Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Jugendplatz Kehlen im Fokus
Neu gewähltes Nachwuchsgremium stellt sich samt Zielen den „großen Kollegen“vor
MECKENBEUREN - Fest in Jugendhand ist der Zuhörersaal im Rathaus bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gewesen. An die 20 junge Frauen und Männer nahmen Platz, ehe ihnen eine aktive Rolle zukam – sie stellten sich dem „großen Gremium“als Kolleginnen und Kollegen aus dem neu gewählten Jugendrat vor. Begleitet wurden sie von Niklas Schmid, der den erkrankten Nils Kaeding als Mitarbeiter des Jugendreferates vertrat. Acht Aspekte dazu:
Geschichte: Die guten Erfahrungen mit den „Gemeinde-Detektiven“waren mit ein Auslöser: Zur Jahresmitte 2017 konkretisierten sich die Ideen, wie die Kinder- und Jugendbeteiligung in der Gemeinde künftig aussehen soll. Dass es allen ernst damit war, zeigte sich schnell: Ab Herbst war Nils Kaeding im Jugendreferat mit einem 30-ProzentAnteil für Kinder- und Jugendbeteiligung ausgestattet. Im Februar 2018 folgte im Kulturschuppen die erste Jugendkonferenz („JuKon“). 40 Jugendliche sammelten Ideen, die zu einem Konzept verfeinert wurden. Ein Kernpunkt: Neun Mädchen und Jungen bilden den Jugendrat, den die Jugendkonferenz für die Dauer eines Jahres wählt. Bedeutsam ist er als Vertretung der Jugendlichen aus ganz Meckenbeuren – richtet der Jugendrat doch in ihrem Namen Ideen und Wünsche an Bürgermeister und Gemeinderat.
„Bericht des Jugendrats“: Unter diesem Titel stand jüngst der Tagesordnungspunkt.
Das NachwuchsGremium hatte sich Ende Oktober bei der fünften „JuKon“neu gebildet – gewählt von der stattlichen Zahl von 50 Jugendlichen. Acht der neun Mitglieder waren nun jüngst im Rathaussaal zugegen, um sich mit Name und Zielen vorzustellen. Jeder und jedem war dafür Applaus sicher.
Namen: Den Jugendrat bilden Jasmin Herbst, Rai Thiele, Kaan Gökce, Sam Meschenmoser, Maya Ratzmann, Malcom Thiele, Leon Ummenhofer, Felix Meschenmoser und Berhat Öztürk.
Zusammen mit der neuen Sprecherin Sam Meschenmoser stellte ihr Vorgänger Paul Ratzmann (seit 2018 dabei) die Aktivitäten des Jugendrats im Jahr 2022 in einer Powerpoint-Präsentation vor. Großes Augenmerk galt dabei dem neuen Jugendplatz in Kehlen, aber auch die neue Graffitiwand in Bahnhofsnähe, das wetterbedingt in der Halle stattfindende Open-Air-Kino und die Teilnahme an der Berufs- und Ausbildungsbörse der CDU tauchten auf. „Wir haben einiges geschafft in diesem Jahr“, bilanzierte Paul Ratzmann. Sein Wunsch für die Nachfolger, wie er ihn auf SZAnfrage benennt: „Viel Erfolg und Spaß bei der Umsetzung weiterer cooler Projekte.“
neuer Jugendplatz: Große Fortschritte hat das Vorhaben unterhalb des Bahnwärterhäuschens in Kehlen gemacht. Jugendliche aus der Gemeinde sind an seiner Umsetzung mit Hilfe des Jugendrates beteiligt. Der Schuppen unterhalb des aus dem Jahr 1905 stammenden Gebäudes am Bahndamm hat schon einen überdachten Vorplatz erhalten, und auch eine Grillstelle darf hier nahe der Skateranlage nicht fehlen.
Ausblick: Auch hier stand der Jugendplatz im Fokus. „Wir werden 2022 noch fertig mit der Grillstelle und den Sitzmöbeln“, schaute Ortsbaumeister Axel Beutner voraus – was auch dank der Unterstützung durch den Bauhof gelinge. Dann fehle nur noch die Tischtennisplatte.
Finanzen: Dem Jugendrat steht jährlich ein bestimmter Betrag an Geld zur Verfügung, um Projekte zu verfolgen. Konkret: 10 000 Euro sind dafür im Haushalt eingestellt und wurden 2022 für das Projekt in Kehlen verwendet.
Resonanz: An den großen Applaus aus Ratsreihen schloss Bürgermeister Georg Schellinger ein „ganz großes Dankeschön an alle Jugendräte“an. Als „tolle Arbeit“würdigte Katja Fleschhut (BUS) deren Engagement.
Für den Jugendrat können Mädchen und Jungen kandidieren, die mindestens in die fünfte Klasse gehen und nicht älter als 21 Jahre sind. Mehr dazu unter Jugendrat | Gemeinde Meckenbeuren.