Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Heizanlage am Manzenberg-Campus ist irreparabel defekt
Mit dieser Zwischenlösung will die Stadt dafür sorgen, dass Schüler auch in diesem Winter nicht frieren müssen
TETTNANG - Dafür, dass es in den Klassenzimmern der Schulen am Tettnanger Manzenberg-Campus in den kalten Monaten angenehm warm wurde, hat bisher eine Hackschnitzelanlage gesorgt. Doch nun ist die bereits in die Jahre gekommene Anlage defekt, eine Reparatur lohnt sich nicht mehr und das geplante neue Nahwärmenetz ist noch nicht in Betrieb. Dennoch will die Stadt eine Lösung schaffen, dass Schüler auch im kommenden Winter nicht frieren müssen.
Die Hackschnitzelanlage ist nach Angaben der Stadt ausgefallen, die Hackschnitzel, die noch dafür eingelagert waren, wurden bereits abgeholt. Wie Stadt-Sprecherin Judith Maier auf SZ-Nachfrage mitteilt, sei der Hackschnitzel-Kessel undicht – und zwar irreparabel. Ein Weiterbetrieb sei nicht möglich. Die Wandung des Kessels habe demnach im Neuzustand eine Stärke von rund 20 Millimetern.
Aktuell liege die Stärke an vielen Stellen nur noch bei rund drei Millimetern. Dafür hätten Untersuchungen mittels Ultraschall stattgefunden.
Die Kosten für eine Reparatur wären laut Maier unverhältnismäßig. Allerdings gibt es zusätzlich zu der Hackschnitzelanlage noch drei kleine Blockheizkraftwerke.
Diese würden jedoch hauptsächlich zur Ergänzung und zur Stromerzeugung dienen, so Maier weiter. Sie würden deshalb nicht ausreichen, um für die defekte Hackschnitzel-anlage einzuspringen und den Winter über die Schulen zuverlässig damit zu heizen. Daher hat die Stadt sich eine ergänzende Maßnahme überlegt und will eine sogenannte mobile Heizungsanlage anschaffen.
Diese Anlage werde mit Biogas betrieben, die Versorgung sei damit künftig gewährleistet. Aufgestellt werden soll die Anlage neben dem vorhandenen Hackschnitzelsilo vor der Stadthalle. Weil die Anlage jedoch erst Anfang 2022 geliefert werden soll, will die Stadt vorübergehend eine Anlage mieten, um die Zeit zu überbrücken.
Durch die coronabedingten Lüftungsmaßnahmen in den Klassenräumen habe es zwar im vergangenen Jahr auch einen höheren Heizverbrauch gegeben, dies sei jedoch durch die Schulschließungen kompensiert worden, so Maier. Ursprünglich hatte der Technische Ausschuss für den Contractor der bisherigen Heizanlage am Manzenberg eine Vertragsverlängerung beschlossen, nachdem der Ausfall der Anlage bekannt geworden war, sei diese jedoch nicht unterzeichnet worden. Der alte Vertrag war zum 31. August diesen Jahres ausgelaufen. Die gesamte Heizung sei daher nun im Eigenbetrieb der Stadt, teilt Maier mit.
Langfristig plant die Stadt, ein Nahwärmenetz einzurichten, an das auch der Manzenberg angeschlossen werden soll. Die Vergabe dafür läuft aktuell. Der Zeitplan sei sehr sportlich, so Maier. Nach derzeitigem Stand der Planung soll der Campus Manzenberg zum Jahreswechsel 2024/2025 an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Mit dem Betrieb der mobilen Biogas-Anlage gebe es dafür jedoch keinen Zeitdruck.