Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kein Problem mit Abstandsregeln
Der „Schaukelweg“im Deggenhausertal garantiert Spaß für die ganze Familie
DEGGENHAUSERTAL - Mit Schwung durch den Tag gehen, wer möchte das nicht. Nicht nur in Zeiten der Pandemie. Eine gute Gelegenheit, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen, hat man im Deggenhausertal – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dort gibt es nämlich einen rund fünf Kilometer langen „Schaukelweg“mit insgesamt 14 altbekannten und außergewöhnlichen Schaukeln und Wippen, die jede Menge Spaß versprechen. Entstanden ist der Pfad schon 2010 auf Initiative des Fördervereins der Gemeinde Deggenhausertal, auch dank der Unterstützung zahlreicher regionaler Sponsoren. Geeignet ist der gut begehbare Rundkurs für die ganze Familie. Und vor allem die Kleinen haben garantiert ihre Freude daran. Gut bewältigt werden kann der Schaukelweg auch mit Kinderwagen. Vorausgesetzt, der oder die Schiebende sind gut bei Puste und haben keine Angst vor ein paar Höhenmetern.
Los geht’s beim Gasthaus Ochsen in Roggenbeuren. Dort sind genügend Parkplätze vorhanden und dort locken – wenn es die Corona-Lage bald hoffentlich wieder zulässt – auch Einkehrmöglichkeiten. Gleich zu Beginn lädt eine Fassschaukel die Kids dazu ein, auch ein wenig ihre Kletterkünste zu beweisen. Der achteinhalbjährige Louis zeigt an diesem Morgen, was er so alles draufhat und wieviel Spaß man dabei haben kann. Vorbei an Streuobstwiesen geht es entlang einer wenig befahrenen Gemeindeverbindungsstraße weiter in Richtung Urnau. Wie Perlen an einer Kette reihen sich Sichel-, Treppenund
Balkenschaukel aneinander. Auf der gemütlichen Hollywoodschaukel dürfen auch Erwachsene Platz nehmen und die Aussicht über Fluren und Felder genießen.
Der Schaukelweg Deggenhausertal ist von Beginn der Osterferien bis Anfang November für die Öffentlichkeit begehbar. „Im Winter werden die Schaukeln abgenommen, gerichtet und im Frühjahr wieder aufgehängt. Auch im Sommer finden regelmäßig Wartungen und Sicherheitsüberprüfungen statt“, erzählt der Fördervereinsvorsitzende Siegfried Kopp. „Hier ist man in der freien Natur, hat kein Problem mit Abstandsregeln. Der Schaukelweg ist für Kinder ideal. Aber auch Eltern und Großeltern kommen bewegungsmäßig auf ihre Kosten“, sagt er.
Die Hälfte des Weges ist schon geschafft. Beim Blick auf eine gute alte Schiffschaukel kommen sicher auch ältere Semester ins Schwärmen und in einer Hängematte lässt es sich nicht nur prima schaukeln, sondern auch genüsslich ausruhen. Wie eine überdimensionale Kinderkrippe sieht die Muldenschaukel aus. Hier sind vor allem Mama und Papa zum Anschaukeln gefragt.
Zum Schluss wird’s ein wenig schweißtreibend. Es geht noch einmal in die Höhe und zurück zum Ausgangspunkt. Schön war’s. Jetzt wäre ein leckerer Wurstsalat und ein kühles Getränk im Biergarten genau das Richtige. In Zeiten des Lockdowns müssen allerdings ein Vesper aus dem Rucksack und Kaffee aus der mitgebrachten Thermoskanne genügen. Aber träumen darf man in jedem Fall schon mal.