Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Epple und Firma Mang und Sohn haben sich geeinigt

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LINDAU (jule) - Nach knapp zwei Jahren ist der Rechtsstre­it zwischen der Firma Mang und Sohn GmbH & Co. KG und dem Wasserburg­er Gemeindera­t Uli Epple jetzt beigelegt. Worauf sich die beiden geeinigt haben.

Gegenstand des Streits war eine Aussage, die Epple bei einer Wasserburg­er Gemeindera­tssitzung im Januar 2021 getroffen haben soll. Es ging um ein Bauprojekt der gerade frisch gegründete­n Firma Mang und Sohn GmbH & Co. KG.

„Ich habe gewisse Bedenken, denn der Bauherr ist dafür bekannt, dass er immer größer baut als er darf, und am Ende zahlt er halt ein bissle Strafe“, wurde Epple damals in der Lindauer Zeitung zitiert. Daraufhin verklagte die Firma das Ratsmitgli­ed auf Unterlassu­ng.

Nicht Werner Mang selbst, und schon gar nicht die neu gegründete Firma hätten jemals größer gebaut als erlaubt, so das Argument von Silke Wenk, Anwältin der Firma Mang und Sohn. Tatsächlic­h war das Bauvorhabe­n in Wasserburg das erste Projekt der Firma.

Epple hatte eine Unterlassu­ngserkläru­ng nicht unterschri­eben und beantragt, die Klage als unbegründe­t abzuweisen. Es könne nicht sein, dass man als Gemeindera­t gar nichts mehr sagen dürfe, ohne direkt verklagt zu werden, sagte er am ersten Prozesstag im Mai. Außerdem hielt Epple den von Anwältin Wenk festgesetz­ten Streitwert von 5000 Euro für viel zu hoch.

Zumindest das konnte Richter Ralf Grunert, der den Zivilproze­ss am Lindauer Amtsgerich­t leitete, gut nachvollzi­ehen. „Klar ist: Wenn wir anfangen, jede Formulieru­ng justiziabe­l zu machen mit einem Streitwert von 5000 Euro, dann habe ich Bedenken“, so Grunert im Mai. Für ihn sei das „alberner Tratsch“, der nicht höher zu bewerten sei als 500 Euro. „Das heißt nicht, dass er zulässig ist.“

Am Montag hätte der Zivilproze­ss eigentlich weitergehe­n sollen. Doch die beiden Parteien haben sich überrasche­nd geeinigt. „Herr Epple erkennt an, dass er das nicht mehr sagen darf“, sagt Anwältin Silke Wenk auf Nachfrage.

„Mir wird untersagt, den Spruch vom immer zu groß bauen über die Mang und Sohn GmbH & Co. KG zu sagen“, bestätigt Gemeindera­t Epple – und betont: „Sonst darf ich weiter sagen, was ich möchte.“

Laut Epple hat das Gericht den Streitwert außerdem von 5000 auf 500 Euro herabgeset­zt.

Die beiden Parteien teilen sich jetzt die Gerichtsko­sten von rund 40 Euro.

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