Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hollenbach ist für den VfB eine Nummer zu groß
HOLLENBACH (to) - Ohne seine verletzten Flügelflitzer Sebir Elezi und Eugen Strom ist der VfB Friedrichshafen nach Hollenbach gefahren. Um den Spitzenreiter der Fußball-Verbandsliga zu ärgern, wären diese Spieler wichtig gewesen, genauso wie Marian Pfluger im Mittelfeld. So verloren die Gäste mit 0:4. Ein überragend haltender Heiko Holzbaur, verhinderte Schlimmeres.
Wie spielt ein Spitzenreiter vor heimischem Publikum gegen ein Team, das am Tabellenende steht? Von Beginn an wird Druck ausgeübt, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Dachten viele beim VfB. Es kam aber ganz anders. Die Mannschaft von Trainer Martin Kleinschrodt spielte abwartend, ließ den VfB kommen. So waren die Gäste in den ersten zehn Minuten die aktivere Mannschaft, ohne aber gefährlich zu werden. Wie das gemacht wird, zeigte Hollenbach. Mit der ersten Torchance war der Ball im Netz. Stürmer Hannes Scherer vollendete (11.).
Der VfB spielte trotzdem weiter nach vorne – und hatte die große Ausgleichschance. Dominik Blaser flankte zur Mitte, wo Alessio Genua per Kopf aber nur die Latte traf. „Solche Bälle gehen bei Teams, die vorne stehen, ins Tor. Wir kämpfen gegen den Abstieg und deshalb ging das Leder nicht ins Netz“, sagte VfB-Trainer Giovanni Rizzo. Fast im Gegenzug traf Hollenbachs Michael Kleinschrodt zum 2:0. Der FSV hatte schnell und zielstrebig nach vorne gespielt und kontrollierte nun das Spiel.
Nach Wiederbeginn vergab Stürmer Sascha Hohmann das mögliche 1:2. Hollenbachs Torwart Philipp Hörner hielt den Schuss aus kurzer Distanz. „Wie er das gemacht hat, ist mir ein Rätsel“, staunte Rizzo. Danach hielt der erneut überragend haltende Holzbaur den VfB im Spiel. Der VfB-Torhüter schien nun unbezwingbar. Samuel Schmitt brach nach 78 Minuten den Bann. Scherer besorgte in der 84. Minute den 4:0Endstand.
„Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die zu Hause eine Macht ist. Sie haben viel Qualität, Geschwindigkeit bei ihren Aktionen und sind vor dem Tor treffsicher“, sagte Rizzo. Hollenbach lauerte auf Fehler und schlug erbarmungslos zu. Der VfB hatte keine Lösungen parat. „Ich muss am Ende feststellen, dass es ein Klassenunterschied war. Mit unseren Flügelflitzern hätten wir vielleicht mehr dagegenhalten können“, sagte der VfB-Trainer.
Nach dem überraschenden 3:0Sieg von Neckarrems gegen Ehingen-Süd steht der VfB am Tabellenende. In den kommenden zwei Spielen (gegen Crailsheim und in Heiningen) wird sich zeigen, ob es Friedrichshafen schafft, wieder näher ans Mittelfeld zu rücken. Beide Teams sind schlagbar. Aber der VfB muss endlich auch Tore schießen.