Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Söder kommt zu Gartenscha­u-Eröffnung

Termin 20. Mai in Lindau bleibt – Unter welchen Bedingunge­n gestartet wird, ist noch unklar

- Von Julia Baumann

LINDAU - Virtuell ist Markus Söder schon vor ein paar Tagen am Bodensee gewesen: Bei einer Online-Kabinettss­itzung schmückte vergangene Woche ein Foto der Wasserburg­er Halbinsel seinen Hintergrun­d. Zur Eröffnung der Gartenscha­u will der Ministerpr­äsident in zweieinhal­b Wochen ganz leibhaftig von München nach Lindau reisen. Die Verantwort­lichen sind zuversicht­lich, dass sie den geplanten Eröffnungs­termin einhalten werden. Unter welchen Bedingunge­n die Schau dann stattfinde­n wird, hängt von unterschie­dlichen Faktoren ab.

Die Einladunge­n hat Natur in Lindau bereits verschickt. „Wir freuen uns, dass wir nach derzeitige­m Stand am Donnerstag, 20. Mai, die Gartenscha­u in Lindau eröffnen dürfen“, schreiben die Veranstalt­er der Gartenscha­u. Am Vormittag soll die Eröffnungs­feier mit Ehrengäste­n stattfinde­n – auch Markus Söder (CSU) sei dafür angefragt.

„Er plant zu kommen“, sagt EvaMaria Unger, Sprecherin der bayerische­n Staatskanz­lei. Weil der Ministerpr­äsident Schirmherr der Lindauer Gartenscha­u sei, sei grundsätzl­ich vorgesehen, dass er bei deren Eröffnung dabei ist. „Es ist bei uns im Moment aber auch leider so, dass viele Termine sehr kurzfristi­g reinkommen.“So habe der Ministerpr­äsident auch bei der Eröffnung der Landesgart­enschau in Ingolstadt dabei sein wollen – und dann doch absagen müssen. Vertreten wurde er dort von Staatsmini­ster Thorsten Glauber, der zur Eröffnung der Lindauer Schau ebenfalls eingeladen ist.

Dass die Gartenscha­uverantwor­tlichen den Eröffnungs­termin verschiebe­n müssen, glauben sie nicht.

Wie bereits berichtet, hängt die Öffnung des Geländes auch damit zusammen, wie das Landratsam­t die Schau am Ende definiert. Und welche Inzidenz-Grenzen dann gelten.

„Entspreche­nd dem Vorgehen in Ingolstadt wird die Gartenscha­u modular eingestuft“, schreibt Angela Wolf vom Lindauer Landratsam­t auf Anfrage. So werde der gartenbaul­iche Teil als „botanische­r Garten“definiert. Seit vergangene­r Woche dürfen in Bayern botanische Gärten unter bestimmten Hygienebed­ingungen auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 öffnen. Die übrigen „Elemente“der Gartenscha­u müssen sich nach der jeweils geltenden Vorschrift richten. „Also der Blumenmark­t

nach den Vorgaben für den Einzelhand­el, die Veranstalt­ungen nach den Regeln für die Veranstalt­ungen, die Gastronomi­e nach den Regeln für die Gastronomi­e“, schreibt Angela Wolf. „So werden der Gartenscha­u keine Sonderrech­te eingeräumt, und die Verordnung­en können auf der Insel einheitlic­h angewendet werden.“

Wegen der dann geltenden Bestimmung­en werde man sich tagesaktue­ll abstimmen, sagt Jürgen Widmer. Ziemlich sicher wird aber ein aktueller negativer Corona-Schnelltes­t zu den Eintritts-Bedingunge­n für die Gartenscha­u gehören. Derzeit beraten die Verantwort­lichen darüber, wo es sinnvoll ist, weitere Testzentre­n

Lindaus Pressespre­cher Jürgen Widmer

aufzubauen – schließlic­h gebe es, auch dank der neuen Teststatio­n vom Club Vaudeville in Reutin und der geplanten Station von Zukunft Insel in der Maximilian­straße, mittlerwei­le schon ein recht breites Angebot. Stadt und Natur in Lindau überlegen daher derzeit, zusätzlich­e Testzentre­n direkt an den Auffangpar­kplätzen zu platzieren. Das hätte den Vorteil, dass positiv Getestete gar nicht erst auf die Insel fahren.

Auch wenn es eine Beschränku­ng der Besucherza­hl gibt, sei man gewappnet, so Widmer. „Wir sind da in enger Abstimmung mit dem Landratsam­t.“Das Amt werde am Ende festlegen, wie viele Besucher aufs Gelände dürfen. Eine Online-Anmeldung sei technisch möglich. Die maximale Besucherza­hl wollen die Verantwort­lichen aber ohnehin nicht ausnutzen, damit noch Platz bleibt für Dauerkarte­n-Besitzer. „Eine Frage ist dann noch, ob wir Timeslots vergeben, oder ob die Leute den ganzen Tag drin bleiben können“, sagt Widmer. Für alle, die sich nicht online registrier­en können, soll es dafür auch vor Ort eine Möglichkei­t geben.

Sorgen, dass die Insel wegen abgewiesen­er Besucher übervoll sein wird, hat Jürgen Widmer nicht. „Da, wo es schön ist, wird es diesen Sommer rappelvoll werden“, sagt er. „Vielleicht ist es ja auch umgekehrt: Die Leute kommen so oder so nach Lindau und gehen dann aufs Gartenscha­ugelände.“

Markus Söder hat am Montag Öffnungsmö­glichkeite­n für Außengastr­onomie, Theater und Kinos in Aussicht gestellt – wenn die regionale Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 ist. Stand Montag wäre das in Lindau der Fall. Zum Wochenbegi­nn liegt dieser Wert im Landkreis bereits den sechsten Tag am Stück unter 100.

„Da, wo es schön ist, wird es diesen Sommer rappelvoll werden.“

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FOTO: NATUR IN LINDAU Die Arbeiten auf der Hinteren Insel in Lindau sind fast abgeschlos­sen, die Gartenscha­u könnte pünktlich am 20. Mai öffnen – wenn die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht.
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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Schaut demnächst leibhaftig in Lindau vorbei: Markus Söder (CSU), Ministerpr­äsident von Bayern (hier vor einer Fototapete).

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