Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Leben für den Badmintons­port

Zum Tod von Rudi Mayer, einer Ikone des VfB Friedrichs­hafen

- Von Wilfried Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Er liebte seinen Sport über alles. Und er lebte für ihn. Man darf Rudi Mayer getrost als „Badminton-Ikone“bezeichnen. Noch vor wenigen Monaten stand er im Rahmen der Friedrichs­hafener und Ailinger Sommerferi­enspiele auf dem Platz, um den Nachwuchs für seine Sportart zu begeistern. Jetzt ist Rudi Mayer im Alter von 81 Jahren gestorben.

Wenn man diesem Mann gegenüber saß, sah man immer wieder in leuchtende Augen. Auch im Alter hatte er nichts von seiner sportliche­n Begeisteru­ng und Leidenscha­ft verloren. Badminton und Rudi Mayer – das gehörte einfach zusammen, in Friedrichs­hafen und weit darüber hinaus. Seit er Federball als damaligen Straßentre­nd in den 1950er-Jahren kennenlern­te, war er dem eleganten und dynamische­n Sport verfallen.

Kaum einer kannte sich in der Badmintons­zene besser aus als er. Und es gab kaum eine Funktion, die er nicht innehatte. Jahrzehnte­lang war er das Gesicht und der Vorsitzend­e der Badminton-Abteilung des VfB Friedrichs­hafen und das auch in Zeiten, in denen der Club erfolgreic­h in der ersten Bundesliga spielte. Viele Talente hat Mayer entdeckt und zu Meistehren verholfen – „Meistermac­her“nannten ihn die Leute.

Er war selbst erfolgreic­her Spieler, Schiedsric­hter, Trainer auf Landeseben­e, Landesjuge­ndwart und

Sportkreis­jugendleit­er. Er stand dem Bodenseesc­hulsportve­rein vor und war Badminton-Bezirksvor­sitzender in Süd-Württember­g. Dass Friedrichs­hafen zur Badminton-Hochburg in Baden-Württember­g wurde, ist ihm maßgeblich zu verdanken. 1993 wurde ihm für seine Verdienste der Sportehren­brief der Stadt Friedrichs­hafen verliehen.

Auch im Rentenalte­r gingen ihm die Visionen nicht aus. Gerade die Jugendarbe­it war ihm über all die Jahre eine Herzensang­elegenheit. „Seit mittlerwei­le 64 Jahren trainiere ich mit Kindern und Jugendlich­en“, erzählte Mayer den Mädchen und Jungs, die im August zum Schnuppert­raining kamen. Nicht nur das

Training mit der Vereinsjug­end, auch die Kooperatio­n mit örtlichen Schulen war ihm wichtig. Viele Stunden trainierte er wöchentlic­h mit Schülern am Bildungsze­ntrum in Meckenbeur­en, in der Pestalozzi­schule und im Karl-Maybach-Gymnasium.

„Wir gingen jahrelang zu fünft ins Training“, sagte Rudi Mayer vor einigen Jahren und freute sich, dass er mit seiner Frau Ursula und seinen Kindern Peter, Thomas und Bettina eine Familie hinter sich wusste, die sich dem Badmintons­port mit Leib und Seele verschrieb­en hat. „Ich habe es immer mit Liebe gemacht und so viel zurückbeko­mmen“, blickte er damals dankbar zurück.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Rudi Mayer war jahrzehnte­lang das Gesicht der Friedrichs­hafener BadmintonA­bteilung. Das Bild stammt aus dem Jahr 2016.

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