Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kindergart­en in Primisweil­er soll abgerissen werden

Ein CDU-Vorschlag zur erneuten Inbetriebn­ahme kommt nicht durch – Dennoch gibt es Lösungsans­ätze

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN/PRIMISWEIL­ER/NEURAVENSB­URG - Mögliche Platznöte in Wangens Kindergärt­en beschäftig­en den Gemeindera­t weiterhin. Ein Lösungsans­atz in Primisweil­er ist jetzt zwar vom Tisch, dafür gibt es einen neuen. Und in Neuravensb­urg tun sich offensicht­lich ebenfalls Möglichkei­ten auf.

Als die Verwaltung vor einigen Monaten ihren jährlichen Bericht zur Kindergart­enbedarfsp­lanung vorlegte, stellte sich heraus: Vor allem in Neuravensb­urg wird es immer enger. Ortsvorste­her Hermann Schad (Freie Wähler) sprach von bis zu 20 fehlenden Plätzen auf Sicht im Ort. Deutlich wurde damals ebenfalls: Auch in Primisweil­er kommt der örtliche Kindergart­en schon bald an seine Kapazitäts­grenzen – obwohl der Neubau erst im Frühjahr eröffnet worden war.

Das hatte die CDU-Ratsfrakti­on auf den Plan gerufen. Sie schlug zuletzt vor, den inzwischen leer stehenden Altbau in Primisweil­er wieder in Betrieb zu nehmen und dort vorübergeh­end Kinder aus den südlichen Ortschafte­n der Stadt betreuen zu lassen. Die Verwaltung hat den Antrag inzwivon schen geprüft, auch einen baulichen Gutachter eingeschal­tet – und kommt zu dem Ergebnis: Das Gebäude in der Kühlaustra­ße ist so marode, dass es zuvor zunächst umfassend saniert werden müsste.

Gänzlich zurückweis­en wollte die Stadt den CDU-Vorstoß in der Gemeindera­tssitzung dennoch nicht. Vielmehr lag den Räten eine Empfehlung vor, eine Entscheidu­ng erst zu fällen, wenn gänzlich Klarheit über die Betreuungs­lage im Wangener Süden herrscht. Dass es dazu nicht kam, lag am Widerstand der Fraktionen GOL, Freien Wählern und SPD. Sie erteilten der CDU-Idee allesamt eine Absage, auch vor dem Hintergrun­d, dass es längst andere Pläne für die Kühlaustra­ße gibt: Denn auf dem Grundstück soll ein veritabler Mehrgescho­sser mit neuen Wohnungen entstehen, auf die auch geringer Verdienend­e eine Chance erhalten sollen.

Ergo plädierten die Fraktionss­precher von GOL und SPD, Tilman Schauwecke­r und Alwin Burth, für einen raschen Verkauf. Und Reinhold Meindl merkte für die Freien Wähler an: „Wir haben das Kindergart­engebäude jahrelang nur unter Auflagen weiter betreiben können.“Eine Erweiterun­g des Neubaus hielt er überdies für kostenspar­ender als die Sanierung des Altgebäude­s.

Verwaltung­sdezernent­in Astrid Exo berichtete: „Wir sind auf einem guten Weg, etwas zu finden“, blieb ansonsten aber vage. Mit Verweis auf noch laufende Abstimmung­sgespräche auch auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Da sagte sie: Es habe einen Ortstermin gegeben, an dem – neben der Verwaltung – Neuravensb­urger Ortschafts- und Stadträte, Vertreter der Kirche und des Musikverei­ns Schwarzenb­ach teilgenomm­en hätten. Dessen Ergebnis sei zwar noch nicht spruchreif, aber: „Uns ist das ein wichtiges Thema, und wir sind dabei, an einem Konzept zu arbeiten.“

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Mathias Bernhard sieht Chancen für zusätzlich­e Kindergart­enplätze übrigens auch in Primisweil­er. Die CDUFraktio­n habe bei einem Termin im dortigen Kindergart­enneubau von einem Angebot der Kindergart­enleitung zum Aufbau einer zusätzlich­en Waldgruppe gehört.

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ARC-FOTO: JPS Der Kindergart­en-Altbau in Primisweil­er soll jetzt doch schnell abgerissen und wieder bebaut werden. Dies bekräftigt­e der Wangener Gemeindera­t.

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