Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Entwicklun­gskonzept Kehlen rückt in „Top Ten“auf

Gemeindera­t aktualisie­rt die Prioritäte­nliste der Bauleitver­fahren – Drei Flächen sind neu dabei

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Welche Bauleitplä­ne soll die Gemeindeve­rwaltung vorrangig bearbeiten? Da es für die Vielzahl an Planwerken nicht ausreichen­d Personal- und Finanzress­ourcen gibt, ist die Antwort darauf stets eine Weichenste­llung. Einmal im Jahr erfolgt sie im Gemeindera­t – diesmal ein bisschen verspätet. 16 Monate lagen zwischen den Fortschrei­bungen für die Prioritäte­nliste.

Kontinuitä­t bei den ganz großen Vorhaben (samt Neuerungen bei den kleineren) hat sich der Gemeindera­t auf die Fahnen geschriebe­n: Dem Gemeindeen­twicklungs­konzept wird zusammen mit dem Flächennut­zungsplan höchste Priorität zugesproch­en. Bei beiden geht es voran: Ersteres soll bis Sommer fertiggest­ellt sein, momentan steht ja die Online-Bürgerbefr­agung an.

Für die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans (FNP) soll in der Ratssitzun­g am 28. April die Vergabe erfolgen. Vier Büros haben laut Bauamtslei­ter Elmar Skurka Angebote abgegeben. Mit diesem Zeitplan sei gewährleis­tet, dass unmittelba­r nach Abschluss des Gemeindeen­twicklungs­konzepts in die FNP-Fortschrei­bung eingestieg­en werden kann.

Wie Skurka im Gemeindera­t vorstellte, sollen unter 28 gelisteten Bauleitpla­nverfahren zudem diese zehn vorrangig bearbeitet werden: Quartier Buch – Tettnanger Straße – Forchensch­achen – Liebenau – Flughafen-Erweiterun­g (Bauabschni­tt II) – Oberesch – Gewerbegeb­iet Meckenbeur­en-Erweiterun­g – Rebleweihe­r – Schmiedstr­aße in Brochenzel­l – Entwicklun­gskonzept Kehlen.

Die drei Letzteren sind neu hinzugekom­men, herausgefa­llen sind die Bahnhofstr­aße und der Kunstrasen­platz. Vor allem um Kehlen entspann sich dabei eine Diskussion, da es als Entwicklun­gskonzept formell nicht zu den Bauleitver­fahren zählt. Dennoch wurde es aufgenomme­n: Bei einer Enthaltung von Franz Assfalg billigte das Ratsgremiu­m einen diesbezügl­ichen Antrag der BUS-Fraktion. Sie wollte damit sicherstel­len, dass hier „etwas vorwärtsge­hen kann“, wie es Annette Mayer formuliert­e.

„Der Begriff Prioritäte­nliste ist nicht ganz glücklich“, lenkte Manfred Deutelmose­r für die Freien Wähler das Augenmerk auf die Benennung. Als „Pool, aus dem wir schöpfen“, skizzierte Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel die Auflistung der 28 Flächen, die gegliedert sind in die Dringlichk­eiten „hoch“, „mittelhoch“, „mittel“und „niedrig“. Dass eine zahlenmäßi­ge Reduzierun­g der Vorhaben durchaus erwünscht sei, wollte Elmar Skurka nicht verhehlen, nur: „Das können wir als Gemeindeve­rwaltung nicht machen.“Am Zug ist hier der Gemeindera­t.

Auf drei Gebiete richtete sich der Blick separat: So umfasst das neu aufgenomme­ne Areal Rebleweihe­r ebenso die Ravensburg­er Straße Nord. Es handelt sich dabei um die Fläche zwischen dem Wohngebiet Rebleweihe­r und der Bundesstra­ße B 30, also um das als „Meckenbeur­en-Nord“

bekannt gewordene Gebiet, das der Gemeindera­t als Wohnbausch­werpunkt ausweisen wollte, was der Regionalve­rband aber anders sieht.

Hier ist ein Grunderwer­b noch ebenso notwendig wie im Quartier Buch, wo die Flächen Skurka zufolge „teilweise nicht in Gemeindeha­nd“seien. Denn: Um ein Bauleitver­fahren zu eröffnen, ist es Voraussetz­ung, dass sich alle erforderli­chen Grundstück­e im Eigentum der Gemeinde Meckenbeur­en befinden.

Unter den priorisier­ten Verfahren kommt der Klarstellu­ngs- und Ergänzungs­satzung

„Liebenau – Stiftungsg­elände“eine Sonderstel­lung zu – ist sie doch mit Bekanntmac­hung des Satzungsbe­schlusses in den Gemeindena­chrichten im November in Kraft getreten.

Von 2007 bis 2018 hatte die Prioritäte­nliste der Bauleitpla­nverfahren geruht. War sie vor drei Jahren wieder aufgenomme­n und 2019 fortgeschr­ieben worden, so geriet sie nun erneut ins Visier des Gemeindera­ts.

 ?? FOTO: RWE ?? Dieses Bild von Stanko Petek ziert eine Wand im Meckenbeur­er Rathaus-Obergescho­ss. An der Aufnahme aus dem vergangene­n Jahrhunder­t zeigt sich, wie sich die Schussenge­meinde südlich des Flughafens verändert hat, der ja zu einem Teil auf ihrer Gemarkung liegt.
FOTO: RWE Dieses Bild von Stanko Petek ziert eine Wand im Meckenbeur­er Rathaus-Obergescho­ss. An der Aufnahme aus dem vergangene­n Jahrhunder­t zeigt sich, wie sich die Schussenge­meinde südlich des Flughafens verändert hat, der ja zu einem Teil auf ihrer Gemarkung liegt.

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