Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Rad-Service-Punkt hilft bei „Plattfuß“und Co.
Kleine Pannen am „Drahtesel“selbst beheben – das ist nun in Meckenbeuren und Tettnang möglich
MECKENBEUREN - Das Land BadenWürttemberg und der Bodenseekreis zeigen sich radfreundlich, da darf die Schussengemeinde nicht fehlen. Seit dieser Woche ist am Bahnhofsplatz vor den Lebensräumen für Jung und Alt der erste RadService-Punkt im Bodenseekreis aufgestellt, heißt es im Pressetext aus dem Rathaus. Allen Radfahrern bietet sich hier die Möglichkeit, Luft im Reifen aufzupumpen oder kleinere Reparaturen vorzunehmen – dank eines Gemeinschaftsprojekts von Land, Kreis und Kommune, bei der wiederum dem Fahrradreparaturtreff in Person von Markus Hirschauer besondere Bedeutung zukommt. Sechs Aspekte dazu:
Das Projekt: Das Landratsamt Bodenseekreis greift hier einen Ansatz der RadKULTUR-Initiative des Landes-Verkehrsministeriums (zugleich Kostenträger) auf, um den Radverkehr in der Region zu stärken. In Meckenbeuren hatte sich der Fahrradreparaturtreff frühzeitig für die Installation der Säule eingesetzt und hat die Stationspatenschaft inne.
Die Säule: Am RadServicePunkt gibt es verschiedene Werkzeuge, zum Beispiel Reifenheber, Schraubendreher sowie SchraubenTorxoder Sechskantschlüssel und eine Luftpumpe, die sich auch für Kinderwägen und Rollstühle eignet. Das Rad kann auf eine Haltevorrichtung aufgebockt werden.
Der Standort: Er befindet sich am Bahnhofsplatz neben der Bushaltestelle und vor den Lebensräumen. „Bewusst an belebten Orten“würden die Standorte gewählt, so Stefan Haufs als Radverkehrskoordinator im Bodenseekreis. Was damit zu tun haben dürfte, dass hier ein hohes Radverkehrsaufkommen herrscht und zugleich soziale Kontrolle vor Vandalismus schützen soll.
Weitere Standorte: Im Kreis Ravensburg sind es seit dem Vorjahr 19 Stationen, im Bodenseekreis sollen es in Kürze vier sein. In Ailingen und Überlingen werden sie vorbeitet, in Meckenbeuren und Tettnang bestehen sie schon – in der Montfortstadt gegenüber der Stadtbücherei.
Sollten sich weitere Kommunen interessieren, dürften sie sich gerne bei ihm melden, so Stefan Haufs.
Der Fahrradreparaturtreff: In Person von Markus Hirschauer war er mit federführend. Auf einer Radtour nach Bodnegg hatte er eine solche Säule kennengelernt – und brachte dann vor Ort den Stein ins Rollen. Dass der RadService-Punkt nun vor der Haustür des Reparaturtreffs
angesiedelt ist, freut Markus Hirschauer besonders.
Und die Pläne für die Zukunft? Hier herrscht – coronabedingt – „momentan Stillstand“im Fahrradreparaturtreff, erklärt Hirschauer. Seit vielen Jahren ist er im Untergeschoss der Lebensräume beheimatet und auf die Absprachen mit dem Hauseigentümer angewiesen. Nach dem Weggang von Ute Lamprecht als Gemeinwesenarbeiterin soll es hierfür eine neue Ansprechpartnerin geben. „Wir wissen noch nicht, wann wir starten können“, hofft Hirschauer auf ein Zeitfenster Ende März.
Stimmen: Bürgermeisterin Elisabeth Kugel: „Ich fahre selbst gerne Rad und weiß, dass oft erst unterwegs auffällt, dass der Luftdruck im Reifen nachlässt oder kleinere Reparaturen
und Einstellungskorrekturen notwendig sind. Diese Service-Station bietet daher einen echten Mehrwert für unseren Bahnhofsbereich, da dort jederzeit und unkompliziert solche Arbeiten am Rad erledigt werden können. Es freut mich sehr, dass wir nun als erste Kommune im Bodenseekreis den RadServicePunkt aufstellen konnten und so einen weiteren Beitrag zur Förderung des Radfahrens in der Region leisten.“Ihr Dank galt Markus Hirschauer vom Fahrradreparaturtreff, Stefan Haufs vom Landratsamt sowie Ursula Braunger-Martin aus dem Bauamt und den Mitarbeitern des Bauhofs, die sich um den Aufbau der Station gekümmert hatten.
Stefan Haufs, Radverkehrsbeauftragter im Landratsamt und Initiator des Projektes im Bodenseekreis, kündigte an, dass bis zum Start der Radsaison weitere RadServicePunkte in Überlingen, Ailingen und Tettnang installiert werden. „Die RadService-Punkte sind ein zentraler Baustein der Radverkehrsförderung des Bodenseekreises und haben mit ihrem modernen Design einen hohen Wiedererkennungswert“, weist er auf die Bedeutung des Projektes für die Region hin und bekräftigt: „Ziel ist der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur mit weiteren RadService-Punkten im Kreisgebiet.“
Die genaue Lage aller Rad-ServicePunkte im Land gibt es unter:
https://karte.radkultur-bw.de/