaus oder auch in St. Maria“, erinnert sie sich. Schnell kamen dann auch mal 120 Buchungen pro Jahr zusammen. „Das wurde immer professioneller und es hat gut geklappt“, weiß sie noch.
Die Kasse des Kulturkreises habe ich dann aber abgegeben“, erzählt Brigitte Keckeisen. Dagmar Regenscheit hat das übernommen, wollte aber auf keinen Fall die Eintrittskasse betreuen“, erzählt Keckeisen, die sich heute mit 78 Jahren noch gut an damals erinnert.
Nach langen Umbauarbeiten bekam Meckenbeuren 2009 mit dem Kulturschuppen dann ein eigenes Veranstaltungszentrum – noch heute betrieben vom Bürgerservice Meckenbeuren. Kassenmäßig wird heute bei jeder Buchung genau getrennt, was in die Vereinskasse des Kulturkreises gehört und was über die Bürgerservice GmbH abgerechnet wird.
Viele Veranstaltungen im Kulturschuppen hat Brigitte Keckeisen seither betreut. Wenn sich für Kultur am Gleis 1 die Türen öffneten, saß sie hinter dem quer gestellten Tisch im Eingangsbereich an der Abendkasse. Sie sortierte weiter Eintrittskarten, organisierte mit der Firma Gresser den Vorverkauf für die Veranstaltungen,
hatte die bestellten Karten parat, verkaufte noch freie Plätze. Brigitte Keckeisen hatte vor allem immer ein freundliches Lächeln für die Besucher. Ihr Mann stand unterdessen an der Einlasskontrolle. Familie Keckeisen war ein Team.
„Die Menschen waren immer sehr freundlich und viele, die an die Kasse kamen, erkannte ich wieder.
Das war eine sehr schöne Zeit für mich“, erinnert sie sich gern. Auch wenn es mal Fragen gab, hatte Brigitte Keckeisen immer eine elegante Lösung parat. Ob es denn keinen Rentnernachlass oder verbilligte Karten für Behinderte gebe, wurde sie oft an der Abendkasse gefragt. „Der Bürgerservice hat das aber immer mit Verweis verspricht Brigitte Keckeisen ihrer Nachfolgerin Helene Göbel. auf die ohnehin kulanten Preise am Gleis 1 abgelehnt“, erzählt sie. Enttäuschte Besucher tröstete Brigitte Keckeisen, dann auch schon mal mit einem Gläschen Sekt.
Auf die Frage, ob sie denn auch gern selbst Theater, Konzert- und Kulturereignisse besucht, räumt sie schmunzelnd ein: „Wenn man so viele Veranstaltungen hat, ist man auch immer froh, wenn man am Samstag mal daheim ist.“
Ihren Platz an der Abendkasse verlässt sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Wenn man sich erinnert, war es schon schön, aber jetzt ist Zeit für etwas anderes.“Die Abendkasse übernimmt jetzt Helene Göbel. Ihrer Nachfolgerin hat Brigitte Keckeisen versprochen: „Wenn Not am Mann ist, springe ich ein.“
Rudi Sterk, Zweiter Vorsitzender des Kulturkreises bedankte sich mit einem dicken Blumenstrauß ganz herzlich bei Brigitte Keckeisen für das jahrzehntelange Engagement und die tolle Zusammenarbeit.
„Wenn Not am Mann ist, springe ich ein“,