Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Von Spitzenseglern bis zu Anfängern
Bei der 70. Rund Um ist die gesamte Bandbreite vertreten – Hoffnung auf 200 Schiffe
LINDAU - Der Lindauer Segler-Club (LSC) ist eigentlich ganz andere Zahlen gewohnt. In der Regel machen bei der Rund Um des LSC in etwa 300 Schiffe und über 1500 Segler mit – da ist der Andrang mit bisher 190 Schiffen in diesem Jahr um einiges geringer. Dennoch blickt der Veranstalter zufrieden auf die Zwischenbilanz. „Für diese Zeiten ist das schon gut“, äußerte Stephan Frank, Pressesprecher vom LSC, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.
Generell haben die Clubverantwortlichen in der Organisation der Regatta am 25. September große Rücksicht auf Corona genommen. Das machten sie in einem Pressegespräch am Montag noch einmal deutlich, selbst nach den zuletzt veröffentlichten Lockerungen des Landes Bayern bleibt die Devise: mehr Segelsport, weniger Volksfest. Es gibt kein Rahmenprogramm und Petra Guinand, Meldechefin beim LSC, betonte: „Wir versuchen alles mit Abstand zu bewältigen.“Um dieses Ziel nicht zu gefährden, verlegte der Verein die Anmeldung vor Ort ins Internet. „Nur die Startnummern und Mützen gibt es kontaktlos an einem luftigen Stand“, so der LSC.
Auch beim Wettkampf hat sich der Club für die Variante mit der größeren Sicherheit entschieden. Statt einer Nachtregatta gibt es diesmal eine Tagregatta von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr. Das soll einmalig bleiben, der Veranstalter möchte laut Frank und dem ersten LSC-Vorsitzenden KarlChristian Bay zukünftig wieder zum klassischen Format zurückkehren. Möglicherweise dann ohne den Dauerbrenner Fritz Trippolt vom Yacht Club Bregenz. Er hat das Segelevent schon dreimal gewonnen, gilt mit seinem Katamaran in diesem Jahr als Topfavorit und liebäugelt aber damit, sich zukünftig nicht mehr anzumelden. „Vermutlich ist es meine letzte Rund Um“, sagte Trippolt.
Auf dem 75 Kilometer langen Kurs – von Lindau über Romanshorn nach Konstanz und wieder zurück – gibt es weitere Titelkandidaten. Zu nennen sind da der Monofoil Gonet von Eric Monnin und bei leichtem Wind die „Wild Lady“von Wolfgang Palm. Aber nicht alle Teilnehmer wollen um das Blaue Band mitmischen. „Die gesamte Bandbreite von Spitzenseglern bis zu Anfängern ist vertreten“, berichtete Achim Holz, Wettfahrtleiter der 70. Rund Um. „Das große Feld besteht aus vielen Klassen“, sagte Guinand, die wie die anderen LSCVerantwortlichen auf die Teilnahme von über 200 Schiffen hofft. Die Siegerehrung wird am Sonntag, 26. September, um 10 Uhr im Lindauer Stadttheater abgehalten.
Die normale Meldefrist zur 70. Rund Um endet am Freitag, 17. September. Bis dahin kostet die Teilnahme 100 Euro. Danach verdoppelt sich das Meldegeld auf 200 Euro. Anmeldeschluss ist am Freitag, 24. September.