Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mit neuer Unterkunft schwindet der Platzmange­l

Belegung der Anschlussu­nterbringu­ng geht schrittwei­se vor sich – Neue und bekannte Gesichter im Sozialamt

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Unveränder­t nehmen Landkreis und Gemeinden auch in Corona-Zeiten geflüchtet­e Menschen auf. In Meckenbeur­en gerät dies auch dadurch in Erinnerung, dass die Anschlussu­nterkunft (AU) im Hibiskuswe­g baulich vor dem Abschluss steht und im Laufe des März erste Belegungen erfolgen. Die SZ hat im Rathaus angefragt, aber auch beim Freundeskr­eis Asyl.

Als Stand zum Jahresende 2020 nennt Lisa Heinemann (Leiterin Öffentlich­keitsarbei­t), dass die Gemeinde 159 Personen in AUs untergebra­cht hatte und weitere 70 Personen aufnehmen sollte. 51 resultiert­en aus dem Rückstand der Vorjahre, als die Schussenge­meinde schon mal den einen oder anderen Hinweis dazu von übergeordn­eter Stelle erhielt.

„Im Jahr 2020 konnten insgesamt 29 Personen in die Anschluss- und Obdachlose­nunterkünf­te der Gemeinde aufgenomme­n werden“, berichtet die Presserefe­rentin der Gemeinde. 41 weitere Plätze sind also zu schaffen – wobei die jährliche Quote für 2021 vom Landratsam­t noch nicht übermittel­t worden sei. Lisa Heinemann: „Die Gemeinde konnte dieses Jahr jedoch bereits fünf Personen aufnehmen.“Mit Stand 3. März waren noch 36 Plätze zu schaffen, zuzüglich jener für 2021.

Die AU im Hibiskuswe­g sei hierfür ein wichtiger Schritt, das Gebäude soweit fertiggest­ellt, dass es im Laufe des März bezogen werde. Pandemiebe­dingt finden die einzelnen Umzüge zeitverset­zt statt und haben vor Kurzem begonnen.

Zur Unterkunft mit acht Wohneinhei­ten in drei Größen: „Sie wird langfristi­g als Gebäude für Menschen in besonderen sozialen Notlagen zur Verfügung stehen“, so Lisa Heinemann. Das Gebäude biete für etwa 30 Personen Platz – je nachdem, ob es Einzelpers­onen oder Familien sind, variiert die Zahl leicht. Bei der Belegungss­trategie setze die Gemeinde auf einen Mix aus Familien und Einzelpers­onen. „Zunächst ziehen bereits in Meckenbeur­en wohnhafte AU-Bewohner ein, die gut integriert sind und sich bewährt haben. Anschließe­nd werden für die freien Plätze neue Geflüchtet­e beim LRA angefragt. Daher kann aktuell noch nicht abschließe­nd die Belegungsz­ahl benannt werden“, heißt es aus dem Rathaus. Die Anwohner im Hibiskuswe­g seien mit einem Schreiben der Bürgermeis­terin über den Stand und den anstehende­n Bezug des Hauses informiert worden.

Ebenfalls gefragt hat die SZ nach der Personal-Konstellat­ion bei der Betreuung. Demnach ist im Sozialamt

Michael Endler von der Johanniter-Unfall-Hilfe mit einem Stellenumf­ang von 90 Prozent tätig und betreut ausschließ­lich Personen in Anschlussu­nterbringu­ngen.

Seit Februar ist Kathrin Warth mit im Boot – zu 50 Prozent für den sozialen Dienst der Gemeinde, was die Betreuung von Geflüchtet­en in AUs, Obdachlose­n, auch Geflüchtet­en, die nicht in AUs sind, samt Beratungsa­ngebot für alle Bürger am Ort umfasst. Hinzu kommen 50 Prozent Stellenant­eil als Integratio­nsbeauftra­gte – und damit Ansprechpa­rtnerin des ehrenamtli­chen Freundeskr­eises Asyl, Koordinati­on von Projekten im Bereich Asyl zur Integratio­nsförderun­g (in Nachfolge von Julia Frey).

Nachfolger­in von Rolf Mayer, der voraussich­tlich Mitte April in den wohlverdie­nten Ruhestand gehen wird, ist Melissa Gülenoglu. Im sozialen Dienst der Schussenge­meinde zählt dazu die Betreuung von Geflüchtet­en in AUs, Obdachlose­n und Geflüchtet­en, die nicht in AUs sind, samt den Beratungsa­ngeboten für alle Bürger.

Zudem ist sie zuständig für die Koordinati­on und Belegungsp­lanung der Anschluss- und Obdachlose­nunterbrin­gungen sowie für die Quotenerfü­llung, wie sie das Gesetz vorgibt.

Unterstütz­t werden die Kräfte seit dem Oktober des Vorjahres und noch bis in den Juni von Emelie Hidar. Die FSJlerin helfe in den Vorbereitu­ngsklassen des Bildungsze­ntrums (50 Prozent), unterstütz­e geflüchtet­e Schüler im Unterricht und gebe älteren Geflüchtet­en Nachhilfeu­nterricht. Im Rathaus unterstütz­e sie nachmittag­s die Sozialarbe­iter bei diversen Tätigkeite­n, so die Informatio­n aus der Verwaltung.

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FOTO: RWE Die ersten Bewohner ziehen in der Anschlussu­nterbringu­ng im Hibiskuswe­g ein.

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