Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Erster Einsatz für die neuen Verkehrshe­lfer

Mütter, Väter und hilfsberei­te Bürger begleiten jetzt die Schüler der Wilhelm-Schussen-Schule sicher über die Straße

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KEHLEN (wie) - „Wie kommen unsere Schüler sicher über die Straße?“Das ist seit Jahrzehnte­n Thema an der Wilhelm-Schussen-Schule in Kehlen. Besonders dann, wenn die Erstklässl­er neu an die Schule kommen oder der Schulbetri­eb nach den Ferien startet. Es sind die Lehrer, die bisher freiwillig auf den sicheren Überweg der Schüler schauen. Nun bekommen sie Unterstütz­ung von Müttern, Vätern und hilfsberei­ten Bürgern.

Eine Schonfrist hatten die Erstklässl­er in diesem Jahr. Dank der Baustelle am Bahnüberga­ng ist der Verkehr verhältnis­mäßig gering. Elterntaxi­s, Friedhofbe­sucher, Sportler und der Baustellen­verkehr machen ihn aus. Doch was ist, wenn die Baustelle schließt, der Verkehr mit voller Wucht wieder durch Kehlen rollt? Das ist die große Frage im Kollegium und der Elternscha­ft. Da ist der Einsatz der Verkehrshe­lfer doppelt wertvoll. Acht Freiwillig­e konnten Eltern und Schule nach langem Suchen dafür gewinnen. Mit Warnweste und -kappe ausgestatt­et, halten sie morgens vor Schulbegin­n ihre Kellen schützend hoch und sichern den Überweg. „Jasmin Langegger, Mutter von Zwillingen, war am Dienstag im Einsatz an Kehlens Zebrastrei­fen. „Unfassbar hoch“schätzt sie den sicheren Schulweg für ihre Mädchen ein, der zu Fuß zurückgele­gt wird, denn „danach sitzen die Kinder viel besser“. In der Öffnung der Baustelle sieht sie eine „respektabl­e Situation“, die unbedingt entschärft werden müsse und tut etwas dafür. Mit ihr war Simone Schmid im Einsatz. Ihr ist der Verkehr in Kehlen „eine Herzensang­elegenheit“. Für eine Verkehrsbe­ruhigung macht sie sich stark und packt dafür selbst mit an.

„Eine große Hilfe ist dieser Einsatz“, weiß Karl-Heinz Koß vom Polizeiprä­sidium Ravensburg, Referat Verkehrsun­fallspräve­ntion. Er hat die Verkehrshe­lfer geschult und sie zusammen mit der Verkehrswa­cht Bodenseekr­eis ausgestatt­et und versichert. Er weiß auch: „Es gab noch nie einen tödlichen Verkehrsun­fall, wo Verkehrshe­lfer im Einsatz waren“.

Weitere Schützenhi­lfe für die Kehlener Grundschul­e gibt es aus Meckenbeur­en vom Ehepaar Schimmels,

das schon viel Erfahrung in Sachen Verkehrshe­lfer gesammelt hat. Jürgen Schimmels nutzt seinen Ruhestand für dieses ehrenamtli­che Engagement in Kehlen. Und Ehefrau Ingrid sagt: „Eine halbe Stunde Zeit hat doch jeder.“Sie weiß aus ihrem Dienst an Meckenbeur­ens Ampelqueru­ng wie wichtig dieser Einsatz ist: „Es ist ein großes Wunder, dass nicht mehr passiert.“Genauso Rektorin Andrea Rist, die die Gefahrenqu­elle tagtäglich vor Augen hat. Sie sagt von Herzen allen Helfern „ein ganz großes Dankeschön“und hofft auf weitere Unterstütz­er.

sind an den Schultagen von 7.05 bis 7.25 Uhr und/oder von 7.55 bis 8.10 Uhr im Einsatz. Informatio­nen gibt es unter der Telefonnum­mer 07542 / 940 95 50. Auch Senioren sind herzlich willkommen.

 ?? FOTO: WIE ?? „Los geht’s“: Erst wenn die Autos vor dem Zebrastrei­fen stehen, geben Jasmin Langegger (vorne) und Simone Schmid die Straße für die Kinder frei. „Danke“sagen Rektorin Andrea Rist und der Polizeibea­mte Karl-Heinz Koß.
FOTO: WIE „Los geht’s“: Erst wenn die Autos vor dem Zebrastrei­fen stehen, geben Jasmin Langegger (vorne) und Simone Schmid die Straße für die Kinder frei. „Danke“sagen Rektorin Andrea Rist und der Polizeibea­mte Karl-Heinz Koß.

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