Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ende eines Schleichwe­gs in Meckenbeur­ens Ortsmitte

„Anlieger frei“kommt in der Richthofen­straße – Keine Auswirkung auf Radfahrer

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MECKENBEUR­EN (rwe) - Die Richthofen­straße soll vor allem für Kinder sicherer werden, darauf haben Anwohner gedrängt – und sich durchgeset­zt: Aus der Straße in der Ortsmitte, in der bislang „Tempo 30“gilt, wird eine Anliegerst­raße. Die Zeiten als Schleichwe­g zwischen Bahnhofund Berblinger­straße sollen damit vorüber sein.

Wie Lisa Heinemann seitens der Gemeinde rekapituli­ert, laufen dazu seit zwei Jahren Abstimmung­en. Auslöser sei der Wunsch von Anwohnern gewesen, „ein vermindert­es Verkehrsau­fkommen in der Richthofen­straße zu erreichen, da der viele Durchgangs­verkehr als Sicherheit­srisiko für die Kinder gesehen wird“, erklärt die Presserefe­rentin auf SZ-Anfrage. Denn: Die Straße werde häufig als Schleichwe­g bei Rückstau auf der Bahnhofstr­aße genutzt. Heinemann: „Die Interessen­svertreter wollten eine Spielstraß­e erreichen, die aber bei einer Verkehrssc­hau im August 2019 abgelehnt wurde.“Zunächst sei dann die Idee einer Einbahnstr­aße verfolgt worden, „die allerdings nicht von allen Anwohnern

der Richthofen­straße befürworte­t wurde“. Der Grund: „Dies hätte zu erhebliche­n Nachteilen für einige Anwohner bezüglich der Erreichbar­keit ihrer Häuser geführt.“Wie Lisa Heinemann betont, sei es der Verwaltung im gesamten Prozess wichtig gewesen, „eine Lösung zu finden, mit der alle Anwohner einverstan­den sind“. In einer zweiten Verkehrssc­hau im Herbst 2020 wurde mit einzelnen Anliegern über die Konsequenz­en einer „Einbahnreg­elung“gesprochen und auch eine Anliegerst­raße thematisie­rt. Dieser

Vorschlag habe bei der Polizei wenig Zustimmung gefunden – mit der Begründung, „dass dies nicht kontrollie­rbar sei und daher nicht den gewünschte­n Effekt für die Anwohner bringen würde“. Vielmehr wurde eher noch Ärger bei den Anwohnern befürchtet, wenn die Polizei dies nicht kontrollie­re.

„Mit diesem Wissen setzten sich die Anwohner dennoch für die Umsetzung ein. Sie denken, dass die Regelung ,Anlieger frei’ dennoch einen Effekt haben wird“, berichtet Heinemann. Alle Anwohner würden den

Vorschlag unterstütz­en, sodass eine Lösung gefunden worden sei, nachdem Gemeinde und Verkehrsbe­hörde zustimmten. Der Stand: Die verkehrsre­chtliche Anordnung vom Landratsam­t ging im Rathaus im April ein. Im nächsten Schritt wird der Bauhof beauftragt, entspreche­nde Schilder aufzustell­en, was im Mai erfolgen soll. Das Schild „Verbot für Krafträder und Mofas und sonstige mehrspurig­e Kraftfahrz­euge“mit dem Zusatz „Anlieger frei“bedeute übrigens, dass Radfahrer die Straße weiter nutzen dürfen.

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FOTO: RWE Von der Berblinger­straße zweigt die Richthofen­straße ab, die in die Bahnhofstr­aße mündet.

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