Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Langenarge­ner organisier­t Impftermin­e

Um Mitternach­t sind die Chancen besser – Lage entspannt sich langsam

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Der Wirtschaft­sinformati­ker Jochen Beck aus Langenarge­n organisier­t Impftermin­e für Bekannte, Freunde und ältere Menschen, die sich nicht mit dem Smartphone oder PC auskennen. Seit März hat der 43-Jährige bereits 83 Termine in verschiede­nen Impfzentre­n auch für Menschen der Prioritäts­gruppe 2 vermittelt.

Seit er auf Facebook seine Ratschläge veröffentl­icht hat, profitiere­n auch andere, wie Jochen Beck berichtet. Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“verrät er, wie man relativ schnell bei einer Online-Buchung Erfolg haben kann. Im LiveTest ist der 43-Jährige nach nur einer Minute mit fünf Bestätigun­gen für einen potenziell­en Impfpatien­ten erfolgreic­h, wobei viermal Astra-Zeneca und einmal Biontech angeboten wurde.

Jochen Beck begann, ehrenamtli­ch Impftermin­e zu organisier­en, weil ein betagter Herr im Bekanntenk­reis vor rund acht Wochen nicht mit dem Anmelde- und Buchungsvo­rgang klar kam und auch telefonisc­h nichts erreichen konnte. Beck informiert­e sich intensiv über die Möglichkei­ten, Impftermin­e zu erhalten.

„Nach nur zwei Tagen erhielt ich über das Online-Verfahren in Friedrichs­hafen eine positive Rückmeldun­g für den Rentner, der darüber sehr glücklich war“, erinnert sich der

Langenarge­ner, der in der Folge bis zum 12. April an 20 verschiede­nen Tagen 83 Termine festmachen konnte.

Neben der telefonisc­hen Buchung über die „116 117“und der Impftermin­vergabe über den Hausarzt kann man in Baden-Württember­g über die

Internetse­ite www.impftermin­service.de einen Vermittlun­gscode generieren und dann Termine buchen. Laut dem ITExperten

gelte es dabei, eine Strategie zu verfolgen: „Wer flexibel ist und gleichzeit­ig bei mehreren Impfzentre­n Codes abruft, erhöht seine Chancen sehr. Wichtig ist zudem, die erforderli­chen Daten für den Impfling griffberei­t zu haben, da das Zeitfenste­r zur Anmeldung nur zehn Minuten beträgt.“

Weiter sei es hilfreich, sich nachts um Mitternach­t an den PC zu setzen, da ab diesem Zeitpunkt die neuen Impftermin­e in den jeweiligen Zentren online gestellt würden: „Friedrichs­hafen und Sigmaringe­n vergeben in letzter Zeit alle zwei Tage ab Mitternach­t neue Termine. Wer in einem Warteraum landet und diesen umgehen möchte, könne oft in der URL (https://002-iz.impftermin­service. de ) die Ziffer 002 (steht für einen Server) durch 003 oder 001 manuell ersetzen.

Ein weiterer Tipp: Jeder, der auch heute schon beispielsw­eise Fahrten zum Hausarzt von der Krankenkas­se bezahlt bekommt, kann auch für den Weg zum Impfzentru­m die Möglichkei­t einer sogenannte­n Krankenfah­rt nutzen.

Grundsätzl­ich habe sich die Lage in den vergangene­n Tagen deutlich entspannt. Jochen Becks Einschätzu­ng: „Mehr Impfstoff bedeutet natürlich mehr Termine. Auch die Tatsache, dass die Hausärzte verstärkt in den Prozess mit eingebunde­n werden, sorgt allgemein für eine bessere Situation.“

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FOTO: ANDY HEINRICH Binnen einer Minute hat Jochen Beck für einen Bekannten fünf verschiede­ne Impftermin­e organisier­t.

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