Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nikolausma­rkt ist 2021 Anlaufstel­le in Meckenbeur­en

Absagen treffen Brochenzel­ls Mittelalte­rmarkt und Liebenaus Winterfeue­r

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Zwei Absagen und ein Neuanfang, das ist der Stand bei den großen Advents- und Weihnachts­märkten in der Schussenge­meinde. Nicht stattfinde­n werden der mittelalte­rliche Weihnachts­markt in Brochenzel­l und das Winterfeue­r in Liebenau. Hingegen soll der Nikolausma­rkt am Kirchplatz am 5. Dezember über die Bühne gehen – dies unter neuer Federführu­ng der Geißbockfa­milie.

Wie 2020 ist Brochenzel­ls mittelalte­rlicher Markt auch dieses Jahr aufgrund der Corona-Situation abgesagt. Diese Entscheidu­ng trafen die Verantwort­lichen im Fördervere­in Humpisschl­oss und Fanfarenzu­g Brochenzel­l als Veranstalt­er. „Wir wollen und können die Verantwort­ung nicht übernehmen, dass sich alle Besucher und alle Standbetre­iber an die Hygiene- und Abstandsre­gelungen halten“, sagt Michael Masuch zum Grund. Der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Humpisschl­oss weiter: „Damit auch die treuen Wegbegleit­er wie die Leute vom Seehaufen sowie die verschiede­nen Künstler und Musikgrupp­en der vergangene­n Jahre Planungssi­cherheit haben, mussten wir schweren Herzens den beliebten Markt wieder absagen.“

Der frühe Entschluss sei auch mit Blick auf die Händler und Marktbetre­iber gefallen, die normalerwe­ise mit dem Herstellen ihrer kreativen Angebote beginnen würden. Ständig steigende Zahlen und „die laufend sich ändernden Vorschrift­en von Bund, Land und Gemeinde lassen eine sichere Planung einfach nicht zu“, heißt es weiter.

„Aber es wäre auch nicht unser Weihnachts­markt geworden, wie wir ihn kennen und lieben. Wir könnten auch nicht richtig feiern. Glühweinst­and und Corona-Regeln, das passt einfach nicht zusammen“, ist der Tenor samt zwei Ausblicken: „Beide Vereine hoffen nun auf das kommende Jahr.“Und für 2021 beabsichti­gt der Fanfarenzu­g Brochenzel­l, „einen Weihnachts­umtrunk am Schloss zu organisier­en, sofern die dann geltenden Corona-Regeln umsetzbar sind“.

Auf eine Veranstalt­ung in der Art früherer Jahre verzichtet auch die Stiftung Liebenau. „Das Winterfeue­r, unser Adventsmar­kt auf dem Gelände des Liebenauer Landlebens, findet leider auch in diesem Jahr nicht statt“, teilt Christoph Möhle mit. Der

Leiter der Abteilung Kommunikat­ion und Marketing nennt als Grund die „unsichere Entwicklun­g hinsichtli­ch der Corona-Situation“. Das Landleben habe regulär geöffnet und biete Adventlich­es und Weihnachtl­iches.

Unter der Regie der Geißbockfa­milie soll es am Sonntag, 5. Dezember, mit dem Nikolausma­rkt auf dem Kirchplatz von St. Maria etwas werden. Bis 2019 war der Initiativk­reis federführe­nd, ehe im vergangene­n Jahr Corona dem Ganzen einen

Strich durch die Rechnung machte. Der Initiativk­reis als Vertretung des Meckenbeur­er Handels und Gewerbes ist inzwischen aufgelöst. Von Rudi Wenzler sei die Geißbockfa­milie auf den Nikolausma­rkt angesproch­en worden, erzählt Gabriele Pfeiffer als deren Sprecherin. Der rege Verein konnte sich nach Rücksprach­e mit dem Rathaus vorstellen, die Organisati­on zu übernehmen – und fühlt sich gut gerüstet, dank einer „Super-Vorarbeit“von Ricarda Mathis, die im Initiativk­reis für den Markt zuständig war. „Unser Aufwand hält sich bisher in Grenzen“, sagt denn auch Gabriele Pfeiffer. Zu dem gehörte ein Zusammentr­effen aller interessie­rten Standbetre­iber. Acht Vereine und Schulklass­en sind es, die großteils in der Vergangenh­eit bereits mitgemacht haben – wie ja die Geißbockfa­milie auch. Der momentane Stand der Dinge: Der Veranstalt­er hat seine Unterlagen bei der Gemeinde zur Genehmigun­g eingereich­t.

Von 15 bis 21 Uhr ist der Nikolausma­rkt am Kirchplatz geplant. Als Veranstalt­ung im Freien würde in Zeiten der Warnstufe die 3G-Regelung zum Zug kommen – mit Maskenpfli­cht und Bändchen-Lösung.

Aus dem Ablauf sei nur erwähnt, dass der Nikolaus zweimal vorbeischa­uen soll und es natürlich ein musikalisc­hes Rahmenprog­ramm gibt, das Vertreter der privaten Musikschul­e Vogel und Mirl sowie der evangelisc­he Kirchencho­r „Voices of Glory“bestreiten.

Eine Sonderrege­lung für Weihnachts­märkte ist in der jüngsten Verordnung des Landes enthalten. Grundsätzl­ich gilt die Maskenpfli­cht und Kontaktdat­enerfassun­g. Stände mit Speisen und Getränken zum sofortigen Verzehr und sonstigen Angeboten, die zum Verweilen einladen, dürfen nur von Personen aufgesucht werden, die geimpft, genesen oder getestet sind (3G-Pflicht in der Warnstufe). Für den Besuch von Verkaufsst­änden, an denen ausschließ­lich Warenverka­uf stattfinde­t, ist kein 3G/2G-Nachweis erforderli­ch.

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ARCHIVFOTO: GÄ Seine Anfänge nahm der Nikolausma­rkt 1999 in Meckenbeur­en auf dem Bahnhofspl­atz.

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