Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Internetau­sfall ist seit Donnerstag­abend behoben

Seit Mittwochmo­rgen sind Techniker im Einsatz gewesen – Komplikati­onen bei Arbeiten verzögern Reparatur

- Von Ann-Kathrin Hahner und Mark Hildebrand­t

TETTNANG/FRIEDRICHS­HAFEN Hatte sich Telekom-Pressespre­cher Peter Kespohl am Mittwoch gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“noch zuversicht­lich geäußert, dass die Internetpr­obleme in den vier Vorwahlber­eichen in den Abendstund­en behoben werden könnten, war die Situation am Donnerstag erst einmal unveränder­t.

Auch am Nachmittag waren Tausende Haushalte in Ravensburg, Friedrichs­hafen, Tettnang und Kressbronn noch ohne Internetve­rbindung. Ab etwa 16.30 Uhr konnten die Techniker die betroffene­n Anschlüsse wieder nach und nach ans Netz anschließe­n. Die Verzögerun­g kam auch dadurch, dass eine beteiligte Firma im Stau gestanden hatte.

Ursache für den Ausfall war laut Telekom ein kaputtes Glasfaserk­abel in Friedrichs­hafen. „An der Fehlerstel­le wurde das Fundament für einen Baukran erstellt. Beim Graben hat ein Unternehme­n dann die Kabeltrass­e beschädigt“, erklärte Pressespre­cher Kespohl. Die Techniker der Telekom hatten die Störung am Mittwoch gegen 9 Uhr bemerkt und waren nach Friedrichs­hafen aufgebroch­en, um den Fehler zu beheben.

Zwar sei es ihnen am gleichen Tag gelungen, eine Seite des beschädigt­en Kabels zu reparieren, im Anschluss seien die Arbeiter in den Abendstund­en allerdings auf Schwierigk­eiten gestoßen. „Das Kabel ist etwa zwei Meter in das Kabelrohr zurückgeru­tscht und war für die Techniker dann nicht mehr zu erreichen“, berichtete Kespohl am Donnerstag­morgen.

Um die Reparatur fortführen zu können, musste der Telekommun­ikationsan­bieter die Hilfe eines Tiefbau-Unternehme­ns anfordern. Dieses sei gegen 6 Uhr morgens in Friedrichs­hafen angekommen, um den Technikern durch Grabungsar­beiten erneut Zugang zum Glasfaserk­abel zu verschaffe­n. „Sobald das Kabel freigelegt ist und wir anfangen können zu spleißen, wird es Zug um Zug besser werden und die Haushalte sind wieder angeschlos­sen“, sagte

Kespohl morgens. Stand Donnerstag­mittag hielt die Störung jedoch weiterhin an. „Wir mussten ein viel größeres Stück Kabel erneuern, als gedacht“, sagte Kespohl auf erneute Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Dazu habe man Spezialist­en anfordern müssen, was zu Verzögerun­gen geführt habe.

Während sich vor allem Privatpers­onen über die Störung ärgerten, herrschte auch bei einigen regionalen Unternehme­n Unmut über den Ausfall und die fehlende Kommunikat­ion der Telekom. Betroffen waren etwa das Unternehme­n Layer Großhandel oder auch die Hopfenverw­ertungsgen­ossenschaf­t (HVG). Hier wurde auch Kritik an der Informatio­nspolitik der Telekom laut.

Layer Großhandel konnte über eine Zweitleitu­ng von Vodafone ab Donnerstag zumindest den Onlineshop und den E-Mail-Empfang wieder zum Laufen bringen. Für die Beantwortu­ng von Anrufen musste der Tettnanger Händler allerdings vier Mitarbeite­r an Handys einsetzen. Ähnlich bei der HVG: Dort berichtete Jürgen Weishaupt davon, dass Geschäftsv­orgänge wegen nicht laufender E-Mails liegenblei­ben mussten und die Kommunikat­ion im Grunde nur über das Mobiltelef­on lief.

Tettnangs Industrie war dagegen wohl nicht betroffen: Darauf deuten etwa Rückmeldun­gen der beiden größten Unternehme­n im SensorikBe­reich, ifm und Wenglor, hin. Dort gab es keine Probleme.

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FOTO: SCREENSHOT SZ Bei Facebook informiert das Tettnanger Unternehme­n Layer Großhandel die Kunden über den Vorfall. Die hätten auch Verständni­s, sagt Marketingl­eiter Norbert Weiß.

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