Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schwoabe triffsch au überall
Schon auf den ersten Reisen meines Lebens als Jugendliche, ist mir das aufgefallen: Egal, wo man unterwegs war, ob auf Winnetous Spuren in Ex-Jugoslawien, auf Erkundungstour in England oder auf der Aussichtsplattform am Grand Canyon in den USA, immer stieß man auf sie. Unschwer zu erkennen, meist hörte man sie schon eine Weile, bevor man sie sah. Denn die Schwaben sind, wenn auch stets Heimat-verbunden, insgesamt doch ein reiselustiges Völkchen, das gerne mal die Welt erkundet, um dann am Ende festzustellen, dass es „dahoim doch am schönste isch.“
Kam ich mir vor knapp zwei Jahren noch besonders exotisch vor, als wir den Beschluss fassten, die Heimat dauerhaft gegen den Niederrhein einzutauschen, habe ich mittlerweile festgestellt, dass wir Schwaben wirklich fast überall anzutreffen sind. Warum, fragen jetzt bestimmt Kritiker? Hier am Niederrhein kann ich das mehr als gut verstehen, denn es ist hier wirklich superschön, viel Wasser und Grün, Bäume, tolle Radwege und attraktive Städtchen und wir sind auch das Zipfelchen auf der Deutschland-Karte, welches neben dem Breisgau oft die höchsten Temperaturen im Land zu bieten hat.
Aber zurück zu den Schwaben, die hier überall gerne gelitten sind. „Ich mag Deinen Dialekt.“, habe ich inzwischen häufiger zu hören bekommen. Als Folge von Corona habe ich eine neue Stelle angetreten. Was glauben Sie, wer mir als erstes die Tür in der neuen Firma geöffnet hat? ein Schwabe. Seinen Dialekt konnte er auch nicht verbergen, was meine „Integrations-Bemühungen“weiter unterminiert hat, da ich mich sofort wieder angepasst habe. Ich fragte nach ein paar Tagen: „Du bisch au no it so lang da, oder?“Die erstaunliche Antwort: „Doch, seit 2006, aber ich muaß ja hier it Hochdeutsch schwätze, sondern Input gäbe.“Stimmt – irgendwer muss ja „Entwicklungshilfe“leisten, und wir Schwaben könnet ja so einiges – Hochdeutsch wird da völlig überbewertet.
TETTNANG - Mit dem Anfang März beschlossenen Stufenplan zur Öffnung des Einzelhandels wollte die Politik nach wochenlangem Lockdown eigentlich auch so etwas wie Hoffnung und Perspektive vermitteln. Das jüngste Hin und Her zwischen Schließen und Öffnen innerhalb weniger Tage sorgt allerdings eher für Verwirrung und Frustration.
Weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Bodenseekreis über Ostern unter 100 gesunken war, durften die Geschäfte in der vergangenen Woche zwar