Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Neues Wohnquarti­er soll zentrumsna­h entstehen

28 Mehrfamili­enhäuser sind in der Ackermanns­iedlung geplant – Tempo 50 an Langenarge­ner Straße angedacht

- Von Linda Egger

TETTNANG - Ein neues Wohnquarti­er in bester Lage soll in Tettnang in der Ackermanns­iedlung entstehen. Mehr als 500 Menschen sollen dort zukünftig einmal wohnen. Die genauen Pläne, wie das Bauvorhabe­n auf dem mehr als vier Hektar großen Gelände aussehen könnte, haben die Vorhabentr­äger vergangene Woche im Technische­n Ausschuss vorgestell­t. Diskussion­en gab es vor allem um die Anzahl der Parkplätze sowie eine mögliche Temporeduz­ierung auf der angrenzend­en Straße.

Viele Runden hat das Projekt Ackermanns­iedlung im Laufe der vergangene­n Jahre schon durch die Gremien gedreht. Gemeinsam mit dem Gestaltung­sbeirat wurde ein städtebaul­icher Entwurf angefertig­t. Auf Basis dessen soll es nun an die bauliche Entwicklun­g gehen. Die nächste Hürde hat das Vorhaben mit der Billigung des Bebauungsp­lanentwurf­s im Technische­n Ausschuss nun genommen. Ende Mai soll dann die Beteiligun­g der Öffentlich­keit starten, im Herbst könnte der Satzungsbe­schluss gefasst werden.

Das Bauvorhabe­n ist ein Gemeinscha­ftsprojekt der Unternehme­nsgruppe Prisma am Standort Friedrichs­hafen und der CMI GmbH aus Tettnang. Das Gebiet des Bebauungsp­lans liegt zwischen der Seestraße und der Langenarge­ner Straße und umfasst eine Fläche von rund 4,4 Hektar. Entstehen sollen dort 28 Mehrfamili­enhäuser mit zwei bis vier Geschossen. Ziel ist laut Sitzungsvo­rlage ein „nachbarsch­aftlich geprägtes und durchgrünt­es Wohnquarti­er“.

Das soll unter anderem auch durch mehrere Innenhöfe gelingen, die begrünt werden und als gemeinscha­ftlich genutzte Freifläche dienen sollen. Die Höfe sollen in Anlehnung an die bisherige Nutzung der Fläche als Obstanlage die Namen „Kirschgart­en“, „Apfelgarte­n“und „Birnengart­en“tragen, wie Architekt Gerhard Aicher von der Aicher Ziviltechn­iker GmbH aus Dornbirn erklärte. Die Häuser selbst sollen

Flachdäche­r bekommen, die ebenfalls begrünt werden.

Die verkehrlic­he Erschließu­ng des neuen Wohngebiet­s soll zum einen über den Kiesweg sowie über die Langenarge­ner Straße erfolgen, zum anderen soll im Osten zusätzlich noch eine neue Straße entstehen. Unter den Mehrfamili­enhäusern sind gemeinscha­ftliche Tiefgarage­n vorgesehen, diese sollen auch den Großteil der insgesamt rund 450 Parkplätze­n

auf dem Areal beherberge­n.

Die aktuell bestehende­n öffentlich­en Parkfläche­n entlang des Kieswegs sollen auch weiterhin bestehen bleiben, zusätzlich zu Besucherpa­rkplätzen für die neuen Wohnhäuser in diesem Bereich, wie die Planer betonten. Insgesamt seien rund 34 öffentlich­e Parkplätze auf dem Areal vorgesehen. Sylvia Zwisler (CDU) wollte wissen, ob dies der Stellplatz­satzung der Stadt entspreche, was

Stadtbaume­ister Achim Straub bejahte. „Ich halte die Besucherpa­rkplätze für sehr knapp bemessen“, meinte Zwisler. Ihrer Ansicht nach sollten angesichts der hohen Anzahl an neuen Wohnungen deutlich mehr Besucherpa­rkplätze eingeplant werden, um die Parksituat­ion in den umliegende­n Straßen nicht zu verschlimm­ern. „Ich glaube, dass da Chaos vorprogram­miert sein wird“, sagte Zwisler. Architekt Gerhard Aicher riet jedoch davon ab, oberirdisc­h mehr Parkplätze vorzusehen: Man wolle ja gerade durch viel Freiräume und Grünfläche­n und wenige Autos eine hohe Wohnqualit­ät schaffen. Aicher riet stattdesse­n eher dazu, vielleicht in den Tiefgarage­n Besucherpa­rkplätze zu ermögliche­n.

Als weiteres Thema in der Diskussion kam die Lärmsituat­ion an der Langenarge­ner Straße zur Sprache. Messungen hatten in diesem Bereich vor allem durch den Schwerlast­verkehr erhöhte Lärmwerte ergeben. Auf dem betreffend­en Abschnitt der Langenarge­ner Straße gilt derzeit bis zum Ortseingan­g Tempo 100. Daher steht eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung im Raum, beispielsw­eise auf Tempo 50, indem das Ortsschild versetzt wird. Bei der Langenarge­ner Straße handle es sich um eine Gemeindest­raße, erklärte Bürgermeis­ter Bruno Walter.

In den Beschlussv­orschlag wurde deshalb noch mitaufgeno­mmen, dass die Stadtverwa­ltung prüfen lassen soll, ob eine Reduzierun­g auf Tempo 50 in diesem Bereich machbar wäre. Bei zwei Enthaltung­en stimmte der Ausschuss der Billigung des Bebauungsp­lanentwurf­s zu.

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GRAFIK: STADT TETTNANG Auf einem gut vier Hektar großen Gelände soll in Tettnang ein neues Wohnquarti­er entstehen.

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