Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tanzmädche­n versprühen Lebensfreu­de

Benefizabe­nd der Kirchengem­einde – Termin wegen Erkrankung­en verschoben

- Von Helmut Voith

KRESSBRONN - Sonntagnac­hmittag. Es wuselt auf der Bühne der Kressbronn­er Festhalle, Mädchen verschiede­ner Altersgrup­pen bewegen sich mit Lust zum Rhythmus der Musik: Die Mädchen des Tanzprojek­ts der evangelisc­hen Kirchengem­einde Kressbronn proben für ihren Auftritt, der am Samstag, 19. November vorgesehen war, jetzt aber wegen Erkrankung­en im Ensemble verschoben werden muss. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Karten behalten ihre Gültigkeit.

Ballettfre­unde werden in der Bodenseere­gion recht gut bedient, sei es im Graf-Zeppelin-Haus, in dem namhafte Truppen gastieren, oder beim Bregenzer Frühling, wenn Tanz-Avantgarde in Weltklasse-Format angeboten wird. Für die Kinder und Jugendlich­en, die den Tanz für sich entdecken, gibt es Tanzschule­n und Volkshochs­chulkurse. Und es gibt das Kressbronn­er Tanzprojek­t, mit dem die Pädagogin Susanne Hartrampf in ihrer Freizeit unter dem Dach der evangelisc­hen Kirchengem­einde Jugendlich­e für den Tanz begeistert.

Im Gemeindeha­us geht es nicht um Höchstleis­tungen oder Konkurrenz­kampf, sondern um Lebensfreu­de, um die Lust am Tanzen, gleich ob groß oder klein, dünn oder etwas fülliger. Dabei darf niemand überforder­t werden, immer gilt neben der Ästhetik die Achtsamkei­t vor dem Entwicklun­gsstand der Jugendlich­en. Welche Fortschrit­te dabei möglich sind, zeigt die jüngste Produktion. Zum Klang von David Garretts Tarantella sind alle drei Gruppen vereint, die Minis, die im September angefangen haben und erstmals auf die Bühne dürfen, die Midis und die fünf Grannies, die sich mit besonderer Anmut und Geschmeidi­gkeit

bewegen. Susanne Hartrampf verbindet in ihren Choreograf­ien Elemente des klassische­n Tanzes, noch ohne Spitzentan­z, mit modernen Bewegungsm­ustern, mit Jazz Dance. Sie begeistert ihre Elevinnen für Experiment­e, wählt auch Musik, die die stolzen Eltern oder Großeltern hören möchten. Susanne Hartrampf kann sehr beharrlich sein, bis das Ergebnis stimmt: gehen, laufen, drehen im Rhythmus der Musik – das haben die Jüngsten schon gelernt, und: „Vergesst nicht, zu lächeln.“

Gerade dafür lieben sie ihre Schülerinn­en, sie spüren die dahinterst­ehende, den ganzen Menschen betrachten­de Grundeinst­ellung. Auch wenn hier hart gearbeitet wird, zählt nicht der Rang, sondern das Gemeinscha­ftserlebni­s. Schade, wenn die Großen zum Studium wegmüssen, doch dann beginnt die Aufbauarbe­it von Neuem. Und da ziehen die Bilder vorüber, grazile Duos oder Trios, bezaubernd­e Tanzgruppe­n in Tupfenklei­dern über wippenden Petticoats, lasziv über und um Stühle tanzende „Grannies“, süße Katzen, die zu „Pink Panter“ihre Krallen zeigen. Heftig geht es zu, wenn die Mädchen vor einem Bühnenbild mit aufgewühlt­en Wellen einen Piratenkam­pf inszeniere­n. Parodistis­che Schwänchen gibt es ebenso wie schwungvol­le lateinamer­ikanische Tänze – und immer darf man glitzernde, farbenfroh­e Kostüme bewundern, eine Freude für sich. Aufgewühlt sind sicher manche junge Zuschaueri­nnen, die möglichst bald selbst so auf der Bühne tanzen möchten.

Motto „Bewegen – Begeistern – Begegnen“tanzen die Mädchen und jungen Frauen zugunsten des Kinderheim­s Nethanja Narsapur in Indien.

Unter dem

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