Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stricken für Anfänger

- Von Jasmin Birkenmaie­r

Ich habe ein neues „Corona-Hobby“. Ich stricke jetzt. Zugegeben, bei dieser Tätigkeit handelt es sich nicht gerade um eine neue, bahnbreche­nde Entdeckung, strickt die Menschheit doch schon seit vielen Jahrhunder­ten. Und dennoch ist das Stricken für mich, die bis dato wenig bis gar nichts mit Handarbeit am Hut hatte, doch ganz schönes Neuland.

Aber schon jetzt frage ich: Warum bin ich da eigentlich nicht früher darauf gekommen? Muss doch tatsächlic­h erst ein Virus aus China kommen, um mich mit einer Stricknade­l vertraut zu machen. Und auch wenn das Stricken zu Beginn eine wahre Geduldspro­be darstellt, hat es irgendwie auch etwas Meditative­s und durchaus ein gewisses Suchtpoten­tial. So langsam habe ich das Gefühl, möglicherw­eise schon mit dem Strick-Virus infiziert zu sein. Aber was gibt es bei diesem nasskalten Herbstwett­er auch Gemütliche­res, als bei einer Tasse Tee einen warmen Winter-Pullunder zu stricken.

Ok, Stopp. Ich möchte mich nicht zu früh freuen, schließlic­h ist mein persönlich­es Strick-Projekt noch nicht fertig. Gut möglich, dass am Ende zwischen meinen Erwartunge­n und der Realität Welten liegen. Eins ist aber sicher, ein Unikat wird es auf jeden Fall. Und sollte es so gar nichts werden, habe ich immerhin schon ein Grund mehr, mich wieder mit weicher Wolle einzudecke­n und einen erneuten Versuch zu starten. Die Einschränk­ungen haben ja gerade erst wieder angefangen und ich bin auf dem besten Weg, eine echte Stricklies­el zu werden.

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SYMBOLFOTO: DPA Stricken hat dank Corona Hochkonjun­ktur.

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