Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Diakonie Pfingstwei­d: Erstimpfun­g ist geschafft

Klienten verbinden Schritt mit Hoffnung auf eine spätere Rückkehr zur Normalität – Zweitimpfu­ng zu Pfingsten

- Von Mark Hildebrand­t

PFINGSTWEI­D - Fünf mobile Impfteams aus dem Bodenseekr­eis und Tübingen haben am Wochenende bei der Diakonie Pfingstwei­d 220 Menschen gegen Corona geimpft. Darunter waren rund 130 Klienten und 90 Mitarbeite­r. „Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zur Normalität“, sagt Lars Kehling. Er ist Vorstand des Anbieters im Bereich der Behinderte­nhilfe. Die Impfbereit­schaft habe bei über 90 Prozent gelegen. Der zweite Termin ist an Pfingsten.

Mit dem Schritt zurück zur Normalität, sagt Kehling, meine er in erster Linie die Hoffnung darauf, dass in einigen Monaten wieder Gemeinscha­ft gelebt werden kann. Die Impfung mit dem Biontech-Mittel sei ein gut wahrnehmba­rer Schritt auf dem Weg dorthin, auch wenn es sicher erst einmal für längere Zeit wie gewohnt weitergehe. Denn die Maßnahmen mit Abstand halten, Maske tragen und der Trennung der verschiede­nen Gruppen voneinande­r wird auch die nächsten Wochen weiter prägen. Zum einen handelt es sich erst um die erste Impfung, der zweite Termin ist am Pfingstson­ntag. Und was eine spätere Normalisie­rung anbelangt, sieht Kehling die Politik in der Pflicht, die Rahmenbedi­ngungen hierfür festzulege­n.

Dass es hier eine Perpektive geben muss, ist für ihn klar, gerade auch mit Blick auf die Diakonie Pfingstwei­d: „Die Gemeinscha­ft ist bei uns ein hohes Gut.“Das reiche von gemeinsame­n Aktivitäte­n bis hin zum Treffen in der Kantine. Das fehlt vielen. Deswegen, so ergänzt Pfingstwei­d-Sprecherin Nora Gollob, sei nach der Spritze auch sehr viel Zuversicht zu spüren gewesen. Damit sei eben genau diese Hoffnung verbunden, dass das eines Tages so wieder möglich sein wird.

Die Zweitimpfu­ng am Pfingstson­ntag für alle Beteiligte­n kommt dabei möglicherw­eise auch einigen Bewohnern zugute, die eine CoronaInfe­ktion bereits mehr als sechs Monate hinter sich haben. Erst dann empfiehlt die Ständige Impfkommis­sion (Stiko) einen Impftermin. In diesen Fällen allerdings einen einmaligen, eine Zweitimpfu­ng entfällt dann unabhängig vom verwendete­n Impfstoff. Hier gibt es mehrere Betroffene bei der Pfingstwei­d. Die Klienten der Wohngruppe­n, die zu Anfang des Jahres an Corona erkrankt sind, werden zu Pfingsten noch nicht dabei sein. Insgesamt hat die Diakonie in Pfingstwei­d 300 Mitarbeite­r. Kehling verweist darauf, dass es keine Impfpflich­t gebe und dass Mitarbeite­r dem Arbeitgebe­r das auch nicht melden müssten. Allerdings wisse er von vielen, dass sie bereits im Impfzentru­m ihre Erstimpfun­g erhalten hätten. Dies sei dadurch möglich geworden, dass die Mitarbeite­nden zur vorgezogen­en Prio 2 gehörten. Es sei also so, dass die Diakonie Pfingstwei­d hier sehr gut aufgestell­t sei.

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FOTO: DIAKONIE PFINGSTWEI­D Insgesamt fünf Impfteams rücken bei der Diakonie Pfingstwei­d an. In einer Halle und drei weiteren Räumen erhalten rund 220 Menschen die Impfung.

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