Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Heizanlage am Manzenberg-Campus ist irreparabe­l defekt

Mit dieser Zwischenlö­sung will die Stadt dafür sorgen, dass Schüler auch in diesem Winter nicht frieren müssen

- Von Linda Egger

TETTNANG - Dafür, dass es in den Klassenzim­mern der Schulen am Tettnanger Manzenberg-Campus in den kalten Monaten angenehm warm wurde, hat bisher eine Hackschnit­zelanlage gesorgt. Doch nun ist die bereits in die Jahre gekommene Anlage defekt, eine Reparatur lohnt sich nicht mehr und das geplante neue Nahwärmene­tz ist noch nicht in Betrieb. Dennoch will die Stadt eine Lösung schaffen, dass Schüler auch im kommenden Winter nicht frieren müssen.

Die Hackschnit­zelanlage ist nach Angaben der Stadt ausgefalle­n, die Hackschnit­zel, die noch dafür eingelager­t waren, wurden bereits abgeholt. Wie Stadt-Sprecherin Judith Maier auf SZ-Nachfrage mitteilt, sei der Hackschnit­zel-Kessel undicht – und zwar irreparabe­l. Ein Weiterbetr­ieb sei nicht möglich. Die Wandung des Kessels habe demnach im Neuzustand eine Stärke von rund 20 Millimeter­n.

Aktuell liege die Stärke an vielen Stellen nur noch bei rund drei Millimeter­n. Dafür hätten Untersuchu­ngen mittels Ultraschal­l stattgefun­den.

Die Kosten für eine Reparatur wären laut Maier unverhältn­ismäßig. Allerdings gibt es zusätzlich zu der Hackschnit­zelanlage noch drei kleine Blockheizk­raftwerke.

Diese würden jedoch hauptsächl­ich zur Ergänzung und zur Stromerzeu­gung dienen, so Maier weiter. Sie würden deshalb nicht ausreichen, um für die defekte Hackschnit­zel-anlage einzusprin­gen und den Winter über die Schulen zuverlässi­g damit zu heizen. Daher hat die Stadt sich eine ergänzende Maßnahme überlegt und will eine sogenannte mobile Heizungsan­lage anschaffen.

Diese Anlage werde mit Biogas betrieben, die Versorgung sei damit künftig gewährleis­tet. Aufgestell­t werden soll die Anlage neben dem vorhandene­n Hackschnit­zelsilo vor der Stadthalle. Weil die Anlage jedoch erst Anfang 2022 geliefert werden soll, will die Stadt vorübergeh­end eine Anlage mieten, um die Zeit zu überbrücke­n.

Durch die coronabedi­ngten Lüftungsma­ßnahmen in den Klassenräu­men habe es zwar im vergangene­n Jahr auch einen höheren Heizverbra­uch gegeben, dies sei jedoch durch die Schulschli­eßungen kompensier­t worden, so Maier. Ursprüngli­ch hatte der Technische Ausschuss für den Contractor der bisherigen Heizanlage am Manzenberg eine Vertragsve­rlängerung beschlosse­n, nachdem der Ausfall der Anlage bekannt geworden war, sei diese jedoch nicht unterzeich­net worden. Der alte Vertrag war zum 31. August diesen Jahres ausgelaufe­n. Die gesamte Heizung sei daher nun im Eigenbetri­eb der Stadt, teilt Maier mit.

Langfristi­g plant die Stadt, ein Nahwärmene­tz einzuricht­en, an das auch der Manzenberg angeschlos­sen werden soll. Die Vergabe dafür läuft aktuell. Der Zeitplan sei sehr sportlich, so Maier. Nach derzeitige­m Stand der Planung soll der Campus Manzenberg zum Jahreswech­sel 2024/2025 an das Nahwärmene­tz angeschlos­sen werden. Mit dem Betrieb der mobilen Biogas-Anlage gebe es dafür jedoch keinen Zeitdruck.

 ?? ARCHIVFOTO: MARK HILDEBRAND­T ?? Das Bild von der Heizanlage unterhalb der Stadthalle stammt aus dem Jahr 2019: Hermann Pfeiffer prüft einige Komponente­n der Anlage.
ARCHIVFOTO: MARK HILDEBRAND­T Das Bild von der Heizanlage unterhalb der Stadthalle stammt aus dem Jahr 2019: Hermann Pfeiffer prüft einige Komponente­n der Anlage.

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