Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Empörung über Kurzstreckenflüge
Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Boris Johnson stehen ausgerechnet während der Klimakonferenz in Glasgow für Kurzstreckenflüge in der Kritik.
Von der Leyen war im Juni von Wien aus in die weniger als 100 Kilometer entfernte slowakische Hauptstadt Bratislava geflogen.
Als „ökologische Sünde“bezeichnete das der Generalsekretär des Steuerzahlerbundes, Michael Jäger, in der „Bild“-Zeitung. Die CDUAbgeordnete Jana Schimke kommentierte: „Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig.“Ein Sprecher von der Leyens bemühte sich am Donnerstag um Schadensbegrenzung: Ein Zurücklassen des Charterflugzeugs in Wien hätte eine Verzögerung der geplanten Weiterreise nach Lettland zur Folge gehabt, sagte er.
Boris Johnson soll sich nach Recherchen des „Daily Mirror“für einen Flug zu einem exklusiven Dinner in einen Privatjet von Glasgow nach London gesetzt haben – direkt nachdem er den Regierungschefs auf der Konferenz gehörig ins Gewissen geredet und mehr Engagement für den Klimaschutz gefordert hatte. (dpa)