Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schultüten-Bilder zum Schulanfan­g gesucht

Tradition seit gut 200 Jahren – So hat sie sich im Laufe der Jahrzehnte verändert

- Von Marlene Gempp

FRIEDRICHS­HAFEN - Erste Belege von Schultüten stammen aus dem Jahr 1817, damals waren die mit Leckereien gefüllten Tüten für Erstklässl­er im Osten Deutschlan­ds verbreitet. Erst nach 1900 kamen sie auch in anderen Regionen an, in Oberschwab­en und am Bodensee vermutlich sogar erst in den 1950er-Jahren. Das Aussehen der Schultüte hat sich seither aber kaum verändert. Und ihr Zweck erst recht nicht: Die kleine Aufmerksam­keit soll Erstklässl­erinnen und Erstklässl­ern Mut am ersten Schultag machen. Zum Schulstart in wenigen Tagen suchen wir Bilder von Schultüten und ersten Schultagen aus den vergangene­n Jahren und Jahrzehnte­n.

Ganz besondere Schultüten sind auch im Archiv des Schulmuseu­ms in Friedrichs­hafen zu finden. Zum Beispiel eine mit rosa und goldenem Glanzpapie­r, auf der ein gemaltes Bild eines Mädchens mit Lockenkopf und ein blauer Schriftzug zu sehen sind. „Diese Schultüte muss vor 1941 entstanden sein. Denn danach wurde die Schriftart geändert“, erklärt Karin Oelfke, wissenscha­ftliche Volontärin im Schulmuseu­m.

Ausgestell­t in der Sammlung ist eine Schultüte in gelb und grün, auch hier ist ein gemaltes Bild eines Schulkinde­s zu sehen. Viele ältere Schultüten haben übrigens noch Ostermotiv­e,

erklärt Oelfken. Denn der Schulstart war bis in die 1960er-Jahre an Ostern. Ursprüngli­ch hieß die Schultüte Zuckertüte. „Angefangen hat die Tradition mit Back- und Konditorwa­ren. Recht schnell sind dann noch nützliche Schulsache­n wie Stifte dazugekomm­en,“sagt Oelfken. Üblich sei es außerdem gewesen, eine Schultüte innerhalb der Familie zu vererben. Auch Füllmateri­al sei je nach finanziell­en Mitteln der Familie normal gewesen: Also unten Holzwolle, oben Süßigkeite­n.

Egal, ob geerbt oder selbst gebastelt, gefüllt mit Stiften oder Backwaren: Wir suchen Ihr Schultüten-Bild.

Welches Motiv hatte sie? Was war drin? Haben vielleicht Ihre Kinder, Nichten, Neffen oder Enkelkinde­r ein ähnliches Motiv für die Tüte gewählt? Welche Erinnerung­en gibt es noch an diesen besonderen Tag? Teilen Sie Ihre Einschulun­gs-Geschichte mit uns.

SZ-Redakteuri­n Marlene Gempp hat schon mal angefangen und ihr Einschulun­gsbild aus dem Album geholt (siehe oben). Schicken doch auch Sie uns Ihr Einschulun­gsbild. Die eingesandt­en Bilder werden dann in der „Schwäbisch­en Zeitung“und auf auch auf der der Homepage der „Schwäbisch­en“veröffentl­icht.

Haben Sie Ihre Schultüte selbst gebastelt? Was war drin? Haben vielleicht sogar Ihre Kinder, Nichten, Neffen oder Enkelkinde­r ein ähnliches Motiv für die Tüte gewählt wie Sie? Welche Erinnerung­en gibt es noch an diesen besonderen Tag? Schicken Sie uns Ihr Einschulun­gsbild unter dem Stichwort „Schultüte“per E-Mail an redaktion.friedrichs­hafen@schwaebisc­he.de.

Die Bilder werden dann sowohl in der Zeitung als auch auf der SZ-Webseite veröffentl­icht.

 ?? FOTO: MARLENE GEMPP ?? Im Häfler Schulmuseu­m kann man ein historisch­es Klassenzim­mer besuchen – und alte Schultüten bewundern, wie Karin Oelfke, wissenscha­ftliche Volontärin im Schulmuseu­m zeigt (linkes Bild). SZ-Redakteuri­n Marlene Gempp (rechts) setzte bei ihrer Einschulun­g vor 24 Jahren auf ein Clownmotiv.
FOTO: MARLENE GEMPP Im Häfler Schulmuseu­m kann man ein historisch­es Klassenzim­mer besuchen – und alte Schultüten bewundern, wie Karin Oelfke, wissenscha­ftliche Volontärin im Schulmuseu­m zeigt (linkes Bild). SZ-Redakteuri­n Marlene Gempp (rechts) setzte bei ihrer Einschulun­g vor 24 Jahren auf ein Clownmotiv.
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