Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Behörden vermuten vermisstes Kind am Bodensee
Zweijähriger Emmanuel Jonathan Biendarra ist vor einem Jahr verschwunden
REGION (tb) - Der zweijährige Emmanuel Jonathan Biendarra aus der englischen Grafschaft Kent ist vor einem Jahr verschwunden – nun wird europaweit nach ihm gesucht. Das Oberlandesgericht (High Court) London hat dazu vergangene Woche eine Öffentlichkeitsfahndung herausgegeben. Jeder der Hinweise darauf geben könne, wo sich Emmanuel aufhalte, werde gebeten, genau das so schnell wie möglich zu tun.
Das Kind lebte nach einem richterlichen Beschluss bei seinem Vater in Großbritannien. Die 34-jährige Mutter von Emmanuel, die Deutsche Kristina Nobis, hatte den Sohn am Wochenende vom 30. November bis 1. Dezember 2019 bei sich – so war es auch vereinbart. Von diesem Wochenende
kehrten aber weder Emmanuel noch seine Mutter zurück.
Die britischen Behörden vermuten, dass das Kind seither bei seiner Mutter in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder anderen Bereichen Zentraleuropas lebt. Die Frau wird wie folgt beschrieben: schwarzes, schulterlanges Haar und etwa 1,70 Meter groß. Angaben zum Kind machen die britischen Behörden nicht. Konkret geht es dem Gericht um die deutschen Orte Hüfingen, die Bodenseeregion, Scheidegg, Weiler im Allgäu und Lindenberg im Allgäu. In Österreich geben die Behörden Bregenz als möglichen Aufenthaltsort an, in der Schweiz sind es die Orte Latsch and Sevgein. Wieso das Gericht diese Orte speziell nennt, ist nicht bekannt. „Ich bin am Boden zerstört von Emmanuels plötzlichem Verschwinden“, wird der Vater des Kindes zitiert.
Zeugen, die dazu haben, wo sich der Junge oder seine Mutter aufhalten könnten, werden gebeten sich an die örtliche Polizei zu wenden.