Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Positive Regionalwerk-Bilanz für Neukirch
Gesamtgewinn bleibt trotz Lockdown-Einschränkungen erfreulich
NEUKIRCH - Die Bilanz für 2020 ist für das Regionalwerk Bodensee und seine Anteilseigner durchaus erfreulich ausgefallen. Daran haben auch die Pandemie-Einschränkungen nichts Wesentliches ändern können. Das hat am Montag im Neukircher Gemeinderat die Darstellung des Regionalwerks-Geschäftsführers Michael Hofmann gezeigt.
So blieb es auch für 2020 bei Umsatzsteigerungen, allerdings nicht mehr mit dem „besten je erzielten Ergebnis“wie im vergangenen Jahr. Hofmann sprach von insgesamt rund drei Millionen Euro für Eigentümer und Gemeinden. Das errechne sich plus 1,6 Millionen Konzessionsabgaben
und Gewerbesteuern für die kommunalen Haushalte. Die Umsatzerlöse einschließlich der Netzgesellschaft lägen bei 86 Millionen Euro (81 Millionen 2019).
Der Jahresüberschuss von 2,1 Millionen Euro falle dennoch etwas geringer aus als 2019 (2,4 Millionen). Stolz könne man beim Regionalwerk sein, dass man die Prognosen weitgehend einhalten könne, trotz der Abstriche durch notwendige Investitionen in Höhe von 6,7 Millionen Euro. Schließlich haben eine höhere Netzvorsorge und die betriebliche Altersversorgung, die das Regionalwerk 2020 eingeführt hat, zu zusätzlichen finanziellen Aufwendungen geführt.
Zusätzliche Investitionen kommen auf den Energieversorger zu. Da sei einmal das Engagement bei der Gasversorgung, dazu Pläne im Wärmebereich und als weiterer Faktor der Ausbau privater, gewerblicher und kommunaler Ladeinfrastrukturen für mehr Elektromobilität. Schließlich stehe auch immer noch das neue Betriebsgebäude an, das bis 2024 fertig gestellt sein soll. Dennoch sei auch für 2021 ein Jahresergebnis auf gleichem Niveau mit rund 2,1 Millionen Euro geplant, berichtete Hofmann.
Für Neukirch fiel die Bilanz erfreulich aus, denn nach Kapitalabführung eines Gewinnanteils von gesamt rund 42 000 Euro gingen zwei Prozent der Ausschüttungssumme von 2,1 Millionen an die Gemeinde Neukirch, also ein Betrag von 41 500
Euro. Für die Gemeindekasse blieben davon 28 500 Euro. Als Investitionsrücklagen behielt das Regionalwerk rund 13 000 Euro aus dem Anteil.
Fragen aus dem Gemeinderat kamen zu einer möglichen Nutzung der Straßenbeleuchtung als 5G-Sendemasten (Adrian Strauß, CDU) und zum Thema Ökostrom (Lucia Mühlebach, FW). Dazu bemerkte der Regionalwerks-Chef, dass man sich zunächst nicht im Mobilfunkbereich engagieren wolle. Dagegen hoffe man, dass man das Ökostrom-Angebot attraktiver machen könne, denn: „Nur zehn Prozent unserer Kunden beziehen Ökostrom.“
Einstimmig nahm der Gemeinderat die Bilanz des Regionalwerks zur Kenntnis.