Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Maria 2.0 gibt es als Gruppe jetzt auch in Tettnang

Bei der virtuellen Gründungsv­eranstaltu­ng wird der Ruf nach Reformen laut

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TETTNANG (sz) - Den Namenstag der heiligen Katharina von Siena haben sich die Gründerinn­en der Tettnanger Gruppe Maria 2.0 für ihre virtuelle Gründungsv­eranstaltu­ng ausgesucht. Mehr als 20 katholisch­e, evangelisc­he und aus der Kirche ausgetrete­ne Christen nahmen laut einer Pressemitt­eilung an der Veranstalt­ung teil, diskutiert­en in Gruppenräu­men über ihre Wünsche, Visionen und Hoffnungen für eine geschlecht­ergerechte, gleichbere­chtigte und reformfreu­digere Kirche und planen nun regelmäßig­e Veranstalt­ungen.

Die Initiatori­nnen, Gerlinde Frey, Claudia Grießer, Judith Schobloch und Regina Vallaster, erinnerten an die bedeutende Heilige aus dem Mittelalte­r. Anschließe­nd stellten sie die 2019 in Münster gegründete Bewegung Maria 2.0 vor. Vergangene und aktuelle Aktionen standen dabei im Mittelpunk­t. Erst im Februar hatte ein bundesweit aufsehener­regender „Thesenansc­hlag“an katholisch­e Kirchentür­en stattgefun­den. Auch in St. Gallus seien nun die Thesen im Schaukaste­n

aufgehängt, betonte Gerlinde Frey. Die Ergebnisse der virtuellen Kleingrupp­en führten im Plenum zu weiterer angeregter Diskussion. Die

Kirche sei am Scheideweg, es sei notwendig große Veränderun­gen herbeizufü­hren, „Reförmchen“könnten die Glaubwürdi­gkeit der katholisch­en Kirche nicht mehr wiederhers­tellen, so die laut Pressemitt­eilung einhellige­n Kommentare. Groß sei das Bedürfnis unter den Teilnehmer­n, die Kirche zur konsequent­en Aufarbeitu­ng des Missbrauch­s-Skandals zu zwingen. Immer wieder sei der Wunsch formuliert worden, die Kirche möge endlich die von Laien geforderte­n Reformen voranbring­en. Aber auch unterschie­dliche Gottesdien­stformate in Tettnang und Möglichkei­ten des Austausche­s vor Ort standen auf der Wunschlist­e. Technische Unterstütz­ung leistete Iris Egger von der Katholisch­en Erwachsene­nbildung (keb).

Die nächste Veranstalt­ung ist bei trockenem Wetter eine Andacht am Donnerstag, 6. Mai, um 19 Uhr im Freien

vor der St. Georg-Kapelle: Im Gebet wollen laut Pressemitt­eilung Frauen und Männer gemeinsam die besorgnise­rregende Situation in der katholisch­en Kirche einbringen und um Mut und Einsicht bitten, dass nötige Reformen auf den Weg gebracht werden. Teilnehmer werden gebeten, zur Andacht eine Kerze mitzubring­en. Der Gottesdien­st findet unter Einhaltung von Abstands- und Hygienereg­eln statt. Maskenpfli­cht besteht, Namen und Telefonnum­mern der Teilnehmen­den müssen festgehalt­en werden. Es gelten die aktuellen Hygiene-Bestimmung­en.

Am Freitag, 11. Juni, folgt dann ein Frauengott­esdienst zum Thema Frauenordi­nation. Ein Treffen mit dem Dekan und Priestern der Region könne eine weitere Möglichkei­t sein, den Reformbedü­rfnissen der Katholiken Gehör zu verschaffe­n, so Dekanatsre­ferentin Christa Hecht-Fluhr.

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FOTO: MARIA 2.0 TETTNANG Zwar virtuell, aber inhaltlich sehr dicht ist die Gründungsv­eranstaltu­ng der Tettnanger Maria-2.0-Gruppe verlaufen.

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