Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Fast sensationell
Eishockey-Oberligist ECDC Memmingen scheitert im Play-off-Viertelfinale an den Eisbären Regensburg
MEMMINGEN (sz) - Der ECDC Memmingen geht erhobenen Hauptes in die Sommerpause. In einem wieder einmal nervenaufreibenden Spiel setzte sich der Hauptrundenmeister Eisbären Regensburg mit 5:3 durch und entschied somit die Viertelfinal-Serie in der Eishockey-Oberliga Süd für sich. Knackpunkt war eine fünfminütige Unterzahl der Memminger am Ende des zweiten Drittels.
Mit viel Schwung und dem Momentum auf ihrer Seite starteten die Indians forsch in die alles entscheidende Partie in der Oberpfalz. Nach kurzer Zeit waren sie auch bereits in Überzahl, konnten diese Möglichkeit aber nicht ausnutzen. Die Gastgeber kämpften sich etwas mühsam in die Begegnung, wurden aber von Minute zu Minute stärker. Topscorer Gajovsky sorgte für die erstmalige Führung (8.), als er relativ unbedrängt einnetzen konnte. Die Indians hatten nun mehrere brenzlige Situationen zu überstehen, sie konnten das Spiel aber weiter eng halten. Kurz vor der Pause besorgte die starke vierte Reihe in Person von Jonas Wolter sogar den Ausgleich und stellte das Spiel auf den Kopf.
Das Mitteldrittel war mehr als kurios. Beide Teams wanderten auf die Strafbank, nur die Eisbären konnten diese Möglichkeit, wieder durch Gajovsky, ausnutzen. Dann folgte der Aufreger der Partie, welcher den Indians das Genick brechen sollte. Nach einem Stockschlag am durchgelaufenen Torjäger Divis erhielt Indians-Verteidiger Niklas Meier, nach ausführlicher Beratung der Schiedsrichter, eine Spieldauerstrafe, die sein Team auch gleichzeitig fünf Minuten in Unterzahl brachte. Eine Szene, die noch mehrere Stunden nach der Schlusssirene die Gemüter der Fanlager erhitzte und für zahlreiche
Diskussionen sorgte. Die Memminger verteidigten diese Unterzahl aber stark und ließen den Favoriten nicht oft zum Abschluss kommen. Als dann Donat Peter noch einen Konter eiskalt verwandelte, war die Partie kurz davor, komplett in die Richtung des ECDC zu kippen. Der gefoulte Divis sowie kurze Zeit später Schwamberger mit einem abgefälschten Schuss schafften es aber innerhalb von nur wenigen Sekunden, zwei Treffer in der immer noch laufenden Überzahl zu erzielen und damit ihr Team auf die Siegerstraße zu bringen.
In den letzten 20 Minuten der Serie sahen die Zuschauer an den heimischen Bildschirmen weiterhin eine enge und umkämpfte Partie. Die Indians schafften es noch einmal heranzukommen, als Jonas Wolter den Puck nach guter Vorlage von de Paly versenkte. Trotz herausgenommenem Goalie sollte aber kein weiterer Treffer mehr folgen, Ontl machte für die Eisbären wenige Sekunden vor dem Ende mit einem Empty-NetGoal alles klar und buchte für sein Team das Ticket ins Halbfinale.
Eisbären Regensburg – ECDC Memmingen 5:3 (1:1, 3:1, 1:1) Tore: 1:0 (8.) Gajovsky (Divis, Heger), 1:1 (19.) Wolter (Miettinen, Stange), 2:1 (33.) Gajovsky (Divis, Schwamberger, 5-4), 2:2 (40. UZ) Peter (Huhn, Svedlund), 3:2 (40. ÜZ) Divis (Gajovsky, Heider), 4:2 (40. ÜZ) Schwamberger (Heider, Gajovsky), 4:3 (53.) Wolter (de Paly, Grözinger), 5:3 (60.) Ontl (empty net).
Strafen: Regensburg 6 Minuten – Memmingen 11 Minuten + Spieldauer für Niklas Meier (wegen eines Stockschlags) Zuschauer: 0.