Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Internetausfall ist seit Donnerstagabend behoben
Seit Mittwochmorgen sind Techniker im Einsatz gewesen – Komplikationen bei Arbeiten verzögern Reparatur
TETTNANG/FRIEDRICHSHAFEN Hatte sich Telekom-Pressesprecher Peter Kespohl am Mittwoch gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“noch zuversichtlich geäußert, dass die Internetprobleme in den vier Vorwahlbereichen in den Abendstunden behoben werden könnten, war die Situation am Donnerstag erst einmal unverändert.
Auch am Nachmittag waren Tausende Haushalte in Ravensburg, Friedrichshafen, Tettnang und Kressbronn noch ohne Internetverbindung. Ab etwa 16.30 Uhr konnten die Techniker die betroffenen Anschlüsse wieder nach und nach ans Netz anschließen. Die Verzögerung kam auch dadurch, dass eine beteiligte Firma im Stau gestanden hatte.
Ursache für den Ausfall war laut Telekom ein kaputtes Glasfaserkabel in Friedrichshafen. „An der Fehlerstelle wurde das Fundament für einen Baukran erstellt. Beim Graben hat ein Unternehmen dann die Kabeltrasse beschädigt“, erklärte Pressesprecher Kespohl. Die Techniker der Telekom hatten die Störung am Mittwoch gegen 9 Uhr bemerkt und waren nach Friedrichshafen aufgebrochen, um den Fehler zu beheben.
Zwar sei es ihnen am gleichen Tag gelungen, eine Seite des beschädigten Kabels zu reparieren, im Anschluss seien die Arbeiter in den Abendstunden allerdings auf Schwierigkeiten gestoßen. „Das Kabel ist etwa zwei Meter in das Kabelrohr zurückgerutscht und war für die Techniker dann nicht mehr zu erreichen“, berichtete Kespohl am Donnerstagmorgen.
Um die Reparatur fortführen zu können, musste der Telekommunikationsanbieter die Hilfe eines Tiefbau-Unternehmens anfordern. Dieses sei gegen 6 Uhr morgens in Friedrichshafen angekommen, um den Technikern durch Grabungsarbeiten erneut Zugang zum Glasfaserkabel zu verschaffen. „Sobald das Kabel freigelegt ist und wir anfangen können zu spleißen, wird es Zug um Zug besser werden und die Haushalte sind wieder angeschlossen“, sagte
Kespohl morgens. Stand Donnerstagmittag hielt die Störung jedoch weiterhin an. „Wir mussten ein viel größeres Stück Kabel erneuern, als gedacht“, sagte Kespohl auf erneute Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Dazu habe man Spezialisten anfordern müssen, was zu Verzögerungen geführt habe.
Während sich vor allem Privatpersonen über die Störung ärgerten, herrschte auch bei einigen regionalen Unternehmen Unmut über den Ausfall und die fehlende Kommunikation der Telekom. Betroffen waren etwa das Unternehmen Layer Großhandel oder auch die Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG). Hier wurde auch Kritik an der Informationspolitik der Telekom laut.
Layer Großhandel konnte über eine Zweitleitung von Vodafone ab Donnerstag zumindest den Onlineshop und den E-Mail-Empfang wieder zum Laufen bringen. Für die Beantwortung von Anrufen musste der Tettnanger Händler allerdings vier Mitarbeiter an Handys einsetzen. Ähnlich bei der HVG: Dort berichtete Jürgen Weishaupt davon, dass Geschäftsvorgänge wegen nicht laufender E-Mails liegenbleiben mussten und die Kommunikation im Grunde nur über das Mobiltelefon lief.
Tettnangs Industrie war dagegen wohl nicht betroffen: Darauf deuten etwa Rückmeldungen der beiden größten Unternehmen im SensorikBereich, ifm und Wenglor, hin. Dort gab es keine Probleme.