Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Prinzip Hoffnung
Nun spricht auch Scheuer aus, was längst klar geworden ist. Erdöl hat als Basis für die Herstellung von Kraftstoffen ausgedient. Mitte des nächsten Jahrzehnts soll Schluss damit sein. Damit soll jedoch die Ära der Verbrenner noch lange nicht vorbei sein. Synthetisches Benzin, gewonnen aus Wasserstoff, soll den herkömmlichen Sprit ersetzen und für eine klimaneutrale Fahrt sorgen. Viel mehr als eine Hoffnung ist das bisher jedoch nicht.
Denn die Entwicklung der alternativen Treibstoffe ist noch lange nicht so weit, dass sie in den erforderlichen Mengen und zu akzeptablen Preisen angeboten werden könnten. Nur wenn sich Autofahrer den umweltfreundlichen Sprit auch leisten können, hat er als Alternative zum stromgetriebenen Fahrzeug eine Chance im Wettbewerb. Das Problem kennt die EMobilität auch. Sie ist noch zu teuer. Doch hier ist eine rasante Entwicklung eingetreten, die in absehbarer Zeit zu deutlich günstigeren Kosten führen wird.
Es spricht zwar nichts dagegen, parallel verschiedene Antriebslösungen zu entwickeln. Doch von einer Zukunft mit Verbrennungsmotoren sollte sich niemand zu viel versprechen. Zu ihrem Ende können auch politische Entscheidungen schneller beitragen, als sich viele wünschen. Der Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner könnte durch gesetzliche Vorgaben für extrem sparsame Motoren beschleunigt werden, etwa durch strenge CO2-Grenzwerte.
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