Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Junge Familien bekommen Hilfestellung
Nach Vorstellung im Gemeinderat geht es an die ersten Projekte
NEUKIRCH (oej) - Ein Treff, an den sich frisch gebackene Eltern wenden können, Hilfe zur Selbsthilfe mit Kindern und Workshops stehen auf der Agenda des Familientreffs in Neukirch. Seit Juli dieses Jahres ist die Einrichtung als 22. Familientreff im Bodenseekreis eröffnet. AnnaKatrin Kaspar ist kürzlich als neue Mitarbeiterin dazugestoßen und hat viele Pläne für den Familientreff.
Anna-Katrin Kaspar kommt aus Argenbühl, ist 37 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Kaspar hat im psychosozialen Team der ElternKind-Kurklinik im Allgäu gearbeitet, zuletzt als stellvertretende Leiterin. Mit der 40-Prozent-Stelle samt positiver Aufgabe in Neukirch sei sie sehr zufrieden, schwärmt sie. Die vielen Angebote, die es schon gebe, seien auch ein Grund zur Freude.
Dabei stünden nicht nur hoch belastete Familien im Fokus: „Uns geht es um alle Familien“, betont die Diplompädagogin. Aus den Spielgruppen, die es schon gebe, konnte man weiterführende Angebote schaffen. Sobald im November der endgültige Umzug fertig sei, werde auch mit dem Eltern-Kind-Treff begonnen, kündigt sie an. Von knapp 80 Familien mit Kindern in Neukirch seien immerhin rund 30 aktiv dabei.
Kaspar erläuterte: „Mit dem Elterncafé stehen wir in den Startlöchern.“Das Angebot sei niederschwellig und ohne Anmeldung. Kontakte untereinander zu knüpfen, sei ein Weg zur Selbsthilfe. Beratung, Begleitung und Begegnung würden das Ganze ergänzen. Mit kostenfreien Vorträgen wolle man ebenfalls zeitnah beginnen. Zum Beispiel mit Angeboten zur Begleitung durch die
Erkältungszeit. Aber auch andere Workshops mit Neukirchs Hebammen seien vorgesehen, einschließlich einer Hebammensprechstunde.
Vom Gemeinderat wurden die Ideen gut aufgenommen, so befand Gemeinderätin Vera Fischer (CDU): „Der Familientreff ist ein bisschen wie Weihnachten für Mütter und Familien.“Sie fragte noch nach Möglichkeiten für ältere Kinder oder Teenager. Kaspar erklärte, zwar liege der ThemenSchwerpunkt bei Schwangeren und Familien mit kleineren Kindern zwischen Null und drei Jahren – aber in Kooperation mit der Gemeinwesenarbeit könnten man durchaus mit Älteren und Jüngeren zusammenkommen. Erste Versuche habe es schon gegeben.
Das gelte für viele Bereiche. Sprechstunden oder Reaktionen auf Problemgruppen sowie Prävention seien ebenso möglich, von der Beratung bis zur Info-Veranstaltung. Diese Kooperationen seien ganz im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. „Frühe Hilfen sind wichtig, also so früh wie möglich zu erkennen, ob und wo Hilfe gebraucht wird“, weiß Kaspar. Auch Freizeit- und Bildungsangebote oder Sprechstunden für Allgemeinen Sozialdienst oder die Jugendgerichtshilfe stehen auf dem Programm. Hinzu kommen die wirtschaftliche Jugendhilfe, Begleitungen oder Tagespflegevermittlungen.
Über die Aktivitäten, aktuelle Infos und Projekte werde regelmäßig in den Gemeindenachrichten oder auf der Internetseite ebenso wie auf Facebook berichtet. Ein Beispiel sei der große Bedarf an Informationen und Betreuung durch Hebammen.