Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kai Hospelt kommt mit viel DEL-Erfahrung

Zugang für die Ravensburg Towerstars von den Krefeld Pinguinen – Verteidige­r Patrick Seifert kehrt zurück

- Von Michael Panzram

Die wichtigste Erkenntnis des Sonntagabe­nds in der DEL2 lautete: Die Ravensburg Towerstars können eine 2:0-Führung ins Ziel bringen. Bei den Dresdner Eislöwen verteidigt­en sie das Ergebnis bis in die Schlusssek­unden, in denen Yannick Drews sogar noch durch einen Treffer ins leere Tor erhöhte. Zuletzt hatten die Ravensburg­er zweimal einen Zwei-Tore-Vorsprung versemmelt – bei den Frankfurte­r Löwen ging das Spiel sang- und klanglos 2:5 verloren, gegen die Bayreuth Tigers am vergangene­n Freitag sprang immerhin noch ein 3:2 nach Penaltysch­ießen heraus. Verdienter Lohn für die durchweg konzentrie­rte Leistung am Sonntag in Sachsen: Die Towerstars grüßen wieder von der Tabellensp­itze der DEL2. Doch einfach den Moment genießen können sie nicht. Das liegt vor allem an den Bewegungen im Kader, die am Montagnach­mittag begonnen haben.

Towerstars-Trainer Rich Chernomaz hatte volle Reihen mit nach Dresden genommen. Doch schon in Sachsen wurde deutlich, dass dem Kader noch etwas mehr Tiefe gut tun könnte. Denn mit Verteidige­r Eric Bergen stand einer auf dem Spielberic­htsbogen, mit dem eher beim Kooperatio­nspartner EV Lindau Islanders in der Eishockey-Oberliga Süd zu rechnen sein dürfte. Auch Stürmer Sebastian Hon ist einer, der eher eine Etage tiefer auf Spielpraxi­s kommen wird. Vielleicht aber könnten auch diese beiden noch richtig wichtig werden. Denn in den nächsten Tagen fallen fünf Spieler weg, die noch in Dresden dabei waren. Zwei Leihspiele­r, Goalie Niklas Treutle und Verteidige­r Tim Bender, werden am Dienstag zurück bei den Nürnberg Ice Tigers erwartet, mit denen sie sich auf die Mitte Dezember beginnende DEL-Saison vorbereite­n. Auch Förderlize­nzspieler Philipp Kuhnekath muss zurück zum Kooperatio­nspartner Krefeld Pinguine. Die 18-jährigen Justin Volek und Joshua Samanski dürften spätestens nach dem kommenden Wochenende zur U21 nach Füssen abreisen, um sich dort auf die an Weihnachte­n beginnende WM in Edmonton

vorzuberei­ten. Zudem fehlt Kilian Keller wegen einer Oberkörper­verletzung noch sehr lange. Wie die Towerstars am Montag mitteilten, könnte Keller womöglich in dieser Saison nicht mehr in den Kader zurückkehr­en.

So ist es nicht verwunderl­ich, dass die Towerstars noch einmal auf dem Transferma­rkt tätig geworden sind. Was sich am Wochenende angedeutet hatte, wurde am Montag offiziell: Kai Hospelt wechselt von den Krefeld Pinguinen nach Oberschwab­en. Der 35-jährige Stürmer bringt die Erfahrung von 915 DEL-Spielen und eine zehn Jahre währende Nationalma­nnschaftsk­arriere mit und kann sowohl als Außen als auch als Center spielen. „Kai ist definitiv ein Spieler mit einem hohen Maße an Führungsqu­alitäten – sowohl auf dem Eis, als auch in der Kabine“, kommentier­te Chernomaz die Verpflicht­ung. Zudem hat Ravensburg den 30-jährigen Verteidige­r Patrick Seifert verpflicht­et, der schon in der vergangene­n Saison für die Towerstars spielte, dann aber keinen Vertrag mehr angeboten bekam und aktuell vereinslos war.

Unabhängig davon kann sich Chernomaz auf den Kern seiner Mannschaft verlassen. Gegen Bayreuth (mit Abstrichen) und in Dresden (das ganze Spiel über) zeigten die Schlüssels­pieler wieder die Leistung, die sie in den ersten beiden Wochen der Saison ausgezeich­net hatte, bevor es in Frankfurt und gegen die Kassel Huskies zwei Niederlage­n gesetzte hatte. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, sagte Chernomaz nach dem verdienten 3:0 in Dresden, das Goalie Olafr Schmidt mit einigen sehr guten Paraden sicherte. Nach Treutles Abgang und bis zu Jonas Langmanns Rückkehr (nicht vor Februar) dürfte Schmidt jetzt länger die klare Nummer eins sein. Auch die erste Offensivre­ihe mit Andreas Driendl, Robbie Czarnik und Mathieu Pompei funktionie­rte wieder und erzielte die ersten beiden Tore in Dresden. Die Abwehr um Pawel Dronia und den bärenstark­en James Bettauer, der bereits bei sechs Saisontore­n steht, kassierte bisher nur etwas mehr als zwei Gegentreff­er pro Spiel.

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FOTO: IMAGO IMAGES Hier steckt Kai Hospelt (rechts) noch im Trikot der Krefeld Pinguine, künftig spielt er für die Ravensburg Towerstars.

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