Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das Hin und Her verwirrt die Kunden
Vorübergehende Öffnung nach Ostern hilft dem Tettnanger Einzelhandel nicht allzu viel
nach dem „Click & Meet“-Modell wieder öffnen (Einkaufen nach Terminvergabe), ab Dienstag ist damit aber schon wieder Schluss, weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder so angestiegen ist, dass die im Stufenplan eingebaute Notbremse greift.
„Für uns ist es absolut nicht planbar, weil wir immer so kurzfristig agieren müssen, wir brauchen unbedingt Planungssicherheit“, sagt Jörg Bär, Inhaber des Bär Trendhauses in der Montfortstraße. Das „Click & Meet“-Prinzip habe in seinem Geschäft gut funktioniert und sei von den Kunden angenommen worden. Der Abholservice nach „Click & Collect“sei für seine Branche aber weniger gut geeignet. Das könne den normalen Geschäftsbetrieb auf keinen Fall ersetzen, sagt Bär.
Er ärgert sich vor allem auch darüber, dass die Auflagen nicht einheitlich sind: „Das ist ein Flickenteppich, das finde ich unmöglich“, meint der Einzelhändler. Ähnlich sieht das auch Filipe Rodrigues von Intersport Locher. „Die Leute wissen überhaupt nicht mehr, was Sache ist, das ist alles sehr konfus“, sagt Rodrigues. Die Grundstimmung sei sehr unbefriedigend – sowohl für die Kunden als auch für die Händler.
Auch wenn die meisten Einzelhändler froh sind, dass zumindest die Möglichkeit für einen Abholservice besteht – viele Kunden seien dennoch zögerlich, zumal es erst einmal etwas Zeit brauche, bis sich dieses Angebot herumgesprochen hat. Dass nun nach nur einer Woche vorerst wieder Schluss damit sei, helfe da nicht unbedingt. „Wir bedauern es natürlich sehr, dass wir nach der kurzen Lockerung nun schon wieder schließen müssen“, sagt auch Jörg Bär. Viele Händler wünschen sich eine einheitliche Lösung, die für mehr Klarheit sorgt. Irmgard Goltz vom Schuhhaus Wenzler darf ihr Geschäft zwar schon den ganzen Lockdown über geöffnet lassen, da sie orthopädische Schuhe verkauft und daher eine Sondergenehmigung hat. Doch dass ihr Geschäft geöffnet sei, wüssten die meisten Kunden gar nicht, sagt sie. „Es herrscht totale Verwirrung.“Am Montag sei daher nochmals verhältnismäßig viel los gewesen. „Die Leute dachten, dass wir ab Dienstag wieder zumachen, dabei hatten wir ja gar nie geschlossen“, sagt Goltz.