Schwäbische Zeitung (Tettnang)
In Seegemeinden wird unterschiedlich viel gebaut
Sanierung und Ausbau stehen mit im Fokus – Grundstücks- und Wohnungsteilungen haben sich verdoppelt
SEEGEMEINDEN - Die Bauvorhaben in den Gemeinden Eriskirch, Kressbronn und Langenargen haben sich in den vergangenen drei Jahren unterschiedlich entwickelt. Das ist dem Bericht des Leiters des Baurechtsamtes, Christoph Metzler, zu entnehmen gewesen, den er bei der jüngsten Gemeindeverwaltungssitzung in Kressbronn vorstellte. Insgesamt wurde in den drei Gemeinden des Verwaltungsverbandes eine Gesamtbaukostensumme in Höhe von 57 Millionen Euro erreicht. Das entspricht dem Bauamtschef zufolge einem Rückgang um etwa drei Millionen Euro.
Mit seinem Überblick über die Zahl der Bauvorhaben im Gemeindeverwaltungsgebiet hat Christoph Metzler die Räte überrascht. Während die Anzahl der absoluten Bauvorhaben wie Bauanträge, Bauvoranfragen, Nutzungsänderungen, Verlängerungen, denkmalschutzrechtliche Genehmigungen sowie Kenntnisgabeverfahren in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen sei, habe man 2019 hier mit 174 einen leichten Anstieg verzeichnen können. „Dies liegt jedoch nicht an einer automatischen Erhöhung der
Baukosten, sondern daran, dass es vermehrt zu Sanierungen und Erweiterungen bereits bestehender baulicher Anlagen gekommen ist“, erklärte der Leiter der Bauverwaltung des Verbands.
Im Vergleich zum Jahr 2019 berichtete Christoph Metzler in diesem
Zusammenhang von einem „moderaten Rückgang in Höhe von drei Millionen auf 57 Millionen Euro“. Dabei bleibe die Gemeinde Eriskirch konstant bei etwa 17,5 Millionen Euro pro Jahr, während Langenargen einen Rückgang um 4,5 Millionen Euro zu verzeichnen hat, was einer Baukostensumme
von 11,25 Millionen Euro entspreche. Der Leiter des Baurechtsamts: „In Kressbronn wurde im vergangenen Jahr fast die Hälfte der Gesamtbaukosten im Gemeindeverwaltungsverband umgesetzt. Hier wurden 28,5 Millionen Euro verbaut.“Die angegebenen Werte seien jedoch Momentaufnahmen, Veränderungen und Verschiebungen könnten durchaus eintreten.
Wie Metzler weiter ausführte, sei nicht nur die Anzahl der Bauvorhaben nach einem eher durchschnittlichen Jahr 2018 gestiegen. Insgesamt habe man im vergangenen Jahr 107 zusätzliche Vorgänge verzeichnet, was unter dem Strich eine Gesamtzahl von 545 Sachverhalten ergebe. Dabei müsse man bedenken, dass der Teilbereich erneuerbare Energien immer wichtiger werde und ein Fünftel der Vorgänge ausmache.
Wie dem Bericht weiter zu entnehmen war, musste man in puncto Zahlungsmoral der Bürger Rückgänge ausmachen, weshalb es zu 102 Vollstreckungen gekommen sei. Außerdem würden Wohnungs- und Grundstücksteilungen immer mehr in Erscheinung treten. In diesem Bereich habe man zuletzt eine Verdoppelung festgestellt. Christoph Metzler stellte abschließend fest: „Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass zum einen der Wohnungsmarkt weiter ansteigt, zum anderen die Baugrundstücke immer kleiner werden. Dies führt wiederum dazu, dass immer mehr Baulasten erforderlich werden, um eine Bebauung möglich zu machen.“