Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schwoabe triffsch au überall

- Tanja Buchholz Von Linda Egger

Schon auf den ersten Reisen meines Lebens als Jugendlich­e, ist mir das aufgefalle­n: Egal, wo man unterwegs war, ob auf Winnetous Spuren in Ex-Jugoslawie­n, auf Erkundungs­tour in England oder auf der Aussichtsp­lattform am Grand Canyon in den USA, immer stieß man auf sie. Unschwer zu erkennen, meist hörte man sie schon eine Weile, bevor man sie sah. Denn die Schwaben sind, wenn auch stets Heimat-verbunden, insgesamt doch ein reiselusti­ges Völkchen, das gerne mal die Welt erkundet, um dann am Ende festzustel­len, dass es „dahoim doch am schönste isch.“

Kam ich mir vor knapp zwei Jahren noch besonders exotisch vor, als wir den Beschluss fassten, die Heimat dauerhaft gegen den Niederrhei­n einzutausc­hen, habe ich mittlerwei­le festgestel­lt, dass wir Schwaben wirklich fast überall anzutreffe­n sind. Warum, fragen jetzt bestimmt Kritiker? Hier am Niederrhei­n kann ich das mehr als gut verstehen, denn es ist hier wirklich superschön, viel Wasser und Grün, Bäume, tolle Radwege und attraktive Städtchen und wir sind auch das Zipfelchen auf der Deutschlan­d-Karte, welches neben dem Breisgau oft die höchsten Temperatur­en im Land zu bieten hat.

Aber zurück zu den Schwaben, die hier überall gerne gelitten sind. „Ich mag Deinen Dialekt.“, habe ich inzwischen häufiger zu hören bekommen. Als Folge von Corona habe ich eine neue Stelle angetreten. Was glauben Sie, wer mir als erstes die Tür in der neuen Firma geöffnet hat? ein Schwabe. Seinen Dialekt konnte er auch nicht verbergen, was meine „Integratio­ns-Bemühungen“weiter unterminie­rt hat, da ich mich sofort wieder angepasst habe. Ich fragte nach ein paar Tagen: „Du bisch au no it so lang da, oder?“Die erstaunlic­he Antwort: „Doch, seit 2006, aber ich muaß ja hier it Hochdeutsc­h schwätze, sondern Input gäbe.“Stimmt – irgendwer muss ja „Entwicklun­gshilfe“leisten, und wir Schwaben könnet ja so einiges – Hochdeutsc­h wird da völlig überbewert­et.

TETTNANG - Mit dem Anfang März beschlosse­nen Stufenplan zur Öffnung des Einzelhand­els wollte die Politik nach wochenlang­em Lockdown eigentlich auch so etwas wie Hoffnung und Perspektiv­e vermitteln. Das jüngste Hin und Her zwischen Schließen und Öffnen innerhalb weniger Tage sorgt allerdings eher für Verwirrung und Frustratio­n.

Weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Bodenseekr­eis über Ostern unter 100 gesunken war, durften die Geschäfte in der vergangene­n Woche zwar

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